Touren in KölnRadtour um Nippes herum – Das Gefühl, ganz weit draußen zu sein

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Ein weiterer Punkt der Radtour durch den Stadtbezirk Nippes: Der Blick von der Rheinpromenade am Niehler Damm auf die Einfahrt des Niehler Hafens.

Blick von der Rheinpromenade am Niehler Damm auf die Einfahrt des Niehler Hafens.

Auf knapp 23 Kilometern verläuft die Radtour einmal um Nippes herum. Wo es langgeht und wie viel Zeit man braucht, hat unser Reporter getestet.

Den Stadtbezirk Nippes einmal komplett mit dem Fahrrad umrunden – das klingt nach einer reizvollen sportlichen Herausforderung. Die von der Stadt entworfene Fahrradtour „Mit dem Rad rund um Nippes“ ist Teil eines Tourenpakets mit 16 Routen quer durch das Stadtgebiet, teils mit thematischen Schwerpunkten versehen. Für alle Routen gibt es detaillierte Streckenkarten, auf Wunsch per GPS.

Der Reporter hat die Tour persönlich getestet. Um es vorweg zu sagen: Es lohnt sich – auf der Strecke geht es, von belebten Abschnitten, mitten heraus in die Natur. Das „ganz weit draußen“-Gefühl, alias „Bin ich wirklich noch in der Großstadt?“ ist ein ständiger Begleiter während der Fahrt.

Start und Ziel der Radtour durch den Stadtbezirk Nippes: Der Eingang des Kölner Zoos in Riehl.

Start und Ziel der Tour: Der Eingang des Kölner Zoos in Riehl.

Die Tour beginnt noch im Trubel: Vor dem Eingang des Zoos, dem Startpunkt der Strecke, ist man von zahlreichen Familien mit Kindern umgeben. Von dort geht es über An der Flora über die Auffahrtsrampe zur Inneren Kanalstraße; in Höhe Grabbestraße knickt man nach rechts in den Inneren Grüngürtel ab. Über den Überweg an der Niehler Straße geht es in Richtung der Lohserampe; bei der dortigen Unterführung der Neusser Straße handelt es sich um ein Überbleibsel der einstigen Stadtautobahn-Planungen.

Radtour um Nippes herum: Wasser auffüllen am Trinkwasserbrunnen im Lohsepark

Vorbei an der Skateboard-Anlage landet man im Lohsepark. Der beliebte Spielplatz ist seit 2020 um einen Basketball-, Streetball- und Bolzplatz sowie einer Calisthenics-Anlage ergänzt. Übrigens: Am Trinkwasserbrunnen nahe der Merheimer Straße lässt sich der Wasservorrat auffüllen!

Weiter geht’s zur Zieranlage Nippeser Alhambra, die sich nach ihrer Sanierung in einem so guten Zustand wie seit langem nicht mehr präsentiert; die Beete entlang der Wege sind mit bunten Blumen bepflanzt – nun fehlt im Zierbrunnen nur noch das Wasser.

Ein kleines Paradies mitten in der Stadt: Der Blick auf den Kahnweiher im Blücherpark während der Radtour durch den Stadtbezirk Nippes.

Ein kleines Paradies mitten in der Stadt: Blick auf den Kahnweiher im Blücherpark.

Einige hundert Meter weiter geht es, über die Straße Am Gleisdreieck und das sich geradeaus anschließende Grün, in Richtung stadtauswärts bis zum Parkgürtel. Von nun an wird die Strecke deutlich weitläufiger und ruhiger: Über die Allee längs des Blücherparks und der Kleingartenanlage geht es in den Bürgerpark Nord, wo das Container-Schulgebäude steht, das ab kommendem Schuljahr die zweite Nippeser Gesamtschule beherbergt. Weil die Holzbrücke über die Äußere Kanalstraße demontiert ist, geht es über die Kreuzung Escher Straße / Äußere Kanalstraße geradeaus weiter in Richtung Heckhofweg.

Radtour um Nippes herum: Kurze Stippvisite in Ehrenfeld

Über die erste Brücke, die auf der linken Seite auftaucht, überqueren wir die Autobahn 57, für eine kurze Stippvisite im Stadtbezirk Ehrenfeld: Auf rekultivierter Deponiefläche ist dort der Bürgerpark Nord-West entstanden – eine beruhigend-liebliche, weitläufige Wald- und Wiesenlandschaft. Nach einem Kilometer geht es über die zweite Autobahnbrücke wieder zurück zum Heckhofweg.

Über Butzweilerstraße und Lindweilerweg passieren wir auf dem Weg zum Militärring den kleinen Pfarrer-Heller-Park und den Sitz der Äthiopisch-Orthodoxen Kirchengemeinde. Am Militärring angekommen geht es am S-Bahnhof Longerich vorbei ein paar Hundert Meter geradeaus, bis zur Fußgängerampel an der Heimersdorfer Straße, an der wir den Militärring überqueren und in den Äußeren Grüngürtel fahren.

Hier wartet eine schöne Entdeckung: Der lange Zeit desolate Asphalt auf diesem Abschnitt der Heimersdorfer Straße ist endlich ausgebessert. Kurz vor der Autobahn-1-Brücke nach Heimersdorf fahren wir rechts ab, an weitläufigen Feldern vorbei, bis es mit einer Brücke über Mercatorstraße und die Linie-15-Bahngleise geht. 

Blick auf den bunten Zaun des Wilhelmshofs im Äußeren Grüngürtel.

Der Wilhelmshof im Äußeren Grüngürtel ist ein Paradies für Kinder und Jugendliche.

Am Fuße der Brücke, wo ein kleiner Bilderstock steht, führt die Tour nach links in Richtung des Wilhelmshofs weiter: Der frühere Bauernhof ist seit 1978 ein Jugend- und Freizeitzentrum und seit 1987 eine Offene Tür (OT) der Jugendarbeit, auf dem rund 160 Tiere leben und vom Hofteam gemeinsam mit den Kindern und Jugendlichen gepflegt werden. In den vergangenen Jahren hat sich der Hof um neue Flächen erweitern können.

Ein Stück weiter auf dem Bergheimer Weg liegt auf einer Wiese das Arboretum mit gestifteten Obstbäumen, 2021 von Kölner Grün-Stiftung und der Jüdischen Liberalen Gemeinde Köln initiiert. 

Gesperrte Niehler Hafenbrücke – Strecke der Radtour vorübergehend unterbrochen

Mit Erreichen des kleinen Waldes führt ein kleiner Weg nach rechts wieder in Richtung stadteinwärts, am kleinen Parkplatz Neusser Landstraße und dem Bewegungsparcours vorbei. Am Militärring heißt es: Unbedingt auf der linken Seite bleiben! Denn, am Glanzstoff-Werk vorbei, geht es über die Bremerhavener Straße im weiteren Streckenverlauf durch einen Tunnel ins grüne Innere des Niehler Ei.

Wir halten uns rechts und fahren, nach der Kreisel-Einmündung Industriestraße, aus dem Niehler Ei hinaus in Richtung Alt-Niehl. Auf Höhe der Hermesgasse, am Friedhof, geht es in den Ort hinein, über Feldgärtenstraße, Merkenicher Straße und Lachsgasse zur Rheinpromenade am Niehler Damm, dem wir stadteinwärts folgen.

Wegen der unfallbedingt gesperrten Niehler Hafenbrücke, über die sich die Rheinauen am Molenkopf erreichen ließen, ist die eigentliche Strecke der Tour hier leider vorübergehend unterbrochen. Die Umleitung führt über den Radweg entlang der Boltensternstraße, über die es nun 1,8 Kilometer stadteinwärts geht.

In Höhe Barbarastraße überqueren wir die Boltensternstraße und fahren, an der Riehler Kleingartenanlage vorbei, in Richtung Kuhweg und Rheinufer-Promenade. Diese bildet sozusagen die lange „Zielgerade“ der Tour: Entlang des Niederländer Ufers geht es zurück bis zur Frohngasse, dann zum Zoo. Geschafft!


Infos zur Tour Für die knapp 23 Kilometer lange Tour hat der Reporter in flotter Fahrt, jedoch mit einigen Notiz- und Foto-Pausen entlang des Weges, 1:45 Stunden gebraucht. In gemächlichem Tempo gefahren, dürfte die Radtour also in netto zwei Stunden auf jeden Fall zu schaffen sein. Größere Anstiege gibt es nicht, allenfalls ein paar Auffahrtsrampen sowie Brücken, wo man kurzzeitig sportlich gefordert ist. Allergrößtenteils läuft die Route über Fahrradwege und autofreie Abschnitte, der Rest über recht ruhige Stadtteilstraßen, etwa in Alt-Niehl.

Verpflegungs- und Einkehrmöglichkeiten an oder nahe der Route gibt es viele: darunter den Biergarten-Kiosk am Kahnweiher im Blücherpark, einige Restaurants in Alt-Longerich (u. a. „Jägerhof“, „Ristorante DaEnzo“, „Trattoria Etna“ oder „Zum alten Brauhaus“), das „Gaffel im Linkewitz“ am Niehler Damm, den „Schlemmergarten“ in der Kleingartenanlage Riehl, den Rhein-Sommerbiergarten „Schwimmbad“ nahe des Colonia-Hochhauses oder das Nippeser Traditionsgasthaus „Zum Kornbrenner“. Direkt am Eingang des Zoos, dem Start und Ziel, liegt der Eisstand „Zanfino am Zoo“. www.stadt-koeln.de/leben-in-koeln/freizeit-natur-sport/ferien-freizeit/mit-dem-rad-rund-um-nippes