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Nach seltsamem Schwanensterben„Mama-Toni“ brütet wieder am Sürther Rheinufer

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Gut geschützt brütet die Schwanenmutter am Sürther Rheinufer.

Köln-Sürth – „Mama-Toni“ brütet wieder! Die Schwanenmutter hatte im Herbst vergangenen Jahres auf mysteriöse Weise ihren Partner und ihren Nachwuchsstar „Toni“ verloren. Auch die Schwänin selbst wurde krank, konnte in einer Tierstation aber aufgepäppelt werden. Die Anteilnahme in der Bevölkerung war groß. Kurz nach ihrer Genesung lernte sie einen neuen Partner kennen, mit dem sie sich offensichtlich auf Anhieb gut verstand, wovon mehrere Eier im Nest zeugen – das jetzt besonders geschützt wird.

„Ich habe sechs Stück gezählt“, sagt Schwanenpatin und Anwohnerin Uschi Rhiem. Sie freut sich riesig und ist auch ein wenig stolz . Schließlich habe sie dazu beigetragen, dass sich die beiden Schwanentiere kennengelernt haben. „Eines Tages saß der Schwan vor meinen Füßen“, erzählt sie. Er sei so ein prächtiges Exemplar gewesen, dass sie ihm den Namen „Beau“ gegeben hat – die französische Bezeichnung für „der Schöne“. Sie habe ihm viel Aufmerksamkeit gewidmet am Sürther Ufer, habe mit ihm gesprochen – und tatsächlich sei auch „Mama-Toni“ neugierig geworden. Nach vorsichtigen Annäherungsversuchen habe es geklappt mit den beiden Wasservögeln. „Das ist nicht selbstverständlich bei Schwänen, die normalerweise ein Leben lang ein Paar bleiben“, sagt Uschi Rhiem.

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Das hübsche Schwanenpaar am Sürther Rheinufer.

Kölner Grünflächenamt errichtet schützenden Zaun

Seit dem 20. April hockt die Schwänin nun auf den Eiern und verlässt das Nest sehr selten, um zu trinken oder ein paar Wasserpflanzen zu fressen. Das Lager hat sie mit Stöcken und anderen Pflanzenteilen an derselben Stelle wie im vergangenen Jahr gebaut, nahe des Sürther Bootshauses. Allerdings wurde in diesem Uferbereich vor kurzem umfangreich gerodet. Die Baumfällung fand in Vorbereitung der Sanierung der nahen Hochwasserschutzwand statt.

Ungeschützt saß die Schwänin in ihrer Brutstätte. „Von meinem Balkon konnte ich sehen, wie sie immer wieder gestört wurde von Passanten und nicht angeleinten Hunden“, moniert Uschi Rhiem. Sie wandte sich an das Kölner Amt für Landschaftspflege und Grünflächen. Der stellvertretende Leiter, Joachim Bauer, zeigte sich spontan hilfsbereit und ließ einen schützenden Zaun um die Brutstätte herum aufstellen. Jetzt hat die Schwanenmutter Ruhe.

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Ende Mai könnten Küken am Sürther Ufer schlüpfen

„Die normale Brutdauer bei Schwänen beträgt 35 bis 38 Tage gerechnet ab der letzten Eiablage“, erklärt die erfahrene Schwanenschützerin Claudia Scherping von der Organisation „Schwäne Köln“. Somit könnten die ersten Küken Ende Mai schlüpfen. Scherping hat das Drama um den vermuteten Giftanschlag am Sürther Rheinufer im vergangenen Herbst hautnah miterlebt. Auch die Schwanenmutter erkrankte, konnte aber in einer Auffangstation im Ruhrgebiet wieder aufgepäppelt werden.

Auch „Beau“ ist für sie kein unbekanntes Tier. Der Ring am rechten Bein gebe an, dass der Höckerschwan etwa fünf Jahre alt sei und dass er sich vorher öfter am Kalscheurer Weiher und zuletzt auf der anderen Rheinseite in der Zündorfer Groov aufgehalten habe. „Mama-Toni“ sei ein wenig älter als „Beau“. Mitunter könnten Höckerschwäne bis zu 30 Jahre alt werden.

Das Drama um Schwanennachwuchs Toni

Geduldig sitzt die werdende Schwanenmutter in ihrem Nest. Sie zupft sich weiche Daunen aus, um die Mulde auszupolstern. In Sichtweite schwimmt „Beau“ auf dem Rhein, er fühlt sich als Chef im Revier und passt auf, dass möglichst nichts passiert. „Ich hoffe, dass es diesmal besser läuft als im vergangenen Jahr“, sagt Gabi Küsters, ebenfalls Schwanenpatin und Anwohnerin.Auch damals hatte „Mama-Toni“ mehrere Eier ausgebrütet, die Küken sind geschlüpft, aber nur Sohn Toni überlebte. Die Schwanenfreundin macht sich Sorgen wegen der zahlreichen Krähen, Raben und einem Reiher, die Vögel würden sich gerne die Küken der Wasservögel schnappen. „Das ist schwer mit anzusehen, aber so ist die Natur eben“, sagt sie.

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Auch die Ente Babaduck hält sich gerne in der Nähe der Schwäne auf.

„Wir Nachbarn lieben unseren Mini-Zoo“, betonen Rhiem und Küsters. Neben dem Schwanenpaar wohnen nahe des Sürther Bootshauses auch ein Nilganspaar mit Küken und die weiße Single-Ente „Babaduck“, die gern die Gesellschaft der Schwäne sucht, aber auf Abstand bleibt. Selbst die Nutrias seien integriert. Es gehe wieder ruhig zu im Tierreich am Sürther Leinpfad – anders als Anfang des Jahres. Als Hochwasser herrschte, kamen viele Schwäne vom rechtsrheinischen Ufer herüber nach Sürth, auf der Suche nach Futter in den überschwemmten Wiesen. „Zeitweise bevölkerten 24 Schwäne unser Ufer“, sagt Rhiem. Mit dem Hochwasser verschwanden auch sie wieder.