Warum sich die Hafengesellschaft erbarmt und dem Alaaf einen sicheren Rheinauhafen bietet.
Satirischer WochenrückblickEin sicherer Hafen fürs Alaaf
Endlich. Das Alaaf hat einen sicheren Hafen. Einen sicheren Rheinauhafen. Die städtische Hafengesellschaft hat sich erbarmt und verhilft dem tonnenschweren Schriftzug des Festkomitees Kölner Karneval dort zu einem dauerhaften Bleiberecht. Nachdem es sich schon vollkommen abgeschoben gefühlt hatte. Zunächst die Duldung am Kennedy-Ufer. Anschließend musste es sich auf dem Roncalliplatz von Fußballfans aus aller Welt mit Aufklebern verschandeln lassen. Und jetzt die Domplatte putzen, mit dem Schicksal, vorerst im Depot des Karnevalsmuseums zu verschwinden.
Einen kleinen Haken gibt es noch. Vor dem Hafen-Umzug muss der Schriftzug noch vom Knibbel-Komitee des Festkomitees von den vielen Aufklebern befreit werden. Könnte sein, dass danach der Lack endgültig ab ist und dem Rost eine ungeschützte Angriffsfläche bietet. Ein vor sich hin rostendes Alaaf? Das wäre wahrlich ein trauriger Anblick. Es sei denn, man stellt es hochkant und schmuggelt es in die Müllmenschen-Armee des Aktionskünstlers HA Schult. Als Anerkennung für die orangenen Funken, die nach dem Rosenmontagszug den Dreck wegräumen müssen.
Schleppende Verhandlungen
All das hätte sich der mehr als zwei Tonnen schwere Schriftzug, vor einem Jahr vom Festkomitee Kölner Karneval zu dessen 200-jährigem Bestehen gefertigt und gefeiert, nicht träumen lassen. Die Gespräche mit der Hafengesellschaft, dem Schriftzug einen dauerhaften Aufenthaltsstatus zu verschaffen, sollen äußerst schleppend verlaufen sein. Kein Wunder, bei dem Gewicht.
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Der Versuch, es nach der Europameisterschaft den neuen Freunden aus Schottland mitzugeben, ist gescheitert. Der als Gastgeschenk getarnter Abschiebeversuch für Kölns neue Partnerstadt war einfach zu plump. Weil die es noch gar nicht gibt. Glasgow, Edinburgh, Aberdeen, egal! Hauptsache alaaf!
Mein liebes Alaaf. Ich an deiner Stelle hätte mir das alles nicht angetan und mich nachts trotz meines Übergewichts über den Eigelstein zum Ebertplatz geschleppt.
Das schlanke L tänzelnd vorneweg, gefolgt von der Narrenkappe, den drei A’s als Dreigestirn und dem F für Festkomitee als Besenwagen, um dort auf der hölzernen Freitreppe eine letzte Ruhestätte finden, bevor auch die unter der Last des Karnevals zusammenbricht. Das wäre ein großartiger Abgang gewesen.