Köln führt das Deutschlandticket für Schüler ein. Und löst damit seine Schulplatzprobleme.
Satirischer WochenrückblickKölner Schüler lernen in vollen Zügen
Glückwunsch, liebe Schülerinnen und Schüler! Mit etwas Glück könnt ihr mit dem Deutschlandticket schon ab Februar selbst erfahren, dass Verkehrswende in Köln nicht nur das Rangiermanöver bedeutet, zu dem eure Erziehungsberechtigten in ihren Elterntaxis gezwungen sind, nachdem sie euch vor dem Klassenzimmer abgesetzt haben.
Ja. Ihr habt richtig gehört. In Kürze endet eure Welt nicht mehr hinter Langenfeld.
Das eröffnet doch völlig neue Perspektiven. Bei der Suche nach einem der in Köln seltenen Gesamtschulplätze braucht ihr nicht mehr aufs Losglück zu hoffen. Sucht bei Google Maps zwischen Euskirchen und Essen einfach nach der nächsten Lehranstalt, die mit einem Zug zu erreichen ist, der über Klapptisch und Steckdose fürs Notebook verfügt.
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Köln ist die Stadt der Schulcontainer
Das könnt ihr euch vielleicht nicht vorstellen, aber die gibt es wirklich. Da lernt es sich allemal besser als in der Stadt der Schulcontainer ohne Klimaanlagen. Sollen die anderen doch auf der Strecke bleiben: Wir lernen in vollen Zügen.
Eure Eltern werden begeistert sein, weil sie sich über den offenen Ganztag keine Gedanken mehr machen müssen. Die Übermittag-Betreuung übernimmt der DB Navigator. Dank seiner Echtzeitfunktion wissen sie immer auf die Minute genau, in welchem Zug ihr gerade feststeckt und müssen sich keine Sorgen machen, wo ihr euch rumtreibt.
Bei all diesen Vorteilen verwundert es schon ein wenig, dass die Stadtverwaltung das Deutschlandticket nicht längst eingeführt hat. Zumal sich 70 Prozent der Eltern dafür ausgesprochen haben. Dem Vernehmen nach soll es das Gesundheitsdezernat gewesen sein, das sich bis zuletzt quergestellt hat. Dass Kinder und Jugendliche Tag für Tag stundenlang im Zug sitzen, könne man ihnen einfach nicht zumuten.
Dabei ist das in den maroden Kölner Schulgebäuden mit ihren kaputten Heizungen und undichten Fenstern doch nicht anders. Auch beim Zustand der Sanitäranlagen darf man durchaus von Bildungsgerechtigkeit sprechen.