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Bildung in KölnEntspannung an weiterführenden Schulen, Entsetzen an Grundschulen

Lesezeit 2 Minuten
ARCHIV - 10.12.2019, Baden-Württemberg, Stuttgart: Kinder lesen in einer Grundschule. Jeder vierte Viertklässler in Deutschland kann einer Studie zufolge nicht richtig lesen. Das geht aus der am Dienstag in Berlin vorgestellten internationalen Grundschul-Lese-Untersuchung (Iglu) hervor. (zu dpa: «Jeder vierte Viertklässler kann nicht richtig lesen») Foto: Sebastian Gollnow/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Das Problem zu weniger Plätze an Kölner Schulen hat sich verlagert, besteht aber weiter.

Dem Problem Schulplatznot ist offenbar nur schwer beizukommen, es verlagert sich lediglich. Wo steht Köln in Sachen Bildung und Schule? Eine Einordnung.

Es gibt gute Nachrichten in Sachen Schulplätze: In einem in dieser Form einmaligen Paket hat der Stadtrat kurz vor den Sommerferien den Weg dafür frei gemacht, mehrere Hundert neue Schulplätze zu schaffen. Wenn alles nach Plan läuft, gehen zum Schuljahr 2024/25 drei neue Gesamtschulen und zwei neue Gymnasien an den Start.

Von diesen fünf weiterführenden Schulen in Vogelsang, Ossendorf, Nippes und Rondorf werden vier in einem Interimgebäude starten und eine in einem Bürogebäude. Die dadurch entstehende Entlastung ist dringend nötig: Denn auch im diesjährigen Anmeldeverfahren gingen im Frühjahr wieder 700 Kinder an den Gesamtschulen leer aus, an Gymnasien und Realschulen kamen 440 Kinder nicht an ihrer Wunschschule unter. Wenn die geplanten Gesamtschulen im Interim starten, könnte das im nächsten Jahr eine Halbierung der Absagen an dieser Schulform bedeuten.

Köln: An den Grundschulen rumort es

Während sich die Situation damit an den weiterführenden Schulen zumindest so lange etwas entspannen wird, bis 2026 der erste G9-Jahrgang ein Jahr länger an den Gymnasien bleibt, brennt es jetzt lichterloh an den Grundschulen: Die Schulplatznot hat sich im Frühjahr von den weiterführenden Schulen auf die Grundschulen ausgeweitet. Erstmals gab es an einem Drittel der Grundschulen einen Anmeldeüberhang – obwohl die maximale Klassengröße auf 29 Kinder hoch gesetzt wurde.


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Für viele Sechsjährige bedeutet das, dass das vom Land vorgegebene Prinzip „Kurze Beine, kurze Wege“ nicht mehr gilt und sie keinen Platz an der ihrem Wohnort nächstgelegenen Schule bekommen haben.

Nachdem deutlich wurde, wie groß die Platznot ist, hat die Verwaltung nach und nach an immer mehr Grundschulen Mehrklassen eingerichtet: Erst vier, dann sieben, später elf. Aber das reichte nicht: Zwei Wochen vor Ferienbeginn erfuhren die Schulleitungen, dass kurzfristig noch 300 I-Dötzchen untergebracht werden müssen – in nochmal zwölf Mehrklassen.

In den Grundschulen rumort es, genauso wie bei den Eltern. Bessere Planung und zügig mehr Grundschulplätze werden vehement gefordert. (ari)


Tendenz: unverändert