Politiker und Dezernenten bestimmen, was in Köln passiert. Der „Kölner Stadt-Anzeiger“ kürt Gewinner und Verlierer der ersten Jahreshälfte.
Köln-BarometerWelcher Politiker hat abgeliefert, welcher Dezernent hat enttäuscht?
Sechs Monate nach unserer kommunalpolitischen letzten Inventur, schauen wir jetzt mit dem Köln-Barometer wieder auf alle wichtigen Entwicklungen in der Stadt – und auch auf Menschen, Gewinner wie Verlierer.
Gewinner: Karl Mandl
Knapp zwei Jahre lange nörgelte die partei-interne Initiative „Zukunft jetzt“ an CDU-Parteichef Bernd Petelkau herum, wollte ihn abwählen, sie kritisierte die Doppelfunktion Petelkaus als Partei- und Fraktionschef. Im zweiten Anlauf klappte es am 25. März, Karl Mandl löste Petelkau nach elf Jahren im Amt ab. Er ist am Ziel.
Alles zum Thema Bernd Petelkau
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Seitdem tingelt Mandl durch die Stadt, macht sich bekannt und teilt das der Öffentlichkeit mit – mal mehr gelungen, mal weniger. Mandl will der CDU bessere Wahlergebnisse bescheren, er verspricht mehr „CDU pur“. Das streichelt zwar die Seele vieler CDU-Mitglieder, die wenig mit der Politik des grünen Bündnispartners im Rat anfangen können – ob es die Wählerinnen und Wähler in der grün geprägten Stadt überzeugt, muss sich zeigen. (mhe)
Verlierer: Ascan Egerer
Mit großen Hoffnungen schickten die Grünen Ascan Egerer im Sommer 2021 in sein Amt als Verkehrsdezernent. Um die Besetzung durchzusetzen, verzichten sie sogar auf den prestigeträchtigen Stadtdirektoren-Posten. Doch in den vergangenen Monaten trat Egerer nicht mit den Großprojekten der Verkehrswende in Erscheinung, die man sich von ihm verspricht. Vielmehr sorgten viele kleine Maßnahmen stadtweit für Verwirrung und Unmut.
Das Köln-Barometer – alle Themen
VERKEHR Die Verkehrswende als Kulturkampf
GEWINNER UND VERLIERER Welcher Politiker hat abgeliefert, wer hat enttäuscht?
KLIMA – Wie Köln seine grüne Infrastruktur retten will
SICHERHEIT – Worüber die Kölner Polizei sich wirklich Sorgen macht
WIRTSCHAFT – So viele Beschäftigte wie nie, fast so viele Touristen wie vor Corona
WOHNEN – Hohe Zinsen, Baukosten und Mieten – Die Lage auf dem Kölner Wohnungsmarkt ist „dramatisch“
SCHULE – Entspannung an weiterführenden Schulen, Entsetzen an Grundschulen
BAUPROJEKTE – So steht es um die wichtigsten Bauprojekte in Köln
Händler in Ehrenfeld und Deutz sind entsetzt über die Verkehrsversuche, die die Erreichbarkeit ihrer Läden gefährdet. An der Trankgasse sorgt eine schlechte Umsetzung des Verkehrsversuchs für Empörung. Die Verkehrswende muss anders umgesetzt und kommuniziert werden, wenn sie mehrheitsfähig sein soll. (pg)