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Spitzenposten in KölnAndrea Blome soll Stadtdirektorin bleiben

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Stadtdirektorin Andrea Blome.

Stadtdirektorin Andrea Blome.

Die CDU schlägt Andrea Blome für eine Verlängerung als Dezernentin vor. Ihre Wahl gilt als sicher. Doch für die CDU gibt es auch ein Risiko.

Andrea Blome (64) soll auch über den 31. Dezember 2024 für weitere eineinhalb Jahre Dezernentin für Allgemeine Verwaltung und Stadtdirektorin bleiben. Das schlägt Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) dem Stadtrat für seine Sitzung am 21. August vor. Die CDU-Fraktion hat sich zuvor einstimmig dafür ausgesprochen.

Blome gilt als CDU-nah, die Fraktion hat sie 2017 als Verkehrsdezernentin aus Düsseldorf nach Köln geholt, im Sommer 2021 übernahm sie ihre aktuellen Aufgaben, weil Ascan Egerer Verkehrsdezernent wurde. Die CDU hat das sogenannte Vorschlagsrecht für den Posten, Blomes Amtszeit endet am Jahresende. Blome sagte: „Wenn sich die Verlängerung erfüllen würde, wäre ich sehr glücklich.“

Partner signalisieren Unterstützung

Ihre Wahl durch den Stadtrat gilt als gesichert, weil die CDU (20 von 90 Sitzen im Rat) ein Mehrheitsbündnis mit Grünen (26) und Volt (4) hat. Im Kooperationsvertrag der drei Fraktionen ist vereinbart, dass die drei Partner sich bei solchen Wahlen unterstützen. Grüne und Volt bestätigten am Montag gegenüber dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ ihre Unterstützung, auch wenn formal die Fraktionen vor der Wahl durch den Stadtrat noch separat in ihren Sitzungen darüber abstimmen.

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Grünen-Fraktionschefin Christiane Martin sagte: „Ich gehe von unserer Zustimmung aus, weil das Vorschlagrecht für die CDU im Kooperationsvertrag festgehalten ist.“ Ähnlich äußerte sich Volt-Fraktionschefin Jennifer Glashagen.

Petelkau lobt Blome

Für das sogenannte Dezernat I hat die CDU das Vorschlagsrecht. Zu dem Dezernat zählen unter anderem das Ordnungsamt, die Feuerwehr oder die Bürgerämter. Fraktionschef Bernd Petelkau sagte: „Die CDU-Fraktion ist sehr zufrieden mit ihrer Arbeit als Dezernentin und Stadtdirektorin.“

Er lobte unter anderem die Sicherheitskonzepte für Karneval oder ihre Arbeit als Leiterin des Corona-Krisenstabes. Der Posten der Stadtdirektorin ist an kein Dezernat gekoppelt, in dieser Funktion ist Blome allgemeine Vertreterin von Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos). Das macht die Aufgabe so reizvoll.

Neben dem Dezernat von Oberbürgermeisterin Reker gibt es neun weitere Dezernate, deren Leiterinnen und Leiter viel Einfluss haben. Sichern sich Fraktionen das Vorschlagsrecht für einen der Posten über politische Verabredungen, wählen sie häufig ein Parteimitglied aus oder einen Kandidaten oder eine Kandidatin, der oder die ihnen inhaltlich nahesteht.

CDU geht ins Risiko

Üblicherweise dauern die Amtszeiten von Dezernentinnen und Dezernenten über acht Jahre, doch Blome erreicht am 30. Juni 2026 mit 66 Jahren das Rentenalter. Dass die CDU an Blome festhält, birgt Risiken, in der Kölner Politik wundern sich hinter vorgehaltener Hand einige über die Entscheidung der CDU. Denn das Bündnis mit den Grünen und Volt endet mit der nächsten Wahl im Herbst 2025, dann läuft auch der Vertrag aus.

Welche Fraktion mit welcher Fraktion ein Mehrheitsbündnis bildet, ist völlig offen – und damit auch, wer ab Juli 2026 Blomes Nachfolgerin oder Nachfolger wird. Doch aus CDU-Kreisen war am Montag zu hören, dass die Fraktion optimistisch sei, auch nach der Wahl Einfluss auf die Dezernenten-Auswahl zu haben.

Blome will nur bis 2026 arbeiten

Theoretisch könnte Blome auch über das Rentenalter weiter arbeiten, das müsste aber der Rat genehmigen. Blome sagte: „Aus heutiger Sicht ist das kein Thema.“

CDU und Grüne arbeiten seit 2015 zusammen, zunächst als Duo ohne eigene feste Mehrheit, danach mit Volt als Mehrheitsbündnis. Das bedeutet: Wer das Vorschlagsrecht für Dezernentenposten erhält, die nach der Wahl 2025 frei werden, ist Verhandlungssache. „Die Karten werden neu gemischt“, sagte Glashagen.