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Orkan Zeynep in KölnSo entstand das spektakuläre Foto auf der Domplatte

Lesezeit 3 Minuten
Sturm Zeynep Domplatte

Domplatte Köln: Der Wind erfasst Personen und weht sie um.

Köln – Drei Menschen gleichzeitig vom Sturm umgeweht, ein Mann in die Knie gedrückt – und im Hintergrund eine Frau, die über den Treppenstufen vor dem Kölner Dom zu schweben scheint: Das Foto, das Alexander Schwaiger am Freitag machte, als der Orkan Zeynep über Köln zog, ist eine besondere Komposition. Sie ist nicht aus purem Zufall entstanden.

„Wie jeder Kölner weiß ich, dass es an der Domplatte zieht“, sagt Schwaiger am Tag nach dem Sturm. Ein Kollege des Kölner Stadt-Anzeiger habe den Regenradar beobachtet und dann den genauen Hinweis gegeben, wann es mit den stärksten Böen losgehen werde. Um etwa 16 Uhr am Freitagnachmittag war das der Fall.

Im Windschatten einer Säule in Köln

Er habe sich dann im Windschatten einer Säule des Domforums postiert und sei so der Gefahr entgangen, selbst umgeweht zu werden, so Schwaiger. „Ich habe mich noch gefragt, warum sind die Leute hier“, sagt er. „Wenn ich nicht hätte arbeiten müsste, wäre ich auf keinen Fall da gewesen.“ Er vermutet, dass es Touristen waren.

Dann habe er durch die Linse das Geschehen beobachtet und wie bei einem Sportfoto gearbeitet: mit kurzer Belichtungszeit und immer der Hoffnung, dass die Schärfe auch perfekt passe bei den kurzen Momentaufnahmen. So ist eine Reihe an Bildern entstanden, die zeigt, wie heftig die Böen etliche Passanten erfassten. Doch ein Bild sticht heraus – das mit der Frau im Hintergrund, die den „Luftschritt“ macht.

Sturm Zeynep Domplatte

Domplatte Köln: Der Wind erfasst Personen und weht sie um.

ARD-Tagesthemen verwenden das Foto aus Köln

„Ich wusste direkt, dass das ein besonderes Bild ist, als ich es gemacht habe“, sagt Schwaiger. „Doch die Frau im Hintergrund habe ich erst beim Durchschauen entdeckt. Sie hatte ich nicht bewusst fotografiert.“ Dadurch habe das Bild aber noch an Wert gewonnen.

Die Redaktion der ARD meldete sich und lizenzierte die Aufnahme, um sie in den Tagesthemen von Ingo Zamperoni präsentieren zu lassen. „Als ich das Bild im Fernsehen gesehen habe, wusste ich direkt – das muss meins sein. Wegen der Frau“, sagt Schwaiger.

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Das Foto von der Domplatte während des Sturms Zeynep tauchte bei den Tagesthemen auf.

Das Bild erinnert in seiner Wirkung an ein Motiv, dass dem britischen Fotografen Joel Goodman in der Silvesternacht 2015/16 in Manchester gelang – und durch einen Post eines BBC-Mitarbeiters zu einem viralen Hit wurde. Auch in diesem Bild gab es mehrere unterschiedliche Szenen, die gleichzeitig durch die Kamera eingefroren wurden.

Tweet des „Kölner Stadt-Anzeiger“ geht viral

Vor dem besonderen Moment in Köln habe er kurz vor dem Druck auf den Auslöser noch Kichern und Schreien geherrscht, als sich die Menschen durch den Sturm vor dem Dom kämpften. Nach den Stürzen sei das dann verstummt. „Ich habe einer Frau und einem Kind zugerufen, dass sie an meinem Standort Schutz finden können.“

Per Mobilfunk schickte Schwaiger die Bilderreihe in die Redaktion des Kölner Stadt-Anzeiger, ein Tweet des „Kölner Stadt-Anzeiger“ mit dem besonderen Bild ging viral, während der Fotograf mit irdischen Problemen kämpfte.

„Ich musste kurz nach dem Foto in der Redaktion anrufen und sagen, dass für mich der Einsatz beendet ist“, so Schwaiger. Der heftige Regen hatte dazu geführt, dass die Kamera von innen beschlagen war. Dann gehe nichts mehr und das Gerät müsse eine Nacht auf die Heizung. „Ich gehe jetzt gleich mal gucken, ob sie noch heil ist.“