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Umfrage zur CityKölner Einkaufsmeilen schneiden überraschend gut ab

Lesezeit 3 Minuten
Schildergasse

Bekannte Einkaufsmeile: Die Schildergasse in Köln (Archivfoto)

Köln – Es sind überraschend gute Nachrichten in Lockdown-Krisenzeiten nach vielen Berichten über sterbende Innenstädte und Leerstände: Laut einer Umfrage sind Besucherinnen und Besucher mit der Kölner City sehr zufrieden – und das über alle Altersstufen hinweg. Sie vergeben die Schulnote 2,26 für die Innenstadt, damit schneidet Köln besser ab als vergleichbare Städte wie etwa Düsseldorf. Die Note in der alle zwei Jahre gemachten Umfrage hat sich sogar noch verbessert. 2016 lag sie noch bei 2,46.

Durchgeführt wurde die Befragung im Auftrag der Köln Business Wirtschaftsförderung, einer Tochtergesellschaft der Stadt. Befragt wurden 2000 Passanten auf der Schildergasse, Hohe Straße, Ehrenstraße, Breite Straße und am Neumarkt im September und Oktober 2020 – also genau zwischen dem ersten und zweiten Lockdown. Köln war dabei eine von bundesweit 107 Städten, die das Institut für Handelsforschung Köln untersuchte.

Note 1,9 für Sehenswürdigkeiten

„Auch wir waren positiv überrascht von dieser Bewertung. Inzwischen hat sich die Lage durch den zweiten Lockdown verschärft, aber wir können nach diesen Ergebnissen zuversichtlich in die Zukunft schauen. Das ist eine sehr robuste Basis“, sagt Manfred Janssen, Geschäftsführer von Köln Business.

Durchweg gute Noten gab es für das Einzelhandelsangebot, die Gastronomie, die Kulturangebote und die Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Am besten wurden die Sehenswürdigkeiten mit 1,9 bewertet. Erwartbar schlechter, aber auch nicht sehr schlecht, schnitten die Parkplatzsituation mit 3,5 ab, die Sauberkeit mit 3 und das Angebot von Plätzen und Grünflächen mit 2,9.

Kölner sind loyal

Im Vergleich zu anderen Städten sind die Kölner City-Besucher loyaler, so ein weiteres Ergebnis. Der Aussage „Ich kaufe bewusst mehr in der Innenstadt ein, um die lokalen Anbieter zu stärken“, stimmten in Köln 43,3 Prozent der Befragen zu – das sind zehn Prozent mehr als in den Vergleichsstädten. Rund 17 Prozent der Befragten gaben an, verstärkt das Online-Angebot lokaler Händler anzusteuern. „Auch das ist ein Lichtblick“, sagt Manfred Janssen.

„Wir wollen nichts beschönigen, die Lage ist für viele sehr hart, aber wir haben eine gute Ausgangsposition für die Zeit nach der Krise.“ Die Köln Business GmbH, die erst vor eineinhalb Jahren gegründet wurde, habe inzwischen einiges angeschoben. So gibt es eigene Ansprechpartner für die Bereiche Gastronomie, Einzelhandel und Immobilien. Mit der Aktion „Veedelsretter“-Gutscheine sind über eine Plattform für inhabergeführte Geschäfte 2020 ungefähr 650 000 Euro umgesetzt worden.

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„Trotz der ermutigenden Ergebnisse: Die Innenstadt steht vor einem großen Wandel“, so Janssen. Schon vor der Corona-Krise sei der Einzelhandel im Umbruch gewesen, das habe sich durch den Lockdown noch beschleunigt. „Geschäfte mit Verkaufsflächen auf mehreren Etagen funktionieren nicht mehr.“ Die Innenstadtbesucher wünschen sich einen guten Mix aus Einzelhandel und Gastronomie – das hat die Umfrage ebenfalls gezeigt.

65 Prozent der Passanten gaben an, zum Einkaufsbummel in die Stadt zu kommen. 40 Prozent (Mehrfach-Nennungen waren möglich) kommen aber auch, um in Restaurants und Cafés zu verweilen. Gastronomie werde in der City wohl künftig eine noch größere Rolle spielen, so Janssen.

Mehr Grünflächen gewünscht

Manche Wünsche seien allerdings nur schwer miteinander zu vereinbaren. „Mehr Grünflächen in der Stadt und gleichzeitig vor dem Geschäft parken, das geht nicht gleichzeitig.“ Das erklärte politische Ziel der Stadt sei es, die Innenstadt künftig weitgehend von Autos frei zu halten. Im Gegenzug müsse dann aber ein gutes Parkhaus-Angebot gemacht werden.