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Warnmeldung in der Corona-AppDer schwierige Weg zum kostenlosen PCR-Test in Köln

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Bei immer mehr Menschen zeigt die Corona-Warn-App rot.

Köln – Das rote Viereck mit der Meldung „Erhöhtes Risiko“ in der Corona-Warn-App taucht bei immer mehr Menschen auf. Es weist darauf hin, dass man sich über einen längeren Zeitraum in der Nähe einer positiv auf Corona getesteten Person befunden und sich womöglich infiziert hat. Allein am Dienstag, das ist der aktuellste Wert, erschien die Warnung nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) auf mehr als 67.000 Smartphones in Deutschland – ein Rekordwert. Wer eine rote Warnmeldung bekommt, hat der Corona-Testverordnung des Bundesgesundheitsministeriums zufolge einen Anspruch auf einen kostenlosen PCR-Test, wie die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein (KVNO) auf Anfrage bestätigte. Doch einen Gratis-Test zu bekommen, ist in vielen Fällen ziemlich schwierig.

„Grundsätzlich sind die kostenlosen PCR-Tests bei den Hausärzten, im Gesundheitsamt, im Labor Wisplinghoff und im Testzentrum der Uniklinik sowie grundsätzlich bei jeder beauftragte Teststelle, welche PCR-Testungen anbietet, möglich“, teilt die Stadt Köln mit. Doch alle genannten Stellen ächzen unter der Welle der angeforderten Tests. Manche Hausärzte beklagen, dass sie vor lauter Testen keine Zeit mehr für ihre anderen Patienten haben.

Vereinzelte niedergelassenen Medizinerinnen und Mediziner bieten erst gar keine PCR-Tests mehr an. Vor der Teststation des Gesundheitsamts bilden sich regelmäßig lange Warteschlangen. Die medizinischen Labore stoßen an ihre Kapazitätsgrenzen. In Deutschland wurden laut RKI allein am Dienstag mehr als 250.000 PCR-Tests registriert – fast doppelt so viele wie Antigen-Schnelltests.

Verwirrende Vorgaben in den Teststellen

Viele der von der Stadt beauftragten privaten Stellen, die PCR-Tests durchführen, machen jenen Kunden, die auf ihren kostenlosen Test pochen, allerlei Vorgaben. Kostenlose Tests gebe es nur, wenn zuvor beim selben Betreiber ein kostenloser Schnelltest positiv ausgefallen ist, sagt etwa Martin von der Hocht, der unter dem Namen „Corona Point“ mehrere Dutzend Teststellen betreibt. Mit Symptomen sei der Besuch ohnehin nicht gestattet, dann sei ein Test beim Hausarzt der richtige Weg, erklärt von der Hocht weiter. Recherchen des „Kölner Stadt-Anzeiger“ in verschiedenen Kölner Teststellen haben eine Fülle von weiteren Hemmnissen für kostenlose PCR-Tests ergeben.

In Ehrenfeld zum Beispiel verlangten die Mitarbeiter einer Teststation eine Extra-Bescheinigung des Hausarzts – was wohl kaum ein Kunde vorweist, weil man sich dann direkt beim Hausarzt testen lassen könnte. Andere warnten bei den kostenlosen Tests vor mehreren Tagen Wartezeit auf das Ergebnis und verwiesen darauf, dass bei kostenpflichtigen Tests ein schnelleres Resultat möglich sei - warum das so ist, blieb unbeantwortet. Manche Testzentren, die zuvor PCR-Tests angeboten haben, kapitulieren inzwischen. „Aktuell können wir aufgrund des erhöhten Test-Aufkommens leider keinerlei PCR-Tests anbieten“, heißt es am Mittwoch etwa auf der Homepage eines Kölner Testzentrum-Betreibers, der Einrichtungen in Nippes und der Innenstadt unterhält.

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Ein Testzentrum in der Innenstadt lehnte den kostenlosen PCR-Test nach Vorzeigen der Risikomeldung mit der Begründung ab, man müsse zuvor mit der Kassenärztlichen Vereinigung über dessen Telefon-Hotline (116 117) Kontakt aufnehmen. Beim gleich darauf getätigten Anruf dort sagte eine Mitarbeiterin, man solle doch trotz der roten Warnmeldung erst einmal einen Schnelltest machen. Die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein wiederum empfiehlt auf Anfrage des „Kölner Stadt-Anzeiger“ Menschen mit einer roten Warnmeldung, „in einem solchen Fall eine Arztpraxis zu kontaktieren, vorab telefonisch, und dort zu erfragen, ob die Praxis Testungen durchführt.“

Keine Verpflichtung, PCR-Test durchzuführen

Eine Verpflichtung für private Teststationen zur Durchführung von PCR-Tests – ob kostenlos oder kostenpflichtig – gibt es indes nicht. „Nicht jede Teststelle hat eine Kooperation mit einem entsprechend notwendigen Labor, das den PCR-Test bei der Teststelle abholt und auswertet“, erklärt die KVNO.

Die Teststellen müssten vom örtlichen Gesundheitsamt entsprechend beauftragt werden, damit sie auch die Testung von Kontaktpersonen durchführen können, sagt die KVNO weiter. „In der Regel“ seien sie aber nur für die Durchführung von Schnell- und Bürgertests beauftragt worden.

Testzentren, die dennoch kostenlose PCR-Tests durchführen, erhalten vom Bund übrigens acht Euro für einen PCR-Abstrich. Der müsse dann an ein Labor zur Auswertung verschickt werden, erklärt die KVNO. Das Labor wiederum rechne sein Arbeit mit der zuständigen Kassenärztlichen Vereinigung ab, sagt die KVNO weiter.