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Weihnachtsmarkt-HoppingMit dem Bulli die kölsche Weihnacht erleben

Lesezeit 3 Minuten
Roman Bendt steht vor dem roten VW-Bulli, hinter ihm das Riesenrad und die Hütten des Hafen-Weihnachtsmarkts.

Roman Bendt steuert „Pitter“ von Weihnachtsmarkt zu Weihnachtsmarkt.

Die Guides von „Liebe deine Stadt“-Touren führen Kölnerinnen und Kölner auf drei Weihnachtsmärkte, Köln-Fakten inklusive.

Mit Weihnachtsmannmützen auf den Kopflehnen und Schneeflöckchen am Fenster will das Team der „Liebe deine Stadt“-Touren für Weihnachtsstimmung sorgen. Denn in der Adventszeit nehmen „Pitter“ und „Mariele“ – die beiden VW-Bullis wurden persönlich von den Millowitsch-Geschwistern getauft – Kölnerinnen und Kölner mit auf die X-Mas Tour. Vom Hafen-Weihnachtsmarkt über den „kleinsten Weihnachtsmarkt der Stadt“ bis zum Herbrand’s – der „Kölner Stadt-Anzeiger“ ist mitgefahren.

Los geht es an der Ecke Poststraße/Alte Mauer am Bach. Tourguide Roman Bendt parkt „Pitter“ gekonnt an der Straßenseite und begrüßt seine Reisegruppe. „Ist es okay, wenn wir die Route etwas ändern und im Herbrand’s enden?“, fragt er. Am Weihnachtsmarkt im Innenhof der Kartäuserkirche spielen regelmäßig Live-Bands – an diesem Abend sollen um 19 Uhr Kempes Feinest auftreten. Alle sind einverstanden, es geht los.

Mit „Pitter“ durch Köln fahren

Beim Anfahren hüpft der in die Jahre gekommene T3 (Baujahr 1986) ein wenig, der Motor stottert. Dabei schwingt am Rückspiegel hängend ein Miniatur-Bulli mit Miniatur-Christbaum auf dem Dach munter von links nach rechts. Aus den Lautsprechern tönt eine Playlist mit kölschen Weihnachtsliedern. Bei einem kurzen Stopp vor der Wolkenburg, mit Lichterketten wird hier nicht gespart, erntet Bendt als Reaktion „Ohs“ und „Ahs“, weiter geht es Richtung Sankt Maria in Lyskirchen.

Alles zum Thema Weihnachtsmarkt Köln

„Der Kölner ist sehr stolz auf sein Veedel“, erklärt Bendt den Imis im Bulli. Deshalb stehen jedes Jahr in der Milieukrippe neben Josef und Maria auch typische Figuren des damaligen Hafen- und Rotlichtviertels – darunter Matrosen und Prostituierte. Neben der Lego-Krippe in Sankt Johann Baptist einer von Bendts Favoriten des Kölner Krippenwegs.

Auf dem Hafen-Weihnachtsmarkt kann geheiratet werden

Am Hafen-Weihnachtsmarkt gibt es dann wahlweise Glühwein, Kinderpunsch oder Kakao – garniert mit Infos zum Weihnachtsmarkt. „Die Dächer der Stände sind alle weiß, weil sie an Segeltuch erinnern sollen. Und hier kann auch geheiratet werden“, sagt Bendt.

Roman Bendt steht im Halbkreis mit fünf jungen Menschen auf dem Weihnachtsmarkt, sie halten Glühweintassen in der Hand.

Roman Bendt (links) erklärt seiner Reisegruppe, dass am Hafen-Weihnachtsmarkt auch geheiratet werden kann.

Zurück im Bulli – manch einer merkt nun schon den Glühwein gepaart mit dem Kölsch von der Rückbank – geht die Lehrstunde weiter. Thema: Kölscher Klüngel. Seine Informationshäppchen passt der gebürtige Kölner, der freiberuflich als Tourguide arbeitet, immer an seine Gruppen an. Meist seien es Kölnerinnen und Kölner, häufig Weihnachtsfeiern von Firmen oder Vereinen.

Weiter geht es zum „kleinsten Weihnachtsmarkt der Stadt“ im Innenhof der Kartäuserkirche. Auf der Bühne ruft Kempes-Feinest-Frontfrau Nici Kempermann: „Habt ihr Lust auf ‚Mädche vum Rhing?‘“ Die Stimmung auf dem Weihnachtsmarkt der KG Ponyhof ist gelöst, der Glühwein schmeckt süß und fruchtig.

Glüh-Gin auf dem Weihnachtsmarkt vom Herbrand's

Auf der Fahrt nach Ehrenfeld, als Nächstes geht es zum Herbrand’s, passiert der Bulli die Überreste der mittelalterlichen Stadtmauer am Sachsenring, wo nebeneinander die Roten Funken, die Blauen Funken und die Prinzen-Garde beheimatet sind. Vorbei am Melaten-Friedhof erzählt Bendt: „Der Name stammt aus dem Französischen, wie viele kölsche Begriffe. ‚Malade‘ bedeutet krank und an der Stelle des Friedhofs war früher ein Heim für Kranke und Aussätzige.“

Apropos Französisch: „Wisst ihr, wie eine heimliche Liebelei im Kölschen heißt?“, fragt Bendt. Kopfschütteln im Bulli. „Fisternöllche. Das soll vom Französischen ‚Fils à noel‘ stammen.“ Dazu gibt es tatsächlich verschiedene Deutungen, aber eine ist eben die, dass Kinder aus Karnevalsliebeleien kurz vor Weihnachten zur Welt kommen.

Die glühweingeschwängerte Stadttour endet im Herbrand’s, wo sich seit 2018 der Biergarten in der Adventszeit in ein kleines Weihnachtsdorf verwandelt. Tourguide Bendt empfiehlt zum Abschied: „Hier schmeckt der Glüh-Gin besonders gut!“

„Liebe deine Stadt“ X-Mas Tour, bis 23. Dezember täglich für 69 Euro pro Person inklusive drei Verzehrkarten für die Weihnachtsmärkte ab 17 oder 17.30 Uhr für etwa drei Stunden. www.liebedeinestadt-touren.de