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Ab JuniWichtige Straße in der Kölner Innenstadt wird zur Dauerbaustelle

Lesezeit 2 Minuten
Spatentisch Via Culturalis

Eva Herr, Stephan Lenzen, OB Henriette Reker und Ascan Egerer, beim symbolischen Spatenstich (v.l.).

Köln – Die Gürzenichstraße in der Innenstadt wird ab Juni zur Dauerbaustelle. Rund zweieinhalb Jahre soll die Neugestaltung zwischen Heumarkt und Hohe Straße dauern. Oberbürgermeisterin Henriette Reker startete das Projekt am Wochenende auf dem Günter-Wand-Platz vor dem Gürzenich mit einem symbolischen Spatenstich.

Das Vorhaben ist Teil der historischen Vorzeigemeile „Via Culturalis“. Das Ziel ist es, eines Tages die kulturellen Schätze zwischen Dom und St. Maria im Kapitol mit einem einheitlichen Straßenbild zu verbinden. Henriette Reker sprach von einem „Open-Air-Museum“ und einem „Kulturquartier von internationaler Bedeutung“.

Via Culturalis Visualisierung

Leuchtturmprojekt Via Culturalis: Geplanter Kulturpfad vom Dom zu St. Maria im Kapitol. Entnommen dem aufwendig gestalteten Bildband „Kölngold“ (Wienand-Verlag, 45 Euro)

Wer die „Via Culturalis“ betritt, soll sich künftig auf Grauwacke-Steinen bewegen, die sich zwar an die vorhandenen Straßenoberflächen der Altstadt anpassen, aber dennoch eigenständig wirken sollen. Dazu ist einen hochwertiges Stadtmobiliar geplant.

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Stadt Köln verspricht „hochwertige Anmutung“

Nachdem der Kurt-Hackenberg-Platz an der Philharmonie bereits fertiggestellt ist und der Bau einer neuen Freitreppe an St. Maria im Kapitol im Herbst begonnen wurde, ist die rund 400 Meter lange Gürzenichstraße nun der dritte Baustein für die „Via Culturalis“. Insgesamt werden hier 6500 Quadratmeter Fläche mit Pflaster aus Grauwacke neugestaltet. Die Stadt verspricht eine „zurückhaltende, jedoch hochwertige Anmutung“, die die historischen Bauten in den Vordergrund treten lasse.

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Die Fahrbahn im östlichen Abschnitt werde von 30 Zentimeter breiten Bordsteinen markiert und auf vier Meter Breite reduziert, um Radfahrern und Fußgängern mehr Platz zu bieten. Die gesamte Fläche werde zudem barrierefrei sein. Parallel zum Gürzenich bleibt die Gürzenichstraße zwar Einbahnstraße. Der westliche Straßenabschnitt zwischen Hohe Straße und Gürzenich, der derzeit noch mit Autos befahren werden kann, wird jedoch künftig Fußgängerzone sein, zugelassen allerdings auch für Rad- und Anlieferverkehr. Der Günter-Wand-Platz werde zur „Ruhezone im stark frequentierten Stadtraum“, so die Verwaltung. Die römische Mauer, die den Verlauf des römischen Hafenbeckens markiert, bleibt erhalten.

Einschränkungen für Auto- und Radfahrer sowie Fußgänger

Laut Klaus Harzendorf, Leiter des Amts für Straßen und Verkehrstechnik, dauern die Bauarbeiten so lange, „weil man nur in kleinen Abschnitten arbeiten kann“. Sämtliche Schritte müssen mit dem Römisch-Germanischen Museum abgestimmt werden, da Archäologen zwischen Heumarkt und Große Sandkaul weitere Funde aus der Römerzeit erwarten. Fußgänger, Auto- und Radfahrer müssen während der zweieinhalb Jahre mit Einschränkungen rechnen.

Die Neugestaltung der Gürzenichstraße kostet insgesamt 6,4 Millionen Euro, wovon 3,9 Millionen Euro der Bund übernimmt. Für Henriette Reker lohnt sich der Aufwand: „Wir werden eine ganz andere Atmosphäre bekommen.“