Für die lit.kid.cologne konnte das Kölner Literaturfestival einen Rekord aufstellen: 27.500 junge Besucherinnen und Besucher kamen zu den Veranstaltungen.
lit.Cologne-BlogKölner Literaturfestival zieht positive Bilanz
lit.Cologne 2024: Auslastung bei 95 Prozent
Die lit.Cologne hat zum Abschluss der 13-tägigen Veranstaltung eine positive Bilanz gezogen. Die 181 Veranstaltungen seien von insgesamt 112 500 Menschen besucht worden, teilte das Kölner Literaturfestival am Sonntagabend mit. Die Auslastung habe bei 95 Prozent gelegen.
In der Zahl enthalten seien 27.500 junge Besucherinnen und Besucher der lit.kid.Cologne, des Kinder- und Jugendprogramms des Festivals, was einen neuen Rekord bedeute. Die 25. lit.Cologne soll vom 18. bis 30. März 2025 stattfinden.
Bernardine Evaristo: „Du kannst nicht immer wütend sein“
Als Bernardine Evaristo in den 1960ern in London aufwuchs, gab es für sie wenige Vorbilder. Der Tochter einer englischen Grundschullehrerin und eines nigerianischen Schweißers rief die Gesellschaft eine Botschaft zu: „Für dich ist kein Platz da!“ Lange Zeit sei sie darüber sehr wütend gewesen, erzählte sie am Freitagabend im Gespräch mit der gut aufgelegten Moderatorin Angela Spizig in der Kulturkirche in Nippes. „Aber du kannst nicht immer wütend sein“.
Also nutze sie diese Energie, um ihr kreatives Potenzial zu entfalten. Sie wurde Schauspielerin und später eine erfolgreiche Autorin. Für ihren Roman „Mädchen, Frau etc.“ erhielt sie 2019 als erste schwarze Frau den renommierten Booker Prize. England habe sich sehr gewandelt, mittlerweile seien People of Color auch in der Regierung, wenn auch in der falschen Partei. Und gegen den strukturellen Rassismus, der immer noch in der Gesellschaft verankert sei, geschehe wenig.
Wie lange Schwarze schon Teil dieser Gesellschaft sind, faszinierte Evaristo, als sie davon erfuhr. Bereits zu den Zeiten der Römer gab es Schwarze auf der Insel. Ausgehend von diesem Gedanken veröffentlichte sie vor mehr als 20 Jahren den Roman „The Emperor's Babe“, der nun erstmals auf Deutsch unter dem Titel „Zuleika“ erscheint.
Es ist ein Versepos voller Sprachwitz und Sprachgewalt, das die Übersetzerin Tanja Handels famos ins Deutsche übersetzt hat und aus dem die Kölner Schauspielerin Davina Donaldson mitreißend vortrug. Evaristo erzählt darin von der elf Jahre alten Zuleika, die im römischen Londinium im Jahr 211 nach Christus lebt. Das schwarze Mädchen wird gegen ihren Willen mit einem reichen, dreimal so alten Mann verheiratet. Zuleika will sich diesem Schicksal aber nicht fügen und stürzt sich ins Leben. Schlau, ungestüm und ungeheuer heutig kommt sie daher und hält so nicht nur der patriarchalen Gesellschaft damals, sondern auch heute den Spiegel vor. Das Frühwerk einer schon vor 20 Jahren beeindruckend selbstbewussten und wortgewaltigen Schriftstellerin.
Peter R. Neumann: „Berechtigte Sorgen wegen Migration ernst nehmen“
Wie gräbt man Rechtspopulisten das Wasser ab? Auf diese Frage gab es am Freitagabend in der Kulturkirche Nippes mehrere Antworten. „Berechtigte Sorgen wegen Migration ernst nehmen“, empfahl Peter R. Neumann. „Zu schnell, zu viel: Das ist eine legitime politische Debatte.“ Der Professor für Sicherheitsstudien am King's College London diskutierte mit dem Theologen und Buch-Autoren Stephan Anpalagan („Kampf und Sehnsucht in der Mitte der Gesellschaft“) über den erstarkenden Rechtsextremismus und die Machtoptionen der AfD bei Landtagswahlen in diesem Jahr.
„Nicht alles, was der AfD-Wähler sagt, ist falsch“, gab Anpalagan zu bedenken. „Probleme werden nicht gelöst, wir kreisen um uns selbst, die Infrastruktur ist kaputt.“ Das Vertrauen in den Rechtsstaat wiederherzustellen, sei darum eine wichtige Aufgabe, befand Neumann. Er halte es zudem für einen Fehler, das Wort „Heimat“ sowie Symbole wie die schwarz-rot-goldene Fahne Rechtsextremen überlassen zu haben. „Wir sollten stolz auf die Fahne sein und sie als inklusives Symbol verwenden.“
Elke Heidenreich: „Altern heißt nicht, noch nicht tot zu sein“
Als der Hanser Verlag Elke Heidenreich vorschlug, ein Buch über das Altern zu schreiben, war ihre erste Reaktion eindeutig: „Auf gar keinen Fall. Interessiert mich nicht die Bohne.“ Doch dann dachte die 81-Jährige noch einmal darüber nach und kam zu dem Schluss: „Wer, wenn nicht ich? Ich bin ja mittendrin.“ So erzählt sie es im Klaus-von-Bismarck-Saal des WDR-Funkhauses am Samstagabend.
Es war eine gute Entscheidung, so viel kann man nach diesen knapp zwei Stunden sagen, auch wenn das Buch noch gar nicht vorliegt, denn es erscheint erst Mitte Mai. Elke Heidenreich, die auch im „Kölner Stadt-Anzeiger“ regelmäßig Literaturtipps gibt, hat sich auf sehr ehrliche und berührende Art auf das Thema eingelassen, das uns alle betrifft und über das wir doch so ungern reden. Begleitet wird sie dabei musikalisch von ihrem Lebensgefährten, dem Pianisten Marc-Aurel Floros, der mit seinen kleinen, feinen Einlagen die Emotionen transportiert, über die sie spricht.
Heidenreich weiß, dass sie aus einer sehr privilegierten Position heraus schreibt, finanziell abgesichert ist, in einem schönen Haus lebt, viele Menschen um sich herum hat. Sie verschließt auch nicht die Augen vor den Herausforderungen des Alterns, aber sie verbreitet eine wohltuende Gelassenheit, wenn es um Falten und Wehwehchen geht. Ja, sie müsse sich häufiger mal setzen, könne nicht mehr dem Bus hinterherrennen. Aber sie sagt eben auch: „Altern heißt nicht, noch nicht tot zu sein.“
Vor allem aber lenkt sie den Blick auf die vielen positiven Seiten des Älterwerdens. Sie will nicht mehr Jungsein, da sei sie vor allem unglücklich verliebt gewesen und habe überhaupt nicht gewusst, wo sie stehe. Heute habe sie das Leben viel besser verstanden, wisse, worauf es ihr ankomme: „Das Glück ist kein Zustand, nach dem man verzweifelt suchen muss.“ Es sei immer nur ein Augenblick.
In ihren Essay eingebettet hat Heidenreich zahllose Verweise und Zitate auf die großen Schriftstellerinnen und Schriftsteller, Dichterinnen und Denker, die sich vor ihr mit dem Altwerden beschäftigt haben. So liefert ihr Buch ganz nebenbei auch noch eine inspirierende Literaturliste. Manchen stimmt sie zu, anderen nicht. Oscar Wilde, der es gar nicht wissen konnte, weil er mit nur 46 Jahren starb, etwa sagte, das Alter sei die Rumpelkammer des Lebens. Das Gegenteil sei der Fall, so Heidenreich, man miste aus, trenne sich von Dingen und auch von Menschen, die einem nicht guttun.
Das Altsein sei ganz sicher kein Warten auf den Tod, betont Heidenreich, auch wenn die schmerzhafteste Erfahrung dieser Lebensphase sei, dass man so oft Abschiednehmen und an Gräbern stehen müsse. Dennoch fällt ihr Fazit positiv aus: „Mein Grundgefühl ist nicht Verlust. Mein Grundgefühl ist Dankbarkeit.“
Ex-Außenminister Joschka Fischer über die „Weltunordnung“ des 21. Jahrhunderts
Vor Anbetracht des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine und einer Weltmacht China steht für Ex-Außenminister Joschka Fischer fest: Europa muss sich militärisch aufrüsten, denn auf die USA sei in dieser „Weltunordnung“ kein Verlass. Dabei ist Trump noch gar nicht wiedergewählt. Im Gespräch mit dem renommierten Politikwissenschaftler Herfried Münkler äußerte Fischer Sätze, die er nie gedacht hätte zu sagen.
Klimaaktivistin Luisa Neubauer über mentale Gesundheit und Tofu
Luisa Neubauer philosophierte am Donnerstagabend mit dem dänischen Soziologen Nikolaj Schultz über moralische Dilemmas in der Klimakrise. Ihren Aktivistin-Hut setzte sie dabei nicht ab: In den Ehrenfelder Balloni-Hallen sprach sie von der wachsenden Relevanz von mentaler Gesundheit im Aktivismus und erklärte, warum es albern ist, über Tofu zu diskutieren.
Teresa Brücker, Christina Clemm und Asha Hedayati über Frauenhass
Die Juristin Asha Hedayati arbeitet im Bereich des Familienrechts und vertritt oft Frauen, die von Gewalt betroffen sind. Irgendwann war die Wut während einer Gerichtsverhandlung so groß, dass sie nur den Ausweg sah, diese für etwas Postives zu nutzen. Sie schrieb ein Buch über „Die stillGewalt“. Das sei auch besser, als einfach alles anzuzünden, berichtete sie am Mittwochabend in den Balloni Hallen der Moderatorin Teresa Brücker, die für das wichtige Thema sogar an ihrem 40. Geburtstag zur lit.Cologne gekommen war und vom Publikum mit einem spontanen Ständchen gefeiert wurde.
Auch Christian Clemm, die meist in Strafprozessen Überlebende von rassistisch motivierter und geschlechtsspezifischer Gewalt vertritt, kennt die Wut auf die bestehenden Verhältnisse nur zu gut. Ihr ernüchtertes Fazit: „Ich mache das seit 30 Jahren, so richtig verändert hat sich nichts“. Gewalt gegen Frauen ist ein strukturelles Problem in einer patriarchalen Gesellschaft, darin waren sich die drei Expertinnen einig. „Wir müssen davon wegkommen, sie im Privaten zu verordnen“, betonte Hedayati.
Wenn sich eine Frau bei einer Trennung von ihrem Ehemann nur zwischen Gewalt oder Armut entscheiden könne, sei klar: „Der Staat versagt nicht nur, ihm fehlt auch der politische Wille.“ Unterstützung fehle in allen Bereichen. Christina Clemm vertritt gerade Angehörige mehrerer Opfer von Femiziden. Alle hatten sich vorher an staatliche Stellen gewandt. „Wir nehmen in dieser Gesellschaft hin, dass es diese Gewalt gibt“, sagte Clemm.
Frauen werde beigebracht, wie sie sich vor Übergriffen schützen können, aber „wir schauen nicht, was der Mann tun kann, um die Gewalt zu beenden, die er begonnen hat“, so Clemm. Auch Asha Hedayati nahm die Männer in die Verantwortung. Woher komme dieses ohrenbetäubende Schweigen, fragte sie: „Wir brauchen Männer, die sich für und mit uns engagieren, die Gewalt benennen und besprechen.“ Das sei wirkmächtig. „Warum gibt es nicht mehr Männer, die das nicht hinnehmen?“, wollte auch Clemm wissen und blickte dabei in den ausverkauften Saal, in den sich nur sehr wenige Männer verirrt hatten. Ihr Fazit: „Wir sind noch nicht wütend genug.“
Katja Riemann und Harald Welzer sprechen über Orte der Flucht
Wie empfängt man ein junges Mädchen, das aus Syrien geflohen ist? Diese Frage wollte das Good-Chance-Theatre beantworten. Die Schauspieler ließen dazu Amal, eine drei Meter hohe Puppe, 8.000 Kilometer von der Türkei bis nach Manchester reisen, um ihre Mutter zu finden.
Von der Begegnung mit Amal und weiteren Erlebnissen berichtet Katja Riemann in ihrem Buch „Zeit der Zäune“, das sie an Orte der Flucht führte. Am Mittwochabend stellte sie ihr Buch bei der lit.Cologne vor. Dafür kam sie in der Volksbühne am Rudolfplatz mit Harald Welzer ins Gespräch. Trotz eines gebrochenen Armes stand sie auf, um aus „Zeit der Zäune“ vorzutragen und hielt die Textauszüge in einer Mappe mit einer Hand vor sich, als würde sie eine Partitur lesen.
Harald Welzer teilte als Fan des Buchs einige Leseeindrücke. „Zeit der Zäune“ habe ihn unheimlich berührt, zumal man darin nie von Menschen lese, deren einzige Eigenschaft es ist, ein Flüchtling zu sein. Auf der anderen Seite habe das Buch ihn auch wütend gemacht, besonders im Hinblick auf die EU, die mit ihren Zäunen ihre Inhumanität zeige. „Man wird Menschen niemals daran hindern, woanders hinzugehen, wenn sie dort, wo sie herkommen, nicht weiterleben können. Da kann man auch 100 Meter hohe Zäune bauen.“
Dass die Menschheit zu mehr Mitgefühl fähig ist, bewies Katja Riemann, als sie von Amals Ankunft auf der griechischen Insel Chios erzählt. Hunderte von Menschen empfingen die Puppe dort und begleiteten sie ein Stück auf ihrem Weg. Auf einem Balkon waren Transparente angebracht, auf dem „Welcome Amal“ stand. Kinder riefen ihr zu „Amal, I love you!“.
Zum Abschluss ihres Auftritts liest Riemann eine Passage, die Hoffnung macht: „So viel Zuneigung, Interesse, Neugier und Aufmerksamkeit wird diesem geflüchteten Mädchen entgegengebracht, das eine Puppe ist und den Menschen allein durch ihre Anwesenheit zeigte, wie viel Empathie doch letztlich in ihnen steckt. In uns allen, wenn wir sie denn hinauslassen.“
Songwriter Craig Finn und Kettcar-Sänger Marcus Wiebusch über perfekte Liedtexte
Songschreiber stehen bisweilen vor Herausforderungen wie diesen: Was reimt sich auf Bolzenschneider? Marcus Wiebusch, Sänger der Hamburger Band Kettcar, grübelte – und entschied sich bei dem bislang vielleicht besten Song seines Lebens dafür, lieber gar keinen Reim zu verwenden. Dass er den Text mehr spricht, als singt, verleiht dem Lied „Sommer '89“, einer Flucht-Geschichte im Morgengrauen, ungeheure Dringlichkeit. (Falls Sie das Lied noch nie gehört haben: Es lohnt sich!)
Zwei Männer, zwei Gitarren: Am Dienstagabend trafen sich auf der Bühne im WDR-Sendesaal anlässlich der lit.Cologne zwei große musikalische Geschichtenerzähler. Wiebusch und Craig Finn, Sänger der amerikanischen Indieband The Hold Steady, werden beide dafür gefeiert, in der Tradition eines Bruce Springsteen und Bob Dylan Liedtexte zur Kunst zu erheben, Charaktere zu erschaffen und auch komplexe politische Themen lyrisch zu verarbeiten.
„Sommer '89“, 2017 erschienen, habe er als Reaktion auf die sogenannte Flüchtlingskrise geschrieben, ohne das Wort im Song auch nur zu erwähnen, erzählt Wiebusch im Gespräch mit Moderatorin Christiane Falk. Inspiriert worden sei der Text von einem historischen Vorbild, einem Ehepaar an der ukrainischen Grenze, das Menschen aus der DDR zur Flucht verhalf, indem es mit einem Bolzenschneider Löcher in den Grenzzaun schnitt. Die Flucht als universelles Schicksal, ein Aufruf zur Empathie.
Einen Roman zu schreiben, so wie viele andere Musikerkollegen, sei ihnen – Angeboten von Verlagen zum Trotz – als Tätigkeit zu einsam, sagen Finn und Wiebusch unisono. „Ich brauche das Geld nicht hart genug“, ergänzt Wiebusch scherzhaft. Ein unterhaltsamer Abend mit der gelungen überbrachten Botschaft, dass Wahnsinns-Texte nicht nur zwischen Buchdeckeln zu Hause sind – und mit Musik sogar noch viel tiefer berühren können. (sbs)
Kölner Köche über Sternenlust vs. Sternenlast
Wie verleiht man einem Kürbis Ausstrahlung? Diese Frage von Moderatorin Sarah Brasack, stellvertretende Chefredakteurin des „Kölner Stadt-Anzeiger“, brachte das Publikum im Theater am Tanzbrunnen zwar zum Schmunzeln, aber für Joachim Wissler, vielfach ausgezeichneter Geschäftsführer und Küchenchef im Sternerestaurant „Vendôme“, war diese Überlegung bei der Suche nach einem vegetarischen Menü tatsächlich entscheidend.
Sterneköche in der Spitzengastronomie haben eben einen eigenen Blick auf Genuss und Kochen. Da wird aus Handwerk schnell Kunst. Auch Deutschlands jüngste Sterneköchin Julia Komp („Sahila“) und Vincent Moissonnier, der 40 lange das Sterne-Restaurant „Le Moissonnier“ führte, kennen die Herausforderungen und Glücksmomente der Spitzengastronomie. Sie alle sprachen gut gelaunt und äußerst unterhaltsam über „Sternenlust vs. Sternenlast“.
Sarah Brasack entlockte ihnen Geschichten über kleine Missgeschicke und besondere Promigäste, über gescheiterte Hochzeitsanträge und beim Fremdgehen ertappte Ehemänner. Aber auch die Freude an den Produkten und dem Geschichtenerzählen mit einem Teller kamen ebenso zur Sprache wie die ernsten Themen Depressionen und sexuelle Belästigung. (amb)
Schreiben, um zu überleben: Rüdiger Safranski sprach über Franz Kafka
Kafka und die Frauen. Das war bekanntlich ein kompliziertes Thema. Denn für den Prager Schriftsteller, dessen Todestag sich im Juni zum hundertsten Mal jährt, waren Beziehungen ein ständiges Ringen um Nähe und Distanz. Für einen der bekanntesten deutschsprachigen Autoren schlossen sich Heiraten und Literatur aus, sagte Rüdiger Safranski im Gespräch mit Miryam Schellbach im WDR Funkhaus. „Kafka. Um sein Leben schreiben“ heißt sein neuestes Buch und genau auf diesen Aspekt seiner Arbeit konzentrierten sie sich.
„Er interessiert sich nicht für Literatur, er ist Literatur“, führte Safranski aus. Oder, um es mit Kafkas eigenen Worten zu sagen: „Alles, was sich nicht auf Litteratur bezieht, hasse ich.“ Der Widerspruch zwischen Leben und Schreiben sei für Kafkas Werk zentral, betonte der Literaturwissenschaftler. Kafka habe unter doppelten Schuldgefühlen gelitten: „Wenn er schreibt, fühlt er sich schuldig gegenüber dem Leben. Wenn er sich einlässt, fühlt er sich dem Schreiben gegenüber schuldig.“ Doch während solche Schuldgefühle viele Menschen lähmten, seien sie für Kafka eine wichtige Triebfeder gewesen.
Vor diesem Hintergrund analysierten sie auch die Novelle „Das Urteil“, die der Schauspieler Sabin Tambrea auf eindrückliche Weise vortrug. Der ist ab diesem Donnerstag als Franz Kafka in „Die Herrlichkeit des Lebens“ über das letzte Lebensjahr des Schriftstellers zu sehen. Er betonte eine weitere Seite des Zerrissenen - seinen Humor, der für ihn nach der intensiven Beschäftigung mit dessen Werk immer wieder durchscheine.
Bernd Ulrich und Hedwig Richter erklären, wieso wir uns mit Klimaschutz so schwertun
Warum tun wir für unseren Planeten eigentlich so wenig? Einige Denkanstöße für diese Frage lieferten Bernd Ulrich und Hedwig Richter am Montagabend in der Kulturkirche. Bei der lit.Cologne erzählten sie von ihrem bald erscheinenden Buch „Demokratie und Revolution: Wege aus der selbstverschuldeten ökologischen Unmündigkeit“.
Der Abend steht im Zeichen der Umweltpolitik und ihrer Irrwege. So kommentiert Bernd Ulrich, wie sich Krisen auch gegenseitig bedingen können, etwa durch das deutsche Investment in russisches Öl: „Wir haben in den letzten Jahren mehr Geld in Putins Armee investiert als in unsere“. Die Politik würde immer wieder im vorauseilenden Gehorsam nachhorchen, was sie ihrer Wählerschaft zumuten kann. „Die machen aus Demokratie Demoskopie“, sagt Hedwig Richter und erinnert an Willy Brandt, der auch unpopuläre Entscheidungen durchgesetzt habe. Ausgerechnet beim Klimathema hinter die repräsentative Demokratie zurückzufallen hält sie für einen Fehler.
Der Fokus des Abends liegt aber, wie der Buchtitel erahnen lässt, auf der Selbstermächtigung der Mehrheit. Denn diese müsste für eine Klimawende ihre eigene Normalität zurücklassen. Bernd Ulrich erzählt von einem „Zeit“-Projekt, in dem beliebte Klima-Ausreden der Redaktion und ihrer Leserinnen und Leser gesammelt und aufgearbeitet wurden. Darunter etwa: „Aber die Chinesen“, „aber die Alten sind schuld“, „aber die Reichen.“, „aber was ich tue, fällt eh nicht ins Gewicht“. Es ist wohl kein Zufall, dass viele dieser Ausreden darauf zielen, dass andere etwas zur Lösung beitragen sollen.
Gleichzeitig ist der Frust verständlich, in einer Kauflandschaft laufend Co2-Sünden miteinander abzuwägen, während Superreiche mit ihren Privatjets zum Superbowl fliegen. Das bedeutet aber nicht, dass eine Mehrheit machtlos ist, und auf ihre Handlungsmacht zielen auch Ulrich und Richter. Auf Nachfrage betonen sie, dass im Protest die Politik zum Handeln bewegt werden kann. Und eine Sache mache Hoffnung: dass die Menschen gut sein und das Richtige tun wollen.
Alice Hasters' „Identitätskrise“ und Yasmine M’Bareks „Protest“ runden lit.pop ab
Den zweiten Tag der lit.pop begann Alice Hasters mit dem Ende und endete mit dem Anfang der Geschichte. „Identität ist eine Geschichte, die man sich über sich selbst erzählt“, definierte die Kölner Autorin: „Eine Identitätskrise ist die Erkenntnis, dass diese Geschichte nicht mehr aufgeht.“ Daher stammt die Identitätskrise des Westens aus der Selbsterzählung, dass der Rest der Welt unsere neoliberale Demokratie zwangsläufig übernehmen werden würde. Stattdessen sprach Hasters sich für ein Identitätskonzept aus, das krisenfester und wandlungsfähiger ist.
Kurze Zeit später stellte ZEIT-Journalistin Yasmine M’Barek an gleicher Stelle ihren Essay „Protest“. Die Kölnerin ratterte im Höchsttempo ihre Standpunkte herunter: Warum sie von den Protesten gegen Rechts enttäuscht war, warum der Strategiewandel der „Letzten Generation“ vernünftig ist und wie Aktivisten „die akademisierte Mehrheit aus ihrem Status-quo-Gehabe“ herausholen. Das Gespräch mit der Moderatorin und M’Bareks Chefin Luisa Thomé gab dem lit.pop-Publikum einen Einblick in journalistische Diskurse, die sonst auf X oder in Redaktionskonferenzen stattfinden.
Die Literaturgeschichte des Zeitreisens mit Mark Waschke und Lavinia Wilson
Eine Dino-Safari, im Forum Romanum spazieren – oder, gegen den Rat eines Handbuchs für Zeitreisende, Baby-Hitler umbringen. Eine Zeitmaschine macht vieles möglich. Im Kölner E-Werk machen die Gäste der lit.Cologne mit Lavinia Wilson, Knut Elstermann und Mark Waschke eine literarische Zeitreise mit Texten von H.G. Wells, Simone de Beauvoir und Michael Ende.
Die Gäste auf der Bühne haben klare Vorstellungen, wohin sie mit ihrer Zeitmaschine reisen würden. Mark Waschke würde gerne zurück zum Übergang vom nomadischen Leben in die Sesshaftigkeit. „Da fing das ganze Elend eigentlich an“, meint er und folgt dabei Yuval Noah Harari („Eine kurze Geschichte der Menschheit“) in der Annahme, dass Menschen mit der Landwirtschaft viel Glück aufgaben. „Was Langweiligeres kann ich mir überhaupt nicht vorstellen“ meint Knut Elstermann und kann Waschke überzeugen, mit ihm Bach zu besuchen, um diesen an der Orgel zu erleben. Lavinia Wilson dagegen würde in die Zukunft reisen. „Ich würde gerne wissen, ob wir das hinkriegen als Menschen oder eher nicht.“
Zwischen den kleinen Diskussionen, die immer wieder philosophisch werden, gibt es dann Auszüge aus einer Prosa-Fassung von „Zurück in die Zukunft“, Mark Twains „Ein Yankee am Hofe des König Artus“ und natürlich H.G. Wells „Die Zeitmaschine“. Schon der 1895 erschienene Klassiker beschrieb, wie das Erinnern auch letztlich eine Art Zeitreise ist. Und da das Phänomen damit zu unserem Wesen gehört, hören wir auch Auszüge aus Michael Endes „Momo“. Dort wollen die grauen Herren der Zeitsparkasse die Menschen um ihre Zeit bringen, indem sie ihnen vorgaukeln, sie ihnen verzinst zurückzuzahlen, wenn sie sie sparen. Und die Drohung ist wirksam: Sie rechnen die Lebenszeit ihrer Kunden bis auf die Sekunden herunter, schreiben die Zahl auf einen Spiegel und erklären: „Das ist das Vermögen, das Ihnen zur Verfügung steht.“
Niemand kümmert sich um die Alten, klagt der Soziologe Didier Eribon
Nur sieben Wochen, nachdem Didier Eribon und seine Brüder ein Zimmer in einem Pflegeheim für die Mutter gefunden hatten, war sie bereits gestorben. In der Kulturkirche erzählt der Soziologe von den Vorwürfen, die er sich machte, weil er zu spät auf die Nachrichten reagiert hatte, die seine Mutter ihm aufs Smartphone schickte: Sie öffnen die Fenster nicht, sie wechseln die Windel nicht, ich werde hier misshandelt. Und auch, weil er das, was eine Ärztin ihm vom drohenden Verlust des Lebenswillens – im Französischen kennt man das als „syndrome de glissement“ im Englischen als „voodoo death“ – nach einer stationären Unterbringung erzählt hat, einfach nicht auf die Mutter beziehen konnte.
Davon erzählt Eribon in seinem neuen, bei Suhrkamp erschienen Buch „Eine Arbeiterin – Leben, Alter und Sterben“. Auf der lit.Cologne las Ulrich Matthes – der einst auf der Bühne als „Onkel Wanja“ einen vom Leben Betrogenen so schonungslos darstellte, dass im Zuschauerraum nur verheulte Gesichter übrig blieben – berührende und äußerst klarsichtige Passagen aus dem Werk.
Viel später sei ihm klar geworden, erzählte Eribon der klug nachfragenden Moderatorin Carine Debrabandère, dass er die Rolle von Isabelle Huppert in Michael Hanekes Film „Liebe“ nachspielte, die Tochter, die einfach nicht verstehen will, wie rasant die Mutter nach einem Schlaganfall abbaut: „Isabelle Huppert, c‘est moi.“
Vor 15 Jahren hatte Eribon mit „Rückkehr nach Reims“ einen Bestseller verfasst, einer radikalen Befragung seiner Herkunft aus dem Arbeitermilieu, geschrieben nach dem Tod seines tyrannischen Vaters. Ein sehr persönliches Buch, aber auch eine wichtige Zeitanalyse. Eribon war einer der ersten, die gezeigt haben, wie und warum sich die Arbeiterklasse weg von ihren linken Wurzeln nach ganz rechts bewegt hat. „Das war keine Prophetie“, winkt der Autor in Köln ab, „das konnte ich direkt in meiner Familie beobachten.“
Was da passiert sei? „Die Linke hat die Arbeiterklasse zugunsten einer neoliberalen Agenda verlassen.“ Die Fabrik, in der seine Mutter gearbeitet hat, gibt es nicht mehr. Dafür jede Menge prekäre Stellen ohne gewerkschaftliche Vertretung, wie etwa in den Lagern von Amazon – und rechtspopulistische Parteien, die die Wut der Leute kapitalisieren.
Auch seine Mutter habe die Rechtsextremen des Rassemblement National gewählt, erzählt Eribon. Wenn er sie nach dem Tod des Vaters besuchte, neben ihr saß, während sie fernsah und rassistische Beschimpfungen von sich gab, habe er sich oft gefragt: „Was tue ich hier?“ Weder Sohnesliebe noch Zärtlichkeit habe er für sie empfinden können. Aber Mitleid mit einer Frau, deren Körper durch Fabrikarbeit demoliert wurde. Und später Dankbarkeit: „Sie hat gearbeitet, damit ich Bücher lesen konnte.“
Mit seinem neuen Buch wolle er Menschen wie seiner Mutter eine Stimme verleihen. Ihr Protest gegen das Heim sei auch ein politischer Protest gewesen. Ihr Tod war eine bewusste Entscheidung: lieber sterben. Schon Simone de Beauvoir, so Eribon, habe ein großes Buch über „Das Alter“ geschrieben, das leider fast vergessen sei: „Niemand will ein Buch über das Alter lesen, wenn man jung ist und noch weniger, wenn man alt wird – und im hohen Alter ist es dann zu spät.“
Auch deswegen hätten bedürftige ältere Menschen keine Lobby, keinen Zugang zum öffentlichen Raum und deswegen hätte er dieses Buch geschrieben. Der frühe Abend in der Kulturkirche ging einem nah. Das Alter kommt für jeden und die Literatur immer zu spät. Aber Didier Eribon hat reagiert und einmal mehr über das geschrieben, über das zu lange geschwiegen wurde.
Die große Gala war fest in Frauenhand
Die große Gala am Freitagabend in der Philharmonie hat bei der lit.Cologne Tradition. Und da sie in diesem Jahr am Weltfrauentag stattfand, konnte es nur ein Thema geben: die Literatur großer Autorinnen. Bettina Böttinger führte gewohnt sympathisch und souverän durch den (mit Pause) knapp dreistündigen Abend, der neben Texten bekannter Autorinnen wie Chimamanda Ngozi Adichie, Erika Mann und Mascha Kaléko auch manche Neuentdeckungen bereithielt.
Zu Beginn des unterhaltsamen Abends, den die Musikerin Jocelyn B Smith mit ihrer Band (die einzigen Männer auf der Bühne) begleitete, erinnerte Böttinger daran, dass gerade in Wien an einem Tag fünf Frauen getötet wurden. Femizide sind eben auch in unseren vordergründig so aufgeklärten und gleichberechtigten Gesellschaften immer noch ein großes Problem.
Und auch am Ende wurde es noch einmal ernst, als mit dem Gedicht „Wenn das Tanzen auf der Straße eine Straftat ist“ von Daniela Sepehri an die Frauen und Männer im Iran erinnert wurde, deren Kampf für Frauenrechte sie oft genug ins Gefängnis führt - und viel zu viele bezahlen ihren Mut sogar mit dem Leben.
Doch abgesehen von diesen ernsten und sehr wichtigen Themen, die den Abend einklammerten, ging es auf der Bühne meist sehr vergnüglich zu. Mariele Millowitsch, Marlee Lohse und Désirée Nosbusch fanden für die Texte den richtigen Ton, und auch Kulturstaatsministerin Claudia Roth reihte sich neben den Schauspielkolleginnen sehr gut ein.
Erstaunlich war bei den Texten aus den unterschiedlichsten Jahrzehnten vor allem, wie sehr sich die Themen ähnelten, an denen sich die Frauen abarbeiten mussten. Die Linguistin Luise F. Pusch, gerade 80 geworden, beschrieb in ihrem Buch „Das Deutsche als Männersprache“ etwa schon vor 40 Jahren, warum es schlicht falsch ist, auf dem Ausweis eine Frau als Inhaber des Passes zu bezeichnen. Das mag sich geändert haben, aber wir erinnern uns, dass noch 2018 ein Gericht entschied, dass die Sparkasse eine Kundin als Kunde ansprechen darf.
Es bleibt also viel zu tun. Aber mit so viel positivem Kampfgeist, wie dieser Abend atmete, sollte das zu schaffen sein.
lit.pop startet im Sinne des Internationalen Frauentags
Am ersten Abend der 2. lit.pop ging es in der Galerie des Kölner Stadtgartens um gesellschaftliche Erwartungen an Frauen, die ihnen und anderen schaden. Wo Autorin Sophia Fritz mit ihrer Abhandlung von toxischer Weiblichkeit und Powerfrauen aufhörte, machte Journalistin Verena Bogner weiter. Die gebürtige Österreicherin möchte keine starke und selbstbewusste Powerfrau sein, wenn sie am Ende des Arbeitstages nicht glücklich ist.
Der Erfolg in der kapitalistischen Arbeitswelt werde an Produktivität und Umsatz gemessen. Davon möchte Bogner sich lösen, kann das aber zugleich nicht. Denn ein systematisches Problem benötige eine systematische, keine individuelle Lösung.
Stattdessen weist sie auf „red flags“ von Arbeitgebern hin, die eine ungesunde Arbeitskultur befördern: Stellenausschreibungen ohne Nennung von Gehalt, keine Benefits oder Sätze wie „Wir sind eine Familie.“
Sprache kann eine Waffe sein
Es waren erstaunliche düstere Sätze, mit denen Bettina Rust am Donnerstagabend im Theater am Tanzbrunnen den Abend einleitete, den die Moderatorin und Podcasterin selbst konzipiert hatte: „Worte können Waffen sein. Sie können Kriege auslösen und beenden.“ Sie hat natürlich recht, Sprache ist wirkmächtig und wir sollten uns das immer klarmachen.
Doch eine ernste oder gar staatstragende Angelegenheit sollten diese anderthalb Stunden glücklicherweise nicht werden, dafür sorgten schon ihre Gäste, mit denen sie im Wörtersee badete, wie es in der Ankündigung hieß. Moderator Pierre M. Krause und Komikerin Cordula Stratmann hatten Lust an wilden Assoziationsketten und Gedankenspielen.
Einen Großteil des Abends, der sehr launig war, manchmal allerdings ein wenig konzeptlos wirkte und an einen gut gemachten „Laber-Podcast“ erinnerte, ging es um Lieblingswörter und Sprüche und um Ausdrücke, die niemand mehr hören kann.
Pierre M. Krause mag Begriffe wie Luftikus und Taugenichts, aber nur, solange ihn niemand quirlig nennt. Cordula Stratmann ist Fan von Wörtern, die sofort ein Bild im Kopf entstehen lassen. Ihr Favorit: Bienenhotel. Da sehe man doch sofort eine Rezeption vor sich, an der eine Biene eincheckt.
Einstimmige Ablehnung hingegen herrschte, wenn es darum ging, welche Floskeln und Füllwörter die drei am liebsten aus dem Wortschatz verbannen würden. Ganz vorne dabei: ehrlich gesagt, ein Stück weit und die inflationäre Verwendung des Wörtchens tatsächlich. Und Cordula Stratmann war überzeugt: „Das Wort genau wird uns alle überleben.“
Zum Ende hin wagte Bettina Rust noch einen Exkurs zum Thema gendergerechte Sprache, bei dem Pierre M. Krause eine der schönsten Sätze des Abends beisteuerte. Er gendere vor allem deshalb, weil Friedrich Merz dann Schmerzen verspüre. Die Art von Waffe darf Sprache dann doch gerne sein.
Anekdoten aus dem literarischen Leben mit Elke Heidenreich und Michael Krüger in der Flora
Es war ein äußerst unterhaltsamer Mittwochnachmittag in der Flora mit dem ehemaligen Hanser-Verleger Michael Krüger und der Kölner Autorin und Literaturkritikerin Elke Heidenreich. Krüger hatte sein Buch "Verabredung mit Dichtern" (Suhrkamp) mitgebracht, in dem er unter anderem über seine vielen Begegnungen mit dem Who is Who der internationalen Literaturszene schreibt. Aber mindestens genauso interessant waren die Anekdoten, von denen der 80-Jährige unzählige auf Lager hat. Man hätte noch wunderbar Stunden so weiter machen können - musste aber leider für die nächste Veranstaltung irgendwann den Saal räumen. (mm)
Auftakt mit Michel Friedman und Robert Habeck
Am Dienstag startete die lit.Cologne in ihre nach eigener Aussage umfänglichste Ausgabe. Weil die Macher des Literaturfestivals ein klares Zeichen gegen Antisemitimus setzen wollten, diskutierten zum Auftakt in der ausverkauften Kölner Flora unter der Überschrift „Wider den Judenhass“ Michel Friedman, Robert Habeck und Nele Pollatschek über jüdisches Leben in Deutschland und die Folgen des Hamas-Terrors am 7. Oktober. Eine ausführliche Besprechung der Veranstaltung lesen Sie hier.
Schon am Vormittag hatte Michel Friedman im Kölner Friedrich-Wilhelm-Gymnasium mit Schülerinnen und Schülern über Antisemitismus diskutiert. Seine eindeutige Warnung: „Hass ist hungrig. Er wird nie satt.“