Nach der Enthüllung der Maskenaffäre um Fynn Kliemann durch Jan Böhmermann trennen sich weitere große Partner vom Youtuber und Influencer. Außerdem vermeldet Kliemanns nun ehemaliger Partner Nordpool, dass der Unternehmer noch im April die umstrittenen Produkte des Textilunternehmens Global Tactics an seine Kooperations- und Geschäftspartner verkaufte. Das berichtet der „Spiegel“.
Der Whirlpool-Hersteller Nordpool hatte Kliemanns Ferienhaus in Nordstrand mit einem Whirlpool ausgestattet. Das Haus sollte über die Website LDGG an Familien und Gäste vermietet werden, die für ihren Urlaub freiwillig mehr bezahlen als nötig, um mit dem zusätzlich eingenommenen Geld Menschen zu unterstützen, die sich einen Urlaub nicht leisten könnten. Auch die Verwaltung der über LDGG eingenommenen Spendengelder hatte Moderator Jan Böhmermann in seinem Enthüllungs-Video über Kliemann kritisiert.
Fynn Kliemann verkauft Global Tactics-Produkte noch im April an Partner
Nordpool habe sich nun entschlossen „aufgrund der aktuellen Berichterstattung“ sich von Kliemann zu distanzieren. Man werde zukünftig keine Kooperationen mehr mit dem Unternehmer und Youtuber eingehen, so ein Sprecher gegenüber dem „Spiegel“. Fynn Kliemann sei selbst auf Nordpool zugekommen, man habe den Youtuber wegen dessen „bis vor Kurzem positiven Images“ als Referenz auf der eigenen Website geführt.
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Der entsprechende Verweis ist mittlerweile gelöscht, außerdem bemüht sich das Unternehmen, weitere Verbindungen zu Kliemann zu kappen. Laut Nordpool soll der Youtuber noch im April einen Deal zwischen dem umstrittenen Textilunternehmen Global Tactics und Nordpool eingefädelt haben.
„Wir haben auf Empfehlung von Herrn Kliemann einige Textilien bei Global Tactics bezogen. Vor zwei Wochen haben wir T-Shirts für unser Teams bestellt. Die Bestellung versuchen wir momentan zu stornieren“, so der Sprecher weiter.
Jan Böhmermann enthüllt Maskenaffäre um Youtuber Fynn Kliemann
Global Tactics steht im Fokus der Enthüllungen um Fynn Kliemann, der selbst an dem Unternehmen beteiligt ist. Kliemann soll Anfang 2020 gemeinsam mit Global Tactics-Geschäftsführer Tom Illbruck Stoffmasken verkauft haben, die angeblich „fair und sozial gerecht“ in Portugal und Serbien produziert wurden. Böhmermann und das „ZDF Magazin Royale“ deckten aber auf, dass die Masken stattdessen in Südostasien produziert wurden.
Statt wie angegeben, die Masken zum Selbstkostenpreis anzubieten, machten Illbruck und Kliemann laut Böhmermann einen Gewinn von rund 100 Prozent. Kliemann hat die Vorwürfe mittlerweile eingeräumt, bestreitet allerdings, dass die mit ihm kooperierenden Unternehmen nichts gewusst hätten. Gegenüber dem Modeunternehmen und Online-Shop About You hätte er mit „offenen Karten gespielt“, so Kliemann.
Berentzen und toom trennen sich ebenfalls von Fynn Kliemann
About You dementierte Kliemanns Aussagen und trennte sich vom Youtuber, weitere Partner wie die Hilfsorganisation Viva con Agua oder der Fußballverein FC St. Pauli folgten. Am Donnerstag kündigte die Baumarkt-Kette toom an, die Zusammenarbeit mit Kliemann ebenfalls zu beenden. Man prüfe derzeit die juristischen Möglichkeiten, um die laufenden Verträge schnellstmöglich aufzulösen.
Die „Lebensmittelzeitung“ berichtet zudem, dass auch der Getränkehersteller Berentzen Abstand von Kliemann nehme. Der Youtuber hatte in seinem Online-Shop eine Modekollektion der Berentzen-Marke Mio Mio verkauft. (shh)