In der ZDF-Talkshow „Maischberger“ spricht Armin Laschet auch darüber, wie er als Bundeskanzler gehandelt hätte.
„Maischberger“Armin Laschet spricht über Morddrohungen gegen Sohn Joe – Unverständnis bei Söder
Der ehemalige nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet hat den bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU) für seine Aussagen beim politischen Aschermittwoch kritisiert. „Ich würde so einen Vergleich nicht bringen“, sagte Laschet in der ARD-Talkshow „Maischberger“ am Mittwochabend (13. März).
Söder hatte in seiner Rede Witze über den Ausbildungsstatus von Ricarda Lang (Grüne) und Kevin Kühnert (SPD) gemacht. „Aber jeder ist anders [bei seiner Wortwahl]. So etwas muss nicht sein. Wir müssen sensibler in unserer Sprache sein“, erklärte Laschet gegenüber Moderatorin Sandra Maischberger weiter.
„Maischberger“: Das sind die Gäste vom 14. März
- Armin Laschet, Außenpolitiker und ehem. CDU-Vorsitzender
- Katrin Eigendorf, Kriegsreporterin
- Anna Zaitseva, Überlebende aus Mariupol
- Petra Gerster, Moderatorin und Autorin
- Robin Alexander, stellvertretender Chefredakteur der „Welt“
- Lars Sänger, MDR-Journalist
„Maischberger“: Armin Laschet witzelt über Markus Söder – Kanzlerkanditatur offen
Laschet hält eine Kanzlerkandidatur Söders weiter für möglich und musste schmunzeln, als ihm Aussagen des CSU-Politikers von Maischberger vorgespielt wurden. „Viele Sätze, die man vom bayerischen Ministerpräsidenten hört, habe ich auch schon mal gehört“, sagte Laschet und deutete auf den Kampf um die Kanzlerkandidatur 2021 hin.
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„Ich könnte ihnen die jetzt aufzählen. Wichtig ist aber, dass es eine einvernehmliche Lösung gibt“, so der CDU-Politiker weiter. Eine Entscheidung werde es nicht vor den anstehenden Landtagswahlen in Ostdeutschland geben. Er habe Vertrauen in Friedrich Merz und Markus Söder, dass sie eine gute Lösung finden werden.
Armin Laschet: Scharfe Kritik an Papst Franziskus bei „Maischberger“
Armin Laschet kritisierte zudem Papst Franziskus, der zuletzt mit seinen Aussagen zur Ukraine eine Kontroverse ausgelöst hatte. Das katholische Kirchenoberhaupt sprach von einer „weißen Fahne“, die die Ukraine hissen müsse, und sprach sich für Verhandlungen mit dem Aggressor Russland aus.
„Natürlich kann der Papst nicht reden wie Frau Strack-Zimmermann. Aber er muss seine Wörte sorgsam wählen. Päpste müssen im Medienzeitalter behutsamer kommunizieren“, sagte Laschet weiter. Es brauche im Vatikan einen neuen und sorgsameren Umgang in der Medienkommunikation.
„Maischberger“: Sohn von Armin Laschet erhielt Morddrohungen im Wahlkampf
Angesprochen auf seine tausendfach angesehene Rede aus Aachen, in der Laschet die Machtergreifung der NSDAP verdeutlicht, betonte der CDU-Politiker, wie wichtig es sei, auf die Gefahren rechtspopulistischer Strömungen hinzuweisen. „Wenn Sie die Reden im Bundestag hören, wird Ihnen Angst und Bange“, so Laschet weiter.
Vor allem durch Social Media sei der Umgangston schärfer geworden. Es würden sich Aggressionen entwickeln, die es früher so nicht gab. Laschets Sohn Joe hatte in der WDR-Talkshow Kölner Treff davon berichtet, dass er während des Wahlkampfs 2021 nahezu täglich Morddrohungen erhalten habe.
Sandra Maischberger: MDR-Journalist verteidigt Interviews mit Björn Höcke in ARD-Talkshow
Auch MDR-Journalist Lars Sänger sieht einen reflektieren Umgang mit der AfD als notwendig an. Sänger, der für den öffentlich-rechtlichen Sender mehrfach mit dem thüringischen AfD-Vorsitzenden Björn Hocke sprach, verteidigte gegenüber Maischberger seine Interviews mit dem als rechtsextrem eingestuften Politiker.
„Die Bühne hat er sowieso. Ich will das kritisch hinterfragen und einordnen und die Leute nicht mit Blasen aus Propaganda auf Social Media alleine lassen. Dafür gibt es Journalismus. Im Fernsehen ist die Aufregung groß, dabei kann man jede Bundestags- und Landtagsrede der AfD live im Stream verfolgen. Das schaut nur keiner“, so Sänger.
„Maischberger“: Vergleiche zwischen AfD und NSDAP stehen zur Debatte
Die ehemalige ZDF-Nachrichtensprecherin Petra Gerster sieht einen Vergleich zwischen der NSDAP und der AfD als schwierig an: „Vergleiche sind immer schwierig, die Ausgangslage ist ganz anders. Unsere Demokratie ist heutig gefestigter als die Weimarer Republik. Unsere Demokratie ist resilienter als damals.“
Der stellvertretende „Welt“-Chefredakteur Robin Alexander sieht dagegen schon Anknüpfungspunkte, die beide Gruppierungen verbindet: „Die Politiker der AfD fallen selbst in diese Rhetorik, die zu einer Analogie zur NSDAP einlädt.“ (shh)