Während der Ukrainischen Filmtage in NRW werden ab dem 28. Juni ausgewählte ukrainische Filme in den Kölner Kinos laufen.
Ukrainische Filmtage in NRW„Die ukrainischen Filmemacher haben sehr viel für das Land geleistet“
Ein Vater, der seinen Sohn in der Krim beerdigen möchte; ein Filmemacher, der das sowjetische Filmarchiv seines Großvaters wiederentdeckt; eine Lehrerin, die fortan auf Russisch unterrichten muss: Das ukrainische Kino der letzten Jahre verarbeitet Erfahrung aus dem russischen Angriffskrieg, zeigt aber auch Leben und Kultur des Landes.
Ein deutsches Publikum kann im Juni und Juli dank der Ukrainischen Filmtage in NRW die Schätze des ukrainischen Kinos sehen. In neun Städten in Nordrhein-Westfalen werden neun ukrainische Filme präsentiert. In Köln werden einige der Filme zwischen dem 28. Juni und dem 5. Juli im Filmforum, dem Weisshaus Kino und dem Off Broadway gezeigt. Der Verein Blau-Gelbes Kreuz organisiert die Veranstaltung unter Kooperation des Generalkonsulats der Ukraine in Düsseldorf. Das Programm beinhaltet sowohl Spielfilme als auch Dokus.
Kölner Verein Blau-Gelbes-Kreuz e.V. organisierte die Veranstaltung
In einer Pressekonferenz betonte Generalkonsulin Iryna Shum wie dringlich es sei, die ukrainische Kultur angesichts des Kriegs zu bewahren. „Trotz dieser Situation, seit dem Jahr 2014 und dem Überfall Russlands, haben die ukrainischen Filmemacher sehr viel für das Land und die ukrainische Kultur geleistet.“ Da es ihnen in den letzten 15 Monaten nicht mehr möglich sei, Filme zu drehen, sei es umso wichtiger, die ukrainischen Filmschaffenden zu unterstützen.
Auch Julia Chenusha, Geschäftsführerin des Blau-Gelben Kreuzes, sieht die Zusammenarbeit zwischen Deutschland und der Ukraine als ein Weg zu einer starken deutsch-ukrainischen Freundschaft. „Wir freuen uns, dass deutsches Publikum auch die Ukraine im Kampf für Freiheit und Gerechtigkeit unterstützt.“
Die Ukrainische Filmtage in NRW zeigen Filme ukrainischer Filmschaffenden
Die ukrainische Filmproduzentin Olga Matat, die die Veranstaltung kuratiert und auch ihren Film „How is Katia?“ in Köln präsentieren wird, stellte das Filmprogramm vor. Das greift mitunter Kriegserfahrungen auf, so etwa der Spielfilm „Homeward“, indem der Protagonist seinen Sohn im russischen Angriffskrieg verliert und beschließt, ihn in seiner Geburtsstätte in der Krim zu begraben.
Andere Filme bilden das ukrainische Leben ab. In „Fragile Memory“ entdeckt der Filmemacher Ihor Ivanko das private Filmarchiv seines Großvaters, der in der Sowjetzeit als Kameramann arbeitete. Dadurch kommt Ivanko einerseits seinem Großvater näher, erschließt aber auch das ukrainische Kino der 60er und 70er Jahre. Der Dokumentarfilm wird am 05. Juli im Filmforum in Köln laufen.
„Für mich ist es wichtig zu zeigen, dass die Ukraine eine große Geschichte hat und viele talentierte Filmschaffende“, sagt Matat. „Wir haben viele Geschichten, die wir einem deutschen Publikum zeigen wollen.“ Mit den Filmen werde gezeigt, „wer wir sind, wie wir leben wollen und was man über uns wissen muss“.
Zur Veranstaltung
Ukrainische Filmtage in NRW. Filmvorführungen in Köln vom 28. Juni bis zum 05. Juli. Die Filme laufen unter anderem in Aachen, Bochum Bonn, Dortmund, Duisburg, Düsseldorf, Essen und Erftstadt.