Die Ankündigung des KVB-Vorstands, den Fahrplan erneut einzuschränken, ist eine Zumutung für die Kunden und gefährdet die Verkehrswende.
Leserbriefe zu Fahrplankürzungen„KVB muss mehr tun als jammern“
KVB-Fahrplanausdünnung konterkariert Verkehrswende
Die stadteigenen Kölner Verkehrsbetriebe (KVB) befinden sich in einem desaströsen Zustand, vergleichbar der Kölner Verwaltung. So wie die Kölner Verwaltung sehr fragwürdig über die Fertigstellung des Milliarden-Euro-Projekts Kölner Oper informiert, scheint auch die KVB nicht über die tatsächlichen Gründe für die desolaten Fahrplaneinschränkungen zu berichten. Seit der Corona-Krise wird über Personalmangel bei der KVB berichtet. Wenn die KVB über eine Personalabteilung verfügt, wie man es von einem Unternehmen dieser Größe erwartet, wäre das Problem Personalmangel nach so langer Zeit gelöst.
Liegt es vielleicht daran, dass die Finanzierungsprobleme es der Stadt Köln nicht mehr erlauben, der KVB die für einen reibungslosen Betrieb notwendigen Mittel zur Verfügung zu stellen? Hat die Stadt Köln sich durch nicht fertiggestellte Großprojekte finanziell in eine ausweglose Lage gebracht? Anders ist nicht zu verstehen, dass die KVB-Führung wegen Überforderung schon lange hätte abgelöst werden müssen.
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Dass die KVB nun erneut ihren Fahrplan einschränken, führt dazu, dass die Verkehrswende, wenn man in Köln davon überhaupt sprechen kann, konterkariert wird. Anstatt den ÖPNV attraktiver zu machen und so auch Kölnern in den Außenbezirken die Möglichkeit zu geben, auf das Auto zu verzichten, wird der Trend, mit dem Auto zu fahren, noch verstärkt. Jörg Hennig Köln
KVB-Linien-Planung: Mangelhaft
Vielen Dank an die KVB für die Ausdünnung des Fahrplans, besonders auf der Linie 13. Auf einer Linie, die verstärkt von Pflegekräften der Kliniken der Stadt Köln und von Seniorenheimen genutzt wird, dürfen die Beschäftigten als Dank für Spät-, Nacht- und Wochenenddienste nunmehr, insbesondere in der kalten Jahreszeit, länger an den Haltestellen stehen.
Stattdessen wird eine derzeit relativ überflüssige Linie 17, die aufgrund der weiterhin bestehenden Unterbrechung durch das eingestürzte Stadtarchiv schwach bis gar nicht ausgelastet ist, bewirtschaftet. Zudem gibt es für die Linie 17 in ihrer derzeitigen Ausbaustufe entsprechende Ausweichmöglichkeiten, die auf der Linie 13 für besagte Beschäftigte fehlen. Ein weiterer Beweis für mangelhafte Planung innerhalb der Stadt. Hans-Günter Landgraf Köln
Fahrplaneinschränkungen: Zweifel an KVB-Vorstand
Man sollte Frau Haaks und dem KVB-Vorstand sofort alle Dienstwagen streichen und sie zwingen, KVB zu fahren. In der Privat-Wirtschaft wäre ein solcher Vorstand schon längst wegen Inkompetenz und schlechter Performance vom Aufsichtsrat und den Aktionären gefeuert worden. Rolf Börger Köln
Fahrplankürzung: „KVB muss mehr tun als nur jammern“
Das Backen ist ein Handwerk, welches seit Jahrhunderten von Generation zu Generation gepflegt wird und doch ist es kein Hobby, sondern essenziell für unsere Gesellschaft. Ohne die tapferen Menschen, die unermüdlich früh aufstehen, würden wir morgens um acht Uhr keine knusprig duftenden Brötchen kaufen können. Stellen Sie sich jetzt einmal vor, die Brötchenmenge an den Theken aller Kölner Bäckereien würde eines Morgens halbiert werden. Ein Aufschrei ginge durchs Land – die Millionenstadt Köln in einer Brotkrise. Über die Grenzen hinaus würde von der „brotlosen Stadt“ die Rede sein. Die Bäckereien würden überrannt und lange Schlangen würden sich bilden.
1865 fuhr in Berlin die erste Straßenbahn. Daher besteht zumindest eine gewisse Tradition in der Beförderung von Menschen.Der öffentliche Nahverkehr ist eine wichtige Säule der modernen Infrastruktur und die KVB kein Hobby-Verein für Traditionspflege, sondern als Unternehmen verantwortlich. Die nun erneute Ankündigung der KVB macht sprachlos, doch der Aufschrei bleibt aus. Aber statt Verantwortung zu übernehmen, wälzt man sich in Selbstmitleid, wirft mit vielen Zahlen um sich und gibt die Schuld Anderen. Jahr für Jahr dasselbe Lied – zumal andere Städte nicht in dieser Situation stecken.
Was ist ein Verkehrsbetrieb, der ohne Verkehr betrieben wird? Fahrpläne, die nicht stimmen, Ausfälle, die nicht kommuniziert werden, Anzeigetafeln, die nicht funktionieren. Was ist nun mit den tollen, modernen Anzeigen am Barbarossaplatz? Als Verkehrsunternehmen in einer Metropole muss man mehr tun als nur jammern. Der besagte Aufschrei müsste kommen – Menschen im Kölner Rathaus müssten sich der Sache annehmen.
Und die Tatsache, dass die drei Vorstandsmitglieder Haaks, Densborn und Schwarze ein horrendes Jahresgehalt einstreichen, wobei im Unternehmen Geld fehlt. Sollte man so mutig sein und deren Gehälter kürzen, könnte man allen anderen Beschäftigten mehr Gehalt im Jahr anbieten. Vielleicht wäre das der Schlüssel für den groß beklagten Personalmangel.
Menschen, die auf den Service der KVB angewiesen sind, bleibt nichts anderes übrig, als geduldig zu warten: Auf den strukturellen Wandel, auf Hilfe aus der Politik und natürlich auf die nächste Bahn. Denn es muss etwas passieren! Sonst heißt die Überschrift irgendwann: „Köln – die bahnlose Stadt“. Ach, in Köln fuhr die erste Straßenbahn übrigens erst 1877 – vielleicht war Köln schon immer etwas langsamer. Ilja Nienaber Köln
Fahrplanausdünnung: „Noch weniger und noch vollere Bahnen und Busse“
Die KVB kann es einfach nicht! Andere ÖPNV-Betriebe haben dieselben, zurzeit schlechten Voraussetzungen, wie mangelndes Fachpersonal und Probleme bei der Ersatzteilversorgung. Aber nirgendwo sonst treten derart krasse Nachteile für die Kunden auf. Das heißt noch weniger und noch vollere Bahnen und Busse! Das treibt in unserer Stadt mit „Klimanotstand“ wieder viele zurück ins Auto! Zu erwartende Folgen sind sinkende KVB-Einnahmen, trotz Schlechtleistung steigende Fahrpreise und dadurch noch weniger Fahrgäste. Die Spirale dreht sich immer weiter nach unten.
Ein überdurchschnittlich hoher Krankenstand ist immer ein Zeichen für ein überdurchschnittlich schlechtes Betriebsklima. Hier sollte die KVB ansetzen! Lob kostet nichts! Übrigens auch von Fahrgästen, wenn es ausnahmsweise mal freundliche und hilfsbereite Fahrerinnen und Fahrer gibt. Ich hatte neulich abends eine trotz allem quietschfidele Fahrerin auf der letzten Busfahrt zwischen Junkersdorf und Südallee. Bewundernswert! Gert Meyer-Jüres Köln
Fahrplankürzung: „Erfolgsorientiertes Management sieht anders aus“
Vielleicht wäre es an der Zeit, mit dem Ausdünnen bei den Vorständen der KVB anzufangen. Diese Dame und Herren scheinen ihren Aufgaben nicht gerecht werden zu können oder zu wollen. Wie anders ist es zu erklären, dass die KVB das einzige ÖPNV-Unternehmen in NRW ist, das solch massive Schwierigkeiten produziert und diese mit immer neuen Ausreden zu beschönigen versucht? Traumtänzerische Vorstellungen von autonom fahrenden Bahnen helfen derzeit überhaupt nicht weiter.
Was hat sich eigentlich seit dem Amtsantritt von Frau Haaks als Chefin der KVB gebessert? Nichts, aber es hat sich vieles verschlechtert. Hat man sich bezüglich des hohen Krankenstandes schon einmal Gedanken zum Betriebsklima gemacht? Hier könnte sicher einer der Gründe zu finden sein.
Aber an Lösungen für die vielen Probleme scheint man im Vorstand der KVB weniger interessiert zu sein, als an der jährlichen Erfolgsprämie. So will man auch nicht an einer aktuellen Stunde des Verkehrsausschusses teilnehmen, um dort Fragen zu beantworten. Ein erfolgsorientiertes Management sieht anders aus – aber in Köln muss man sich leider an so etwas gewöhnen. Horst Klaus Köln
KVB: Unzuverlässig und teuer
KVB = (K)ommt (V)ielleicht (B)ald. Anders kann man dieses Unternehmen nicht bezeichnen. Wenn wir von Köln-Sülz zum Einkaufen in die Innenstadt fahren, nehmen wir das Auto. Eine Stunde in einem Parkhaus dort kostet zwei Euro. Meistens kommen wir damit hin. Aber wenn es auch zwei Stunden wären, kostete uns das vier Euro. Mit der KVB würden wir für zwei Personen 14 Euro für die Hin- und Rückfahrt zahlen. Noch Fragen dazu? Valerie Gogolin Köln
KVB: Von kundenfreundlichem Service keine Spur
Man sollte dem KVB-Vorstand einen Studienaufenthalt von einer Woche in einer europäischen Großstadt spendieren, um das dortige öffentliche Nahverkehrssystem kennenzulernen, etwa in Hamburg. Hamburg hat bis 1978 alle Straßenbahnverbindungen eingemottet, für die Bevölkerung der knapp zwei Millionen großen Stadt wurde für den öffentlichen Nahverkehr ein modernes Netz von vier S-Bahn- und vier U-Bahn-Linien installiert. Alle fünf Minuten wird bis 22 Uhr jede Haltestelle auf allen Linien von einer S- oder U-Bahn angefahren, und das funktioniert!
Es bleibt ein großes Rätsel, wieso das in Köln nicht klappt. Man kann gespannt sein, ob die Stadt Köln aus dem Desaster der KVB ihre Konsequenzen ziehen wird. Nebenbei bemerkt, kann man in Hamburg an den Fahrkartenautomaten Fahrkarten neben der Kartenzahlung auch noch mit Geldscheinen bezahlen. In Köln wieder undenkbar, dass so ein halbwegs kundenfreundlicher Service angeboten wird. Helmut Schmidt Köln
KVB: Spenden eher angebracht als Entgelt
Die KVB gibt, was sie kann. Das ist nicht viel. Da sollte der „Kunde“ auch geben dürfen, was er will. Statt Entgelt eine Spende. Je nach Tageszufriedenheit. Vorsicht! Die Chefin der KVB hat erfolgsabhängige Gehaltsanteile. Peter Gottwald Köln
Fahrplankürzungen: „Hoffen, dass der Betrieb nicht ganz eingestellt wird“
Für mich sind die Äußerungen der KVB-Verantwortlichen eine Bankrott-Erklärung! Jetzt wird zum dritten Mal der Fahrplan gekürzt. Zuerst hieß es, der Krankenstand sei zu hoch, dann gibt es zu wenige Fahrer und Fahrerinnen. Jetzt sind die Bahnen marode und die Ersatzteile fehlen. Und neue Bahnen werden aus unerfindlichen Gründen nicht geliefert.
Dass Ersatzteile fehlen, hören wir laufend, etwa wenn die Rolltreppen an den Haltestellen oft über sechs Monate außer Betrieb sind. Wo sind wir mit unserer deutschen Wertarbeit und Gründlichkeit gelandet? Da können wir nur hoffen, dass der Betrieb nicht ganz eingestellt wird. Hoffentlich genehmigen sich die Vorstände und Geschäftsführer aufgrund dieser unterirdischen Ergebnisse nicht noch Bonuszahlungen. Gisela Brandt Köln