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Private WeltraummissionMilliardär bietet acht freie Plätze für Mondumrundung an

Lesezeit 3 Minuten
Mond afp neu

Der Vollmond (Archivbild)

Tokio – Der japanische Milliardär Yusaku Maezawa, der für seine exzentrischen Vorhaben bekannt ist, bietet acht Plätze für eine Mondumrundung an. „Ich lade Sie zu dieser Mission ein - acht von Ihnen aus der ganzen Welt“, schrieb Maezawa am Mittwoch in seinem Twitter-Account. Alle Plätze seien bereits bezahlt, so dass es sich um einen „Privatflug“ handle.

Zunächst wollte Maezawa nur Künstler mitnehmen. Aber in dem Twitter-Video erläuterte er, dass sich seine Pläne „weiterentwickelt“ hätten. Er sei nun überzeugt, dass „jeder, der etwas Kreatives tut, als Künstler bezeichnet werden kann“.

Maezawa afp neu

Yusaku Maezawa ist immer wieder für verrückte Ideen zu haben.

Yusaku Maezawa wurde durch Online-Bekleidungsfirma reich

Der 45-jährige Maezawa, der als Chef der inzwischen an Yahoo verkauften Online-Bekleidungsfirma Zozo reich wurde, bereitet schon seit Jahren private Raumfahrt-Missionen vor. Im Januar 2020 gab er aber das Vorhaben auf, eine Begleiterin für einen Flug zum Mond zu finden. Schon damals arbeitete er mit dem US-Raumfahrtunternehmen SpaceX von Tesla-Gründer Elon Musk zusammen.

Die Kosten für die geplante Mondumrundung wurden nicht mitgeteilt. Der Start ist im Jahr 2023 vorgesehen. Maezawa nannte nur zwei Auswahlkriterien für die Teilnehmer - sie müssten bereit sein, „bis an die Grenze zu gehen“ und anderen Mitgliedern der Crew dabei zu helfen, dass sie dies ebenfalls täten. Maezawa erwartet eine Voranmeldung der Interessenten bis zum 14. März, die Prüfung der Bewerbungen soll am 21. März beginnen. Nicht alle Etappen des Bewerbungsverfahrens wurden schon genannt.

Elon Musk

Tesla-Chef Elon Musk

Vorgesehen sind eine nicht näher bezeichnete „Aufgabenstellung“ und ein Online-Bewerbungsgespräch. Die abschließenden Gespräche mit den Bewerbern und die medizinischen Checks sollen im Mai 2021 stattfinden. Maezawa und seine Crew werden voraussichtlich die ersten Astronauten seit der letzten US-Apollo-Mission von 1972 sein, die zum Erdtrabranten aufbrechen. Voraussetzung dafür ist, dass SpaceX in der Lage ist, das Raumschiff ins All zu befördern.

Anfang Februar war erneut ein Prototyp einer Rakete von Musks Unternehmen - die Starship SN9 - bei der Landung am Boden explodiert und in Flammen aufgegangen. Es war bereits der zweite Rückschlag für Musks Raumfahrt-Ambitionen nach einem ähnlichen Vorfall im Dezember.

Musk Mars Rakete dpa

Der kugelförmige Starship-Prototyp von SpaceX explodiert nach dem Absturz.

Musk zeigt sich von Rückschlägen unbeeindruckt

Musk zeigte sich durch diese Rückschläge jedoch unbeeindruckt. „Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir die Erdumlaufbahn mit Starship schon vor 2023 viele Male erreicht haben werden“, sagte er in einem von Maezawa verbreiteten Video. Starship werde für den Transport von Menschen ab 2023 „sicher genug“ sein.

Musk und Maezawa wollen mit dem nun vorgestellten Projekt Rekorde aufstellen. Denn die Crew um Maezawa werde den ersten privaten Raumflug unternehmen, der über die Erdumlaufbahn hinausgehe, sagte Musk. Da sie außerdem nicht auf dem Mond landen, sondern hinter ihm vorbeifliegen werde, werde diese Crew „weiter kommen, als irgendein Mensch jemals von der Erde aus“ gelangt sei.

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Maezawas Vermögen wurde im vergangenen Jahr auf knapp 1,6 Milliarden Euro geschätzt. Als er nach einer Begleiterin für seinen geplanten Trip zum Mond suchte, meldeten sich knapp 30.000 Bewerberinnen. Die US-Raumfahrtbehörde plant für das Jahr 2024 eine Mondlandung mit einer Frau als Teilnehmerin der Crew. (afp)