In der Nähe von Bremen sind sieben Teslas ein Opfer der Flammen geworden. Nun ermittelt die Polizei.
Protest gegen Elon Musk?Mehrere Teslas brennen vor Autohaus komplett aus – Polizei ermittelt

Ottersberg: Ausgebrannte Elektroautos sind vor einem Tesla-Autohaus im Landkreis Verden zu sehen.
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In Niedersachsen sind mehrere Autos der Marke Tesla in der Nacht zu Samstag (29. März) in Flammen aufgegangen. Vor einem Autohaus in Ottersberg im Landkreis Verden brannten gegen 3.30 Uhr laut Polizeiangeben sieben Elektrofahrzeuge. Die Autos wurde komplett zerstört, es sind auf Bildern nur noch ausgebrannte Wracks zu sehen.
Die Flammen konnten schnell von der alarmierten Feuerwehr gelöscht werden, der Schaden beläuft sich aber auf mehrere hunderttausend Euro, wie es weiter heißt. Wegen der starken Rauchentwicklung wurde die Bevölkerung zeitweise aufgefordert, Türen und Fenster geschlossen zu halten, wie n.tv berichtet. Die ausgebrannten Autos sollten durch eine Spezialfirma geborgen werden.
Nun hat der Zentrale Kriminaldienst der Polizei Verden die Ermittlungen aufgenommen. Es wird wohl Brandstiftung vermutet. Wer Hinweise zur Tat geben kann, soll sich unter der Nummer 04231/8060 melden.
Falls es sich um einen Anschlag gegen die Marke von US-Milliardär Elon Musk handeln sollte, wäre dies nicht der erste gewalttätige Protest in Deutschland in diesem Zusammenhang. Erst zwei Wochen zuvor wurden in Berlin vier Teslas angezündet, wie der rbb berichtete. Drei Fahrzeuge brannten in verschiedenen Straßen in Steglitz. Fünf weitere Autos wurden beschädigt, die neben den brennenden Fahrzeugen standen.
Der Brand in Ottersberg könnte in Zusammenhang mit dem globalen Aktionstag gegen Tesla stehen, der für den 29. März geplant wurde und zu dem auch linke Gruppierungen in Deutschland aufgerufen hatten. Unter #teslatakedown sind in den sozialen Medien zahlreiche Protestaktionen zu finden. Auch an der Tesla-Fabrik im brandenburgischen Grünheide gibt es eine Kundgebung.
Elon Musk unterstützte Donald Trump schon im Wahlkampf
Die Proteste gegen Tesla hatten sich in den vergangenen Wochen verschärft. Die Tesla-Aktie ist seit ihrem Hoch im Dezember um fast 50 Prozent gefallen, und auch Musk hat inzwischen dadurch viel Vermögen verloren. Die Autos sind zum Ladenhüter geworden, und ehemalige Investoren trennten sich von Aktien. Auch eine Tesla-„Verkaufsshow“ mit dem US-Präsidenten vor dem Weißen Haus und wütende Tiraden Trumps dürften wenig helfen, um das ramponierte Image des Autobauers aufzupolieren.
Seitdem sich Tech-Milliardär Musk für Donald Trump engagiert, gerät die Marke zunehmen in Verruf. Musk, der bis in die frühen 2000er Jahre Kampagnen der Demokraten unterstützte, änderte spätestens ab 2021 seine öffentlich geäußerte Einstellung. Er kritisierte die angeblich regulatorische Politik der Demokraten und vor allem die US-Steuergesetzgebung.
Elon Musk zerstört mit DOGE Strukturen in den USA
Seit dem Attentat auf Donald Trump im Juli 2024 unterstützte Musk den Republikaner offensiv, sowohl mit Millionenspenden als auch mit öffentlichen Auftritten. Sein Einfluss auf Trump wuchs stetig, und bei seinem Amtsantritt revanchierte sich dieser, indem er Musk zum Leiter von Doge, der neuen Effizienzabteilung, machte. Offiziell ist das Amt nicht, sondern Musk fungiert als Sonderberater.
Obwohl ohne formale Entscheidungsbefugnis, räumt der Tesla-Chef in den US-Behörden jedoch mit harter Hand auf und ließ in wenigen Wochen tausende Angestellte von unterschiedlichsten Behörden auf die Straße setzen und Abteilungen umstrukturieren. Bei USAID wurden unzählige Stellen gestrichen, auch im Ausland. Die Trump-Administration verkündete, das Bildungsministerium komplett aufzulösen.
Bei sehr vielen Menschen in den USA und weltweit herrscht mittlerweile sehr konkrete Angst, dass Musk zu einem großen Teil dazu beiträgt, den US-Staat in seiner bestehenden Form zu demontieren. Hinzu kommen – nicht erst seit Trumps Wahl – offen rechtsradikale Ansichten und Fake-News, die der Milliardär über die ihm gehörende Social-Media-Plattform X, ehemals Twitter, ungebremst verbreitet. Nach Trumps Amtsantritt zeigte er sich zudem mit einer Geste, die von den allermeisten Menschen als Hitlergruß interpretiert wurde.