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U-Boot bei Titanic-Wrack implodiertRettungsleiter verrät neue Details zur Entdeckung der „Titan“

Lesezeit 3 Minuten
Das implodierte U-Boot „Titan“ ist im Atlantischen Ozean weit unter der Wasseroberfläche zu sehen. Es wurde für Expeditionen zur weltberühmten Titanic eingesetzt.

Das Expeditionsschiff „Titan“ implodierte unweit des Wracks der weltberühmten Titanic. Die fünf Insassen des U-Boots des Unternehmens OceanGate waren sofort tot. Ein Rettungsleiter verrät neue Details zur Bergung.

Edward Cassano zählte zu den ersten Menschen, die die implodierte „Titan“ am Meeresgrund entdeckt hatten. Er beschreibt dramatische Szenen.

Nach der Entdeckung der Wrackteile des Tauchboots „Titan“ unweit des Wracks der Titanic werden neue Details zur Bergung bekannt. Edward Cassano, der als Rettungsleiter an der Bergung des implodierten U-Boots beteiligt war, hat neue Details zum Fund mitten im Atlantischen Ozean verraten. Er beschreibt dramatische Szenen und wird bei einer Pressekonferenz emotional.

„Es sind gerade sehr viele Emotionen auf einmal für uns, die Rettungsmannschaft ist davon etwas überwältigt“, erklärte Cassano bei einer Pressekonferenz und musste sich bemühen, Tränen zurückzuhalten. Cassanos ferngesteuertes Rettungsschiff „Odysseus 6K“, hatte die Wrackteile unweit der weltberühmten Titanic entdeckt. „Als wir die Trümmer sahen, änderte sich alles“, beschreibt Cassano die durchaus dramatische Szene.

Tauchboot „Titan“: Rettungsleiter verrät neue Details zur Entdeckung der Trümmer am Titanic-Wrack

Aus einer Rettungsmission sei schnell eine Bergungsmission geworden, erklärte er bei der Pressekonferenz in New York weiter. Cassano, der CEO des Tiefseeforschungsunternehmens „Pelagic Research Services“ ist, nannte auch erstmals Details zum Ablauf der Rettungsmission. Er berichtete auch konkret von dem Moment, in dem seine Crew die implodierte „Titan“ am Meeresgrund entdeckte.

Cassanos Unternehmen habe sofort damit begonnen, ein Rettungsteam zusammenzustellen, um bei der Suche nach der „Titan“ zu helfen. „Unser Ziel war immer, ein intaktes U-Boot zu finden, mit Menschen an Bord“, erklärte der Rettungsleiter weiter. Das Ziel wäre gewesen, die „Titan“ mit einem Kran vom Meeresboden zu retten und dann schnellstmöglich zur Oberfläche zu ziehen. Schon beim Tauchgang habe es aber Probleme gegeben.

Implodiertes U-Boot „Titan“: Rettungsteam verliert Tauchboot – Rettungsleiter muss Tränen zurückhalten

So habe das Unternehmen „Deep Energy“ einen Tauchroboter verloren, als dieser in Richtung Titanic-Wrack abtauchen wollte. Das Tauchboot war eigentlich nur für eine Tiefe von maximal 2700 Metern ausgelegt. „Sie waren verzweifelt und wollten es unbedingt versuchen. Das Boot wurde aber beschädigt und der Kontakt riss ab“, berichtet Cassano weiter.

Edward Cassano, Rettungsleiter der Mission von „„Pelagic Research Services“, bei einer Pressekonferenz zum Fund des implodierten U-Boots „Titan“ im Atlantik.

Rettungsleiter Edward Cassano hat erstmals neue Details zur Entdeckung der implodierten „Titan“ verraten. Das U-Boot war in der Nähe der weltberühmten Titanic gefunden worden.

Stattdessen sei die „Odyseeus 6K“ von Cassanos Team problemlos innerhalb von 90 Minuten zum Titanic-Wrack hinabgetaucht, wo in 3800 Metern Tiefe die Trümmer der implodierten „Titan“ entdeckt wurden. Anschließend habe die US-Küstenwache sofort die Familien der U-Boot-Insassen informiert. Die „Titan“ war am 22. Juni entdeckt worden; vier Tage, nachdem der Kontakt zu den Insassen abgerissen war.

Die „Odysseus“-Crew habe die Trümmer am Meeresgrund analysiert, anschließend seien sie an Land gebracht worden. Erste Untersuchungen der Wrackteile weisen darauf hin, warum die „Titan“ dem Druck in der Meerestiefe nicht standgehalten haben könnte. Die Implosion soll binnen weniger Sekundenbruchteile passiert sein, sodass die Passagiere nichts davon mitbekommen haben dürften.

„Titan“: Forscher nennt mögliche Ursache für Implosion von „OceanGate“-Tauchboot bei Titanic

Jasper Graham-Jones, Professor für Maschinenbau und Meerestechnik an der University of Plymouth, sichtete Bilder der Wrackteile und erklärte gegenüber dem Magazin „Insider“: „Es zeigt, dass Titan das richtige Material für das U-Boot war, aber die Verbindung mit dem Verbundwerkstoff möglicherweise das falsche Material.“ Auch das Bullauge des U-Boots könnte versagt haben.

Zuvor war bereits Kritik an der Sicherheit des U-Boots des Unternehmens „OceanGate Expeditions“ bekanntgeworden. Gründer Stockton Rush war ebenfalls an Bord der „Titan“, zudem der britische Milliardär Hamish Harding, der pakistanische Milliardär Shahzada Dawood und sein Sohn Suleman, sowie der französische Titanic-Experte Paul-Henri Nargeolet.

Unklar ist nach wie vor, wann genau die „Titan“ implodierte. Sie hatte rund eine Stunde und 45 Minuten nach dem Start des Tauchgangs den Kontakt zur „Polar Prince“ verloren, die das U-Boot vor die Küste der kanadischen Provinz Neufundland gebracht hatte. (shh)