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„Bundesweit nutzbares Ticket“Lindner macht Weg für Nachfolger von 9-Euro-Ticket frei

Lesezeit 2 Minuten
Lindner dpa 310822

Christian Lindner (Archivbild)

MesebergFinanzminister Christian Lindner macht offenbar den Weg für einen Nachfolger des 9-Euro-Tickets frei, das lässt sich einem Twitter-Beitrag des FDP-Politikers entnehmen, den Lindner am Mittwochmorgen am Rande der Klausurtagung der Bundesregierung in Meseberg veröffentlicht hat.

„Volker Wissing hat mich überzeugt“, schrieb Lindner. „Er kann mit einem Bruchteil der Finanzmittel des 9-Euro-Tickets ein bundesweit nutzbares, digital buchbares Ticket realisieren.“ Nun seien „die Länder dran“, heißt es weiter im Tweet. „Wenn die Finanzierungsfrage klar ist, kann der Preis festgelegt werden.“

Christian Lindner über 9-Euro-Ticket-Nachfolgemodell: „Volker Wissing hat mich überzeugt“

Bereits am Montag hatte sich Lindners Parteikollege Volker Wissing positiv zu einem Nachfolgemodell für das 9-Euro-Ticket geäußert. Nun posierte der Bundesverkehrsminister mit Lindner für ein Foto, das Lindners Tweet beigefügt war. Der Finanzminister hatte sich in den letzten Wochen mehrfach gegen ein Nachfolgemodell für das 9-Euro-Ticket ausgesprochen. Lindner hielt das für „nicht finanzierbar“.

Wissing hatte jedoch bereits am Mittwochmorgen erklärt, er habe Lindner davon überzeugt, dass es ein weiteres, moderneres Ticket geben müsse. „Deshalb werden wir uns dafür einsetzen, dass es nicht wieder zum Rückfall in die alten Tarifstrukturen kommt so wie jetzt kurzfristig ab dem 1. September.“

Volker Wissing nennt Bedingungen für einen 9-Euro-Ticket-Nachfolger

Für einen Nachfolger des 9-Euro-Tickets müssten aber zuerst die Struktur des Tickets und seine Finanzierung geklärt werden - und dann der Preis. Unter diesen Voraussetzungen sei der Bund auch bereit, einen Beitrag zur Finanzierung zu leisten, sagte der Verkehrsminister. „Man kann nicht vom Bund erwarten, dass er einfach Geld auf den Tisch legt, wenn die Länder selbst keine Vorschläge haben, wie das neue Ticket aussehen soll.“

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Über Details eines möglichen Nachfolgemodells ist bislang jedoch nichts bekannt worden. Die Bundesregierung beendet am Mittwoch ihre Klausurtagung in Meseberg mit einer Pressekonferenz.

Etwa 52 Millionen 9-Euro-Tickets bundesweit verkauft

Das vom Bund finanzierte 9-Euro-Ticket wurde zum 1. Juni eingeführt, um Menschen angesichts hoher Energiepreise zu entlasten und für einen Umstieg auf Bus und Bahn zu werben. Kunden konnten damit für 9 Euro pro Monat Nahverkehrs- und Regionalzüge in ganz Deutschland benutzen. Nach Branchenangaben wurden etwa 52 Millionen Tickets verkauft. (mit dpa)