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Kommentar zum 49-Euro-TicketDas Salami-Ticket

Lesezeit 2 Minuten
Symbol 9-Euro-Ticket

Wird es wieder ein bundesweit gültiges Nahverkehrsticket geben? Es sieht danach aus.

  1. Bund und Länder verständigen sich grundsätzlich auf das 49-Euro-Ticket.
  2. Es soll monatlich kündbar sein und schnellstmöglich eingeführt werden.
  3. Der Streit, ob der Bund mehr Geld für die Infrastruktur gibt, ist noch nicht beigelegt.

Köln/Bremerhaven – Das 49-Euro-Ticket wird kommen. Zum 1. Januar 2023. Da lege ich mich fest. Ob es am Ende Klima- oder Salami-Ticket heißen wird, weil Bund und Länder sich derzeit scheibchenweise annähern, wer denn künftig wie viel Geld in den öffentlichen Nahverkehr pumpen muss, kann den Nutzern egal sein.

Und man muss kein Prophet sein. Das Ticket wird ein Erfolgsmodell werden, die komplizierten Tarifstrukturen der verschiedenen Verkehrsverbünde in Deutschland mit ihren Grenzen, Waben, Kreisen und Kragen hinwegfegen.

Allein beim Verkehrsverbund Rhein-Sieg werden rund 80 Prozent aller Ticketarten auf einen Schlag überflüssig. Auf der viel befahrenen Pendlerstrecke zwischen Köln und Düsseldorf werden Monatskarten um mehr als Hälfte billiger.

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Und ein auf den ersten Blick winziges Detail wird die Attraktivität des 9-Euro-Ticket-Nachfolgers erheblich steigern. Statt eines Jahresabos soll das Klimaticket monatlich kündbar sein. Das wird manchen Autofahrer, der für 50 Euro nicht einmal mehr 25 Liter Sprit kriegt, ans Nachdenken bringen.

49-Euro-Ticket: Hauptsache, es kommt

Natürlich weiß auch Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP), dass der Bund künftig deutlich mehr Geld für neue Züge und Strecken ausgeben muss, weil die Länder dazu gar nicht in der Lage sind. Aber diese Investitionen sind ein Beitrag für die Verkehrswende und das Klima.

Das dürfte auch Wissings Parteifreund, Bundesfinanzminister Christian Lindner, nachvollziehen können. Zur Not kann man es ja auch Tank-Ticket nennen. Völlig egal. Hauptsache es kommt.