Düsseldorf – Die SPD-Fraktion in Düsseldorfer Landtag fordert in einem Eilantrag acht Sofort-Maßnahmen, die den Schülern das Distanzlernen in NRW für die Zeit des Lockdowns bis zum 14. Februar erleichtern soll.
Alle schulpflichtigen Kinder schon ab dem ersten Schuljahr sollen ein ausreichendes Datenvolumen zum Beispiel durch kostenlose SIM-Karten erhalten, um ihnen den Zugang zum Internet zu ermöglichen. Bei der Notbetreuung in den Schulen soll das Personal durch Lehramtsstudenten und Vertretungslehrer verstärkt werden, damit die Kinder dort auch ihre Hausaufgaben machen können- Die Schulen müssten Möglichkeiten schaffen, dass Kinder und Jugendliche, die zuhause zu wenig Platz haben, in den Schulen arbeiten können.
Feste Ansprechpartner
„Gerade bei sozial benachteiligten Schülern ist es wichtig, dass sie einen festen Ansprechpartner haben und vielleicht auch nur mal für eine Stunde in der Schule auflaufen können“, sagte Jochen Ott, schulpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion, am Montag in Düsseldorf. Das könne durch Lehrer, Sozialarbeiter, aber auch die Beschäftigen im offenen Ganztag und Integrationshelfer in einem Team sichergestellt werden. „Die Kinder brauchen feste Strukturen in stabilen Kleinstgruppen“, so Ott.
Die SPD fordert darüber hinaus die kurzfristige Einrichtung eines kommunalen Sorgentelefons in allen Kommunen des Landes. Eltern, die ihre Kinder beim Distanzlernen zuhause betreuen, müssten unabhängig von der Frage, ob sie privat oder gesetzlich krankenversichert sind, Kinderkrankengeld auch anteilig und nicht nur für ganze Betreuungstage erhalten.
„Man kann nicht erst sechs Stunden am Tag die Kinder betreuen und anschließend noch acht Stunden im Homeoffice arbeiten“, so Ott. Bis zum 15. Januar 2021 seien aus dem Förderprogramm zur Beschaffung von Luftfilteranlagen für Schulen und Sporthallen in Höhe von insgesamt 50 Millionen Euro knapp 20 Millionen Euro abgerufen worden.
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Das Land sollte die freien Mittel jetzt gezielt dafür einsetzen, um Luftfilteranlagen zentral zu beschaffen und den Schulen dort zur Verfügung stellen, wo der Bedarf am größten ist. Das gelte vor allem für die Förderschulen, deren besonderen Umstände in dem Programm bislang nicht ausreichend berücksichtigt worden sind. „Stoßlüften allein kann in der Förderschule nicht die Antwort auf den Gesundheitsschutz sein“, sagte der SPD-Politiker. Über den Eilantrag könne der Landtag bereits in der Sitzung am kommenden Donnerstag entscheiden.