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Fünf um fünf – das war der TagKanzler selbstbewusst, Eurofighter im Einsatz

Lesezeit 2 Minuten
Fuenf-um-Fuenf

  1. „Fünf um fünf“ bietet ein kurzes Editorial sowie den Blick auf fünf weitere ausgewählte Themen
  2. Der schnelle Überblick zu Welt, Deutschland, Köln und Region
  3. Zusammengestellt im Newsroom des „Kölner Stadt-Anzeiger“

Guten Abend,CDU-Chef Friedrich Merz ist am Mittag zu einem Besuch in Kiew eingetroffen – ein klarer Seitenhieb gegen Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD). Denn der Regierungschef lehnt eine Reise ab, nachdem Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zur Persona non grata in Kiew erklärt worden war.

Vor seinem Abflug in Richtung Ukraine war Merz die Hutschnur geplatzt. Er wählte harte Worte gegen Störer und Zwischenrufer bei einem Wahlkampfauftritt in Olpe. „Wenn Sie beklagen, dass wir in Deutschland nicht genug Meinungsfreiheit haben, dann stellen Sie sich doch bitte mal die Frage, ob Sie nicht in der Art und Weise, wie Sie heute herumschreien und herumpfeifen, die Demokratie mehr beschädigen als jedes andere Mittel unserer politischen Auseinandersetzung.“ Das sei der Unterschied zwischen Olpe und Moskau: „In Moskau wären Sie von der Sicherheitspolizei schon abgeführt worden“, so Merz.

Auch wenn seine Worte nicht perfekt gewählt sein mögen. Die aggressive Grundstimmung, die Politikerinnen und Politikern zunehmend entgegenschlägt, ist tatsächlich ein Problem. So drohen versierte Menschen abgeschreckt zu werden, ein politisches Mandat anzustreben.

Einen Abend ohne Geschrei wünscht IhnenIhrMartin Dowideit

P.S.: Ein Blick in den Wetterbericht lohnt sich!

Hier unsere Fünf um fünf:

Sturm auf Stahlwerk in MariupolTag 68 der Kämpfe in der Ukraine: Russische Truppen haben heute mit dem Sturm auf das Stahlwerk Azovstal in Mariupol begonnen. Das berichteten ukrainische Medien unter Berufung auf Kämpfer im Werk. In der Ukraine wächst die Sorge, dass die russischen Truppen ihre Offensive bald ausweiten. In der Stadt sollen immer noch 100.000 von einst mehr als 400.000 Einwohnern leben. Das russische Militär sorgt derweil auch weit jenseits der Ukraine für Provokationen – ein Aufklärungsflugzeug hatte sich Deutschland genähert. Eurofighter stiegen auf, um das Flugzeug zu begleiten.

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Ukrainische Nationalgardisten geleiten in einem undatierten Video Zivilisten durch Trümmer des Azovstal-Werks in Mariupol.

Selbstbewusster Kanzler lädt einÜber den Ukraine-Krieg und die Folgen diskutieren Bundeskanzler Scholz und sein Kabinett bis morgen auf Schloss Meseberg. Die Ministerinnen und Minister nämen sich Zeit, damit man „Themen vertiefen kann, die so im Alltag der ganzen Tagesordnung nicht so sorgfältig besprochen werden können“, so Scholz. Öl-Embargo, Waffenlieferungen an die Ukraine, ein möglicher Gaslieferstopp, rasch steigende Energie- und Lebensmittelpreise – die Themenliste ist lang. Er wolle einen klaren Kurs vorgeben und nicht „jedem, der laut ruft“, nachgeben.

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Kabinettstreffen auf Schloss Meseberg.

Stillstand auf Kölner BaustellenGroße Bauprojekte, die in Köln im Zeitplan fertig werden? Gibt es kaum. Und selbst wenn zur Beschleunigung auf private Bauherren gesetzt wird, ist das kein Garant für raschen Fortschritt. Zwei große Projekte in Mülheim und der Innenstadt ruhen weitgehend, weil ein Immobilienkonzern für negative Schlagzeilen sorgt. Eine Versicherung, die einen Teil des Mülheimer Projekts vor Baubeginn bereits gekauft hatte, schließt eine Klage gegen den Projektentwickler nicht aus.

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Sollte im Herbst 2021 fertig sein – der Status des Umbuas des ehemaligen Briefverteilzentrums in der Kölner Innenstadt ist unklar (Bild vom 2.5.2022).

Alle News zu Köln finden Sie in unserem täglichen Podcast „Stadt mit K – News für Köln“.

Freispruch aus RomKardinal Rainer Woelki, das Oberhaupt der katholischen Kirche in Köln, ist vom Vatikan in umstrittenen Finanzfragen der Rücken gestärkt worden. Aus einem speziellen Fonds, der aus Abgaben von Klerikern ab 1952 entstanden war, hatte Woelki etwa Missbrauchsgutachten finanziert, eine PR-Agentur beauftragt, Spielschulden eines Pfarrers getilgt und eine katholische Hochschule mit Millionen gestützt. Alles in Ordnung, sagen die Vorgesetzten aus Rom – ein Kirchenrechtler erklärt unserem Chefkorrespondenten Joachim Frank, warum er die Argumentation nicht fassen kann.

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Kardinal Woelki vor der Fassade des Doms.

Fliegerhorst BüchelOffiziell gibt es die Atombomben gar nicht, die 60 Kilometer südwestlich von Koblenz am Fliegerhorst Büchel lagern. Unser Reporter Peter Berger hat vor Ort mit Anwohnern gesprochen, die ihren Ort als potenzielles russisches Angriffsziel sehen. Im Ernstfall sind die Tornado-Piloten der Bundeswehr verpflichtet, die Atombomben zu laden und an ihr Ziel zu bringen. Der angekündigte Kauf von Kampfjets des Typs F 35 lässt die Friedensaktivistin Elke Koller glauben, dass diese „nukleare Teilhabe“ auf Jahrzehnte zementiert werde.

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Tornado am Fliegerhorst Büchel.

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