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Robo-Hund sucht AufgabenWie im neuen „Innovation Lab“ der NRW-Polizei ermittelt wird

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Für Roboterhund Spot werden noch Aufgaben gesucht.

Duisburg – Da kommt er rein marschiert, hörbar schon vom Nachbarbüro aus. Etwa so groß wie ein ausgewachsener Schäferhund ist der vierbeinige Industrieroboter „Spot“ von Boston Dynamics, vorsichtig setzt er jeden Fuß einzeln, steigt auf ein extra für ihn aufgebautes Podium. „Polizei“ steht auf dem Kasten, den die dünnen Beine tragen.

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Roboterhund Spot

„Wir wollen herausfinden, wofür er eingesetzt werden könnte“, sagt NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU). Spot könnte beispielsweise bei der Tatortsichtung helfen bei Chemieunfällen, wie es sich zuletzt in Leverkusen ereignete. Wenn es für Menschen noch zu gefährlich ist, an den Explosionsort zu gehen, kommt Spot. Dafür wurden bereits spezielle Module im Roboter verbaut.

„Innovationen-Lab“ heißt die bundesweit einzigartige Dienststelle der NRW-Polizei, die am Mittwoch in Duisburg eröffnet wurde. Es gibt hier verschiebbare gelbe, rote und grüne Hocker und Sofas wie in einem Muster-Startup. Die Wände heißen „Video-Walls“, es sind bis zu zehn Meter breite und 2,40 Meter hohe Touchscreens, auf denen unzählige Programme genutzt werden können. Kollegen aus Frankfurt können in Lebensgröße zugeschaltet werden, als stünden sie im gleichen Raum, getrennt nur durch eine Glasscheibe.

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Das „Innovationen-Lab“ ist eine bundesweit einzigartige Dienststelle der NRW-Polizei.

„Im Grunde wird hier das gemacht, wogegen ich mich immer vehement wehre: In die Glaskugel gucken, Prognosen abgeben - Kaffeesatzleserei eben“, sagte Reul. Das überlasse er lieber den Experten, die es in Duisburg jetzt zuhauf gebe.

In der Wirtschaft sind Forschungs- und Entwicklungslabore nichts Neues. Bereits vor einem Jahrzehnt wurde bekannt, dass beispielsweise Google in einer geheimnisumwitterten Forschungseinrichtung mit frei herumlaufenden Robotern experimentiert. Die "New York Times“ beschreibt die Anlage heute als Labor, in dem etwa über Ballons nachgedacht wird, mit denen in allen entlegenen Winkeln der Welt ein Internet-Zugang entstehen soll; in dem über Teller an das Internet übermittelt wird, was man gerade isst; und Kühlschränke selbstständig Lebensmittel im Netz nachbestellen.

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Herbert Reul, Innenminister von Nordrhein-Westfalen, eröffnet das neue 'Innovation Lab' der Polizei im Digitalkontor in Duisburg.

Obwohl Innenminister Reul glaubt, man brauche den Vergleich mit den Laboren von James Bond oder von Google nicht zu scheuen, wird in den Räumen am Duisburger Hafen an Kühlschränken und Tellern vermutlich nicht geforscht werden. „Unser 500 Quadratmeter großes Labor versetzt uns in die Lage, passgenaue – und das heißt – polizeigenaue Lösungen zu entwickeln“, sagt der Minister. Es stelle sich die Frage: „Was müssen wir komplett neu entwickeln, produzieren und zur Serienreife bringen?“ Um erfolgreich zu sein, werde in Duisburg auch mit Wissenschaftler, Startups oder der Polizei aus anderen Ländern kooperiert.

App zur Personenkontrolle per Fingerabdruck

Vieles aber ist schon in der Mache. Im Polizei-Labor werden beispielsweise neue Apps für entwickelt, etwa für die Personenkontrolle per Fingerabdruck. In einer Zusammenarbeit mit der Universität Duisburg-Essen wurde zudem bereits eine Möglichkeit gefunden, vertrauliche Daten verschlüsselt in Internet-Clouds abzulegen - was deutlich preiswerter ist, als die Informationen etwa zu bereits bearbeiteten Verkehrsunfällen jahrelang auf polizeiinternen Festplatten oder Rechenzentren zu archivieren.

Miniatur einer ganzen IT-Infrastruktur

Zu den Zukunftshoffnungen gehört auch der „HiPoS-Cube“ – ein von den Polizei-Experten selbst gebauter rechteckiger Quader, der auf kleinstem Raum eine komplette IT-Infrastruktur in sich hat, wie man sie sonst in ganzen Polizeigebäuden findet. Die Miniatur einer ganzen IT-Infrastruktur, die mobil ist und die man – dank des Akkus beispielsweise – auf jeder grünen Wiese aufstellen kann.

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Der HiPoS-Cube, der im Endstadium im Notfall nur mit einem Handy gesteuert werden soll, „hätte uns im Juli in den Flutgebieten sehr geholfen“, sagt Reul.

Mehr als 100 Menschen haben laut Ministerium das 4,3 Millionen Euro teure Labor aufgebaut: Informatiker, Physiker, Elektriker, Ingenieure, Bautechniker, Wirtschaftsinformatiker und natürlich Mitarbeitende der Behörde. „Und künftig sitzen hier die kreativen Köpfe der Polizei“, freut sich der Minister.