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Kommentar zu Umweltministerin Heinen-EsserMallorca-Affäre wird zur Belastung für Wüst

Lesezeit 2 Minuten
Heinen-Esser 0921

NRW-Umweltministerin Ursula Heinen-Esser (CDU)

Politikerinnen und Politiker leben vom Erfolg. Mindestens genauso wichtig ist aber ihre Glaubwürdigkeit. Diese verspielt NRW-Umweltministerin Ursula Heinen-Esser im Umgang mit ihrem umstrittenen Mallorca-Aufenthalt während der Flutkatastrophe vom Juli 2021.

Heinen-Essers Problem ist nicht, dass sie sich als Ehefrau und Mutter um ihre Familie im Urlaub kümmern wollte. Sondern dass die CDU-Politikerin ihren Urlaub unverzeihlich kurz für das notwendige Flut-Krisenmanagement vor Ort unterbrochen hatte, die Darstellung dazu ungenau und die von ihr gelieferten Begründungen immer nur ein Teil der Realität war. Das ist Krisenmanagement der schlechtesten Art.

Heinen-Esser steht jetzt da als Ministerin, die dem Untersuchungsausschuss des Landtags Ausflüchte und Halbwahrheiten aufgetischt hat. Das macht sie mitten im Wahlkampf zu einer schweren Belastung für Hendrik Wüst, dem NRW-Ministerpräsidenten und Parteifreund.

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Wenn sich nun zu allem Überfluss herausstellt, dass zur Geburtstagsfeier von Heinen-Essers Mann auch noch zwei weitere CDU-Minister nach Mallorca jetteten, legt das die Vermutung nahe, dass die Umweltministerin wenige Wochen vor der Landtagswahl am 15. Mai auch ihr politisches Umfeld schützen wollte: Teile des CDU-Kabinetts feiern auf der Insel, während Tausende Menschen daheim mit den Folgen einer Jahrhundert-Katastrophe kämpfen und buchstäblich vor den Trümmern ihrer Existenz stehen – das ist alles, nur keine Erfolgsgeschichte.

Die bittere Konsequenz für Heinen-Esser: Sie hat mitten im Wahlkampf ihre Glaubwürdigkeit verloren. Wie stark ihre Halbwahrheiten auch die Erfolgsaussichten von NRW-Ministerpräsident Wüst beschädigen, werden die nächsten Wochen zeigen. Schon jetzt dürfte jedenfalls feststehen: Sollte die Union nach der Wahl wieder Teil einer Regierung sein, dürfte Heinen-Esser ihr nicht mehr angehören.