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Kommentar zu Laschets Barbecue mit der FDPZwei vom Grill reichen nicht

Lesezeit 2 Minuten
Laschet und Lindner

Die Parteivorsitzenden Armin Laschet (CDU, vorn) und Christian Lindner (FDP).

Düsseldorf – Der Ort, an dem CDU und FDP vor vier Jahren ihren Koalitionsvertrag unterschrieben, sollte Bescheidenheit symbolisieren: Anders als bei der Rot-Grünen Vorgängerregierung wurde der Pakt von Schwarz-Gelb nicht im schicken historischen Ambiente des Düsseldorfer Ständehauses, sondern vor der Jugendherberge am Rheinufer unterzeichnet.

Jetzt nutzte NRW-Ministerpräsident und Unionskanzler-Kandidat Armin Laschet den vierten Jahrestag, um mit Blick auf die Bundestagswahl ein Signal für Schwarz-Gelb in Berlin zu inszenieren. Was in Düsseldorf gut klappt, kann auch in Berlin funktionieren, lautet die Botschaft.

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Das Bündnis zwischen CDU und FDP im Düsseldorfer Landtag läuft seit Anbeginn geräuschlos, selbst in der Hochphase der Coronazeit blieb das so. Obwohl es viel Kritik an den FDP-Ministern Yvonne Gebauer (Schule), Joachim Stamp (Kitas) und Andreas Pinkwart (Wirtschaft) gab, widerstand die CDU der Versuchung, bei offensichtlichen handwerklichen Fehlern in der Arbeit der Schlüsselressorts Öl ins Feuer zu gießen. Das ist eine erstaunliche Harmonie-Leistung, auf die es sich anstoßen lässt.

Weg zu Jamaika ist noch weit

Laschet und Lindner verbindet eine langjährige Freundschaft. Der FDP-Politiker war als Jungpolitiker integrationspolitischer Sprecher der FDP, als Laschet im Kabinett Rüttgers für Integration zuständig war. Auf der persönlichen Ebene könnte das Projekt der zwei vom Grill also funktionieren. Allerdings ist es nach den aktuellen Umfragen derzeit unwahrscheinlich, dass die beiden ohne einen dritten Partner auskommen.

Schon zu seiner Zeit in Düsseldorf waren Lindners Lieblingsgegner die Grünen. 2017 ließ der FDP-Chef das Jaimaka-Bündnis platzen, weil er der Meinung war, Angela Merkel habe sich von der Ökopartei über den Tisch ziehen lassen. Mit Laschet, der als Grünen-Versteher gilt, wäre eine Neuauflage der Gespräche sicher atmosphärisch besser. Aber dafür kann er sich nichts kaufen. Der Weg vom Grill auf die Regierungsbank ist noch weit.