AboAbonnieren

NRW verspricht schnelle RegelungClub-Chefs sehen Öffnung am 4. März in Gefahr

Lesezeit 2 Minuten
Disco

Clubs und Discos sind derzeit geschlossen.

Düsseldorf – NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst hatte angekündigt, dass Bars und Diskotheken in NRW ab dem 4. März wieder öffnen können. In der aktuellen gültigen Corona-Schutzverordnung ist ein solcher Schritt aber nicht vorgesehen. Diese ist noch bis zum 9. März gültig. Die Besitzer der Bars und Clubs befürchten nun, dass sie vorher nicht öffnen können.

„Licht an, Licht aus - das geht nicht“

Ein Sprecher des Hotel- und Gaststättenverbands NRW sagte dem „Kölner Stadt-Anzeiger“, man freue sich nach der langen Zeit der Zwangsschließungen wieder eine Öffnungsperspektive zu bekommen. „Wir hätten uns allerdings gewünscht, dass die NRW-Regelungen bereits jetzt in die Corona-Schutzverordnung aufgenommen worden wären“, so der Sprecher.

Die Betriebe bräuchten eine Vorlaufzeit nach der mehrmonatigen Schließung. „Ware muss bestellt, Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen angefragt und eingeteilt werden, wobei es gerade coronabedingt besonders schwer ist, überhaupt an geeignete Mitarbeiter zu kommen. Wir sind keine Licht-an, Licht-aus-Branche, heute Entscheidung, morgen öffnen – das geht nicht.“

Alles zum Thema Hendrik Wüst

SPD kritisiert schlechtes Regierungshandwerk

André Stinka, Vize-Fraktionschef der SPD im Landtag, sagte dem „Kölner Stadt-Anzeiger“: „Ich kann verstehen, dass die Clubbetreiber verärgert sind. Ihnen ist von Ministerpräsident Wüst eine Öffnung ab dem 4. März in Aussicht gestellt worden.“ Durch die Gültigkeit der Corona-Schutzverordnung bis zum 9. März bleibe der Betrieb in der Zwischenzeit faktisch untersagt. Für die Betreiber sei jeder Tag Geld wert. „Ich hoffe sehr, dass die Landesregierung das ausräumen kann. So wie das gelaufen ist, war das wieder einmal handwerklich schlecht gemacht", so Stinka.

Das könnte Sie auch interessieren:

Der Chef der Düsseldorfer Staatskanzlei, Nathanael Liminski, traf sich am Mittwoch mit Clubbetreibern und Vertretern der Pop-Szene in Köln. Inhalt des Gesprächs waren die Öffnungsperspektiven für Clubs und Diskotheken in den nächsten Wochen. „Die Clubszene in all ihren Facetten hat in den vergangenen zwei Jahren zur Eindämmung der Corona-Pandemie große Einschränkungen mitgetragen. Das betrifft Betreiber und Künstler, deren Lebensunterhalt teils dramatische Einschnitte erfahren hat. Aber auch viele vor allem jungen Menschen, die seit Monaten auf Clubkultur verzichten müssen“, sagte Liminski, dem „Kölner Stadt-Anzeiger“.

Bei der Ministerpräsidentenkonferenz habe sich NRW maßgeblich dafür eingesetzt, dass der nächste Öffnungsschritt am 4. März auch Clubs und Diskotheken umfasse. Wenn sich das Infektionsgeschehen weiter positiv entwickle, könnten Clubs und Diskotheken an dem Termin öffnen. „Die Rahmenbedingungen der Öffnung mit Blick auf notwendige Schutzmaßnahmen werden wir sehr zeitnah kommunizieren“, kündigte Liminski an.