Rüttgers erzählt, welches Deutschland er sich vorstellt, ohne dabei die Grundsätze der Gesellschaft aufzugeben.
Neues BuchEx-NRW-Ministerpräsident Rüttgers fordert einen Neustart für Deutschland
Der ehemalige NRW-Ministerpräsident Jürgen Rüttgers hat in Düsseldorf sein neues Buch vorgestellt. Es trägt den Titel „Transformationen“ und befasst sich mit der Frage, wie Deutschland die vielfältigen Herausforderungen von der Klimakrise über die Energiewende, der Migration, dem Zustand Europas und der Kriege in der Ukraine und dem Nahen Osten begegnen kann.
„Deutschland braucht einen neuen Start“, sagte der CDU-Politiker. „Gerade wenn man über die Themen Hamas, den Kampf im Gazastreifen oder der Ukraine spricht, sagen die Ersten, das ist zu anstrengend. Man fängt nicht einmal an, darüber zu nachdenken, was denn jetzt eigentlich passieren müsste.“ Die Furcht wachse, dass „unser freiheitliches, sozialmarktwirtschaftliches und ökologisches Lebensmodell der politischen Gestaltung entgleitet.“
Rüttgers plädiert dafür, diese Grundsätze der Gesellschaft nicht über Bord zu werfen. Es gelte, die Zukunft aktiv „nach einem technologieaffinen, sozialen und ökologischen Wachstumsmodell zu gestalten und eine neue Wissensgesellschaft zu formen.“
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Wüst: Transformation ziehe sich durch Rüttgers politisches Wirken
NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst sprach davon, dass „das politische Vermächtnis von Jürgen Rüttgers untrennbar verbunden mit Innovation und Fortschritt ist. Als Bundesforschungsminister und Mitinitiator des Bologna-Prozesses steht er für die Reform unserer Hochschulpolitik und die Schaffung eines europäischen Hochschulraumes.“
Mit dem Kompromiss zum Ausstieg aus der Steinkohle habe er als Ministerpräsident „zentrale Weichen für den Strukturwandel im Ruhrgebiet und die Zukunftsfähigkeit des Landes gestellt. Transformationen ziehen sich durch sein politisches Wirken – und sein Gestaltungswille und Tatendrang ist bis heute nicht weniger geworden.“
Sein Buch widme sich „den großen Themen unserer Zeit, den Folgen der Globalisierung, Chancen und Risiken von Digitalisierung und Künstlicher Intelligenz, Bekämpfung des Klimawandels und dem Wandel des politischen Parteienspektrums und der europäischen Integration“, so Wüst.
Es gehe Rüttgers darum, den Menschen die Angst vor Veränderung zu nehmen und immer wieder die Chance zu sehen, die solche Prozesse mit sich bringen. „Jetzt trifft eine an Veränderungen so reiche Zeit auf ein Verhältnis von Staat und Bürger, das selten so schlecht war.“ Wenn das Vertrauen der Bürger in die Handlungsfähigkeit des Staates verloren gehe, spiele das den Populisten in die Karten. „Wenn die demokratische Mitte gemeinsam Lösungen anbietet, kriegt man auch die Extremisten wieder klein“, so Wüst. „Deshalb werde ich nicht müde, für eine Allianz der Mitte zu werben.“