Der Vorsitz der Landtagsfraktion ist einer der wichtigsten Positionen in der NRW-SPD. Der Kölner Jochen Ott will das Amt übernehmen.
Jochen Ott tritt anKölner will Chef der SPD-Landtagsfraktion werden
Der Kölner Jochen Ott will neuer Chef der SPD-Landtagsfraktion werden. Das teilte der 49-Jährige am Dienstag seinen Fraktionskollegen mit. Die SPD will nächste Woche einen Nachfolger von Thomas Kutschty wählen, der das Amt abgibt. Neben Ott bewerben sich der Remscheider SPD-Politiker Sven Wolf und die Duisburgerin Sarah Philipp um den Fraktionsvorsitz.
Ott verfügt über lange Erfahrung in der Landespolitik. Er zog 2010 in den Landtag ein, war von 2008 bis 2018 stellvertretender Landesvorsitzender. Seit 2017 ist er bereits Vize-Fraktionschef und schulpolitischer Sprecher der SPD im Landtag. Er gilt als guter Redner, der die Regierung immer wieder durch bohrende Nachfragen in Verlegenheit bringt.
Kölner Jochen Ott hielt Kandidatur geheim
Ott hatte seine Kandidatur bis zum Dienstag geheim gehalten. Es war unklar, ob es neben Wolf weitere Bewerbungen etwa von Abgeordneten aus der Region Westliches Westfalen (WW) geben würde. Dies war aber offensichtlich nicht der Fall. Beobachter werten das als Hinweis, dass die Position des künftigen Parteichefs mit einem Politiker aus WW besetzt werden soll. Die SPD will nach den Sommerferien eine neue Parteiführung wählen. Jochen Ott war vor seinem Wechsel in die Landespolitik Lehrer für Geschichte, Sozialwissenschaften und Katholische Religion. Er lebt in der Eisenbahner-Siedlung in Köln-Nippes, ist verheiratet und hat drei Töchter. 2015 bewarb er sich in Köln um das Amt des Oberbürgermeisters, unterlag jedoch Henriette Reker, auf die am Tag vor der Wahl ein Messeranschlag verübt wurde.
Der Jurist Sven Wolf kommt aus Remscheid und war bereits als Innen- oder Justizminister im Gespräch. Sarah Philipp ist seit 2018 parlamentarischen Geschäftsführerin der SPD-Landtagfraktion.
Ott sagte dem „Kölner Stadt-Anzeiger", er habe große Motivation gemeinsam in einem starken Team für eine wieder erstarkende SPD zu sorgen: „Meine Kandidatur ist ein Angebot an die Fraktion. Ich möchte, dass die Menschen sich auf die SPD in Nordrhein-Westfalen verlassen können. Als SPD werden wir immer an der Seite der ganz normalen Menschen stehen und wir wollen gemeinsam NRW zum besten Zuhause für Familien machen."