Wüst-Follower diskutieren die Bohr-Kompetenz des NRW-Regierungschefs. Der Präsident der Kölner Handwerkskammer, Hans Peter Wollseifer, will ihn fördern.
Wüst an der BohrmaschineKölner Handwerkschef bietet NRW-Ministerpräsident Praktikum an
In der Politik bohrt er dicke Bretter, zu Hause Fliesen: Ein Heimwerker-Foto von Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) sorgt in den Sozialen Medien für Aufsehen – und für ein Praktikums-Angebot von der Kölner Handwerkskammer. Ungewöhnlich ist der Schnappschuss auf jeden Fall.
Hintergrund: Auf dem persönlichen Instagram-Account von Wüst tauchten neben offiziellen Fotos aus dem Regierungs- und CDU-Alltag zuletzt erst mal nur Fotos von seinen Kochkünsten auf: Zitronenhühnchen, Plätzchen oder Tafelspitz zu Heiligabend.
Vergangene Woche überraschte Wüst mit einem Foto aus dem Homeoffice: Mit Thermoskanne und einem Pop-Art-Kunstdruck von Roy Lichtenstein (Motiv: „M-Maybe“) auf dem Schreibtisch arbeitet Wüst parallel an Laptop und Handy. Wenige Stunden später folgte das Heimwerker-Bild: Wüst setzt auf dem Instagram-Foto mit einer kleinen Bohrmaschine im gebügelten Hemd mit hochgekrempelten Ärmeln an einer Fliese an. Untertitel: „Auch zuhause geht’s um Machen und nicht nur ums Reden.“
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In den Kommentaren unter dem Bild wird gestritten, ob es fachmännisch ist, in eine Kachel (statt in eine Fuge) zu bohren. Tatsächlich hatte der werkelnde Wüst Klebeband kreuzweise über die Stelle geklebt, um das Splittern des Bohrrandes zu vermeiden – wie man es tun sollte. Dem Vernehmen nach hatte Wüst übrigens eine Badarmatur befestigt.
Kölner Handwerkskammer-Präsident Wollseifer will Wüst fördern
Der Präsident der Kölner Handwerkskammer, Hans Peter Wollseifer, lobte Wüst. Wollseifer sagte dem „Kölner Stadt-Anzeiger“: „Ich finde es gut, dass Ministerpräsident Hendrik Wüst zu Hause selbst zur Bohrmaschine greift und den Wert der handwerklichen Arbeit in den Fokus rückt. Einfach machen – dafür steht auch unser Handwerk. Um die handwerklichen Fähigkeiten des Ministerpräsidenten weiter zu fördern, lade ich ihn gerne ein, einmal ein Ein-Tages-Praktikum in einem unserer Meisterbetriebe zu machen.“
Was das politische Handwerk angeht, wird der persönliche Instagram-Account von Wüst übrigens nicht von der Staatskanzlei betrieben – die kümmert sich nur um den Kanal land.nrw (wo Wüst nur bei offiziellen Terminen zu sehen ist). Der Kanal hendrik.wuest wird von der CDU und eben dem Politiker selbst bespielt. Die Partei nutzt dafür aber auch Fotos, die von der Staatskanzlei – allen Interessierten – zur Verfügung gestellt werden.