AboAbonnieren

Rekord-Stau in Leverkusen42 Prozent mehr Staus in NRW-Sommerferien – auf diesen Autobahnen stockt es am häufigsten

Lesezeit 3 Minuten
Autos fahren auf der A3 am Autobahndreieck Köln-Heumar, der Verkehr staut sich.

Stau auf der A3 am Autobahndreieck Köln-Heumar. Während der Sommerferien 2023 gab es auf NRW-Autobahnen deutlich mehr Stau, die A3 hatte die fünft-meisten Stau-Meldungen, allerdings am 14. Juli mit den längsten Stau. (Symbolbild)

In NRW mussten Autofahrer in den Sommerferien viel Geduld aufbringen – das lag gleich an mehreren Faktoren. Ein Blick auf die Straßen.

Die A3 hatte in den Sommerferien den längsten Stau in NRW zu verzeichnen. Am 14. Juli, einem Freitag, kam der Verkehr zwischen der Leverkusen-Opladen und Neustadt/Wied auf einer Länge von 26 Kilometern immer wieder zum Stillstand. Das geht aus der Bilanz des ADAC hervor.

Insgesamt standen Autofahrer in NRW zwischen dem 25. Juni und dem 8. August 15.212 Stunden im Stau und damit rund doppelt so häufig wie im Jahr zuvor (7626 Stunden). Die Anzahl der Staumeldungen stieg um 35 Prozent auf 18.508. Mit einer Gesamtlänge von 24.578 Kilometern waren die Staus zudem fast 42 Prozent länger als 2022.

Straßen in NRW: Mehr Reise- und Berufsverkehr führt mit Baustellen und Vollsperrungen zu vielen Staus

„Mehr Reiseverkehr, klassischer Berufsverkehr und beides in Kombination mit zahlreichen Baustellen und Vollsperrungen wie auf der A59 oder A45 haben für einen Anstieg der Stauzahlen gesorgt“, sagt Roman Suthold, Verkehrsexperte des ADAC in NRW. Auch das teilweise schlechte Wetter habe sich gegen Ferienende negativ auf die Staulage ausgewirkt. „Bei Regen steigen mehr Menschen ins Auto. Viele fahren auf nasser Fahrbahn dann besonders vorsichtig und man kommt langsamer voran. Zusammen mit mehr Verkehr führt das schneller zu einem Stau“, so Suthold.

Alles zum Thema Bundesautobahn 3

Mit Blick auf die sieben Ferienwochenenden (jeweils Freitag bis Sonntag) war das letzte Juli-Wochenende (28. bis 30. Juli) am staureichsten (1104 Staus). Hier waren auch die letzten Bundesländer in die Ferien gestartet. Die meiste Geduld brauchten Urlauber und Pendler in NRW am Freitag, den 28. Juli. An dem Tag summierten sich die Staus auf den NRW-Autobahnen zu einer Länge von 940 Kilometern mit einer Staudauer von 558 Stunden.

Die meisten Staumeldungen in den sechs Wochen NRW-Sommerferien entfielen auf die A1 (1808), A42 (1692), A45 (1688), A40 (1657), A3 (1630) und A59 (1597). Die in Summe längsten Staus verzeichnete die A3 (3820), hier brauchten Autofahrer auch am meisten Geduld (2577 Staustunden).

Stau-Erfassung: Anonyme Daten geben ADAC Aufschluss auf Verzögerungen

Der ADAC nutzt zur Stauermittlung Fahrzeugflotten mit ihren Geschwindigkeitsdaten. Nutzer von Online-Navigationsgeräten, Smartphone-Apps sowie Onboard units der Fuhrparks großer Speditionen liefern ständig anonymisiert und automatisiert ihre Positions- und Geschwindigkeitsinformationen („Floating Car Data“, 278 Milliarden Datensätze in 2022) von deutschen Straßen. Diese Live-Daten werden zur Berechnung von Verkehrsstörungen verwendet.

Der ADAC erfasst eine Verkehrsstörung, wenn auf einem Straßenabschnitt von mindestens 300 Metern über einen Beobachtungszeitraum von zehn Minuten die Durchschnittsgeschwindigkeit von mehreren Autos (mindestens 30 Geschwindigkeitswerte von unterschiedlichen Fahrzeugen) unter 30 Prozent der erlaubten Geschwindigkeit fällt. Die Verzögerungszeit gegenüber „freier Fahrt“ muss mindestens eine Minute betragen.

Liegt die Durchschnittsgeschwindigkeit zwischen 40 und 20 km/h, spricht der ADAC von dem Ereignis „stockender Verkehr“, bei Geschwindigkeiten unter 20 km/h von „Stau“. Beide Ereignisse werden als Verkehrsstörung gezählt. Jede Verkehrsstörung wird dabei nur einmal gezählt.

Sommerferien in NRW beendet: ADAC erwartet weniger Staus am zweiten August-Wochenende

Für das kommende Wochenende ist der ADAC aber deutlich optimistischer. Obwohl in anderen Bundesländern die Ferien enden, erwartet ADAC-Sprecher Thomas Müther, dass es für Autofahrerinnen und -fahrer wieder entspannter zugeht: „Man muss sich hier nicht mehr auf das große Verkehrschaos einstellen“, so Müther, „lediglich, wenn Menschen etwa aus den Niederlanden zurück nach Hause fahren, kann es hier und da stocken. NRW ist immer Transit-Land, aber den großen Reise-Andrang werden wir nicht mehr haben.“

Am zweiten August-Wochenende (11. bis 13.8.) ist die Reisewelle in Deutschland noch nicht vorüber: In den Bundesländern Bremen, Niedersachsen, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen enden die Sommerferien, hier warnt der ADAC vor vollen Straßen.

Außerdem bringt der Feiertag Mariä Himmelfahrt am Dienstag, 15. Augsut, Bayern und dem Saarland ein verlängertes Wochenende. Auch hier erwartet der ADAC, dass viele Personen in dieser Zeit verreisen.