Die SPD-Fraktion NRW will ihre Forderungen für einen Masterplan zur Stärkung der Kindergesundheit zum Ausgangspunkt der Debatte machen.
Bildung und Gesundheit zusammen denkenNRW-SPD will Masterplan zur Stärkung der Kindergesundheit
Die SPD-Fraktion in NRW fordert einen Masterplan für die Stärkung der Kindergesundheit. Einen entsprechenden Antrag will die Fraktion in der anstehenden Plenarwoche mit einem umfassenden Maßnahmenkatalog stellen. Es gehe dabei nicht nur um einen rein gesundheitlich-medizinischen Plan, sagte Jochen Ott, stellvertretender Vorsitzender der Fraktion. „Wer eine gute Bildungspolitik machen will, muss Ressorts überwinden und Gesundheit, Bildung und Sozialwesen zusammendenken.“
Aktuell herrsche eine angespannte Versorgungslage bei bestimmten Kinderarzneien wie Fiebersäften, „zahllose Eltern berichten von einem Aufnahmestopp bei Kinderpraxen. Sie wissen nicht, wo sie mit ihren Kindern eine Vorsorgeuntersuchung machen können oder gar, wo sie mit ihren fiebernden Kindern hin sollen“, sagte die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Lisa-Kristin Kapteinat. „Arztpraxen berichten, dass sie einfach nicht mehr können.“
Die Fraktion schlägt daher unter anderem ein umfassendes System zur Erfassung der Auslastung von Kinderkliniken und Kinderärzten sowie eine Koordinierungsgruppe, die Patientenströme regional überregional koordiniert, vor, beispielsweise im Falle hoher Infektionswellen. „Damit auch Krankenwagen nicht fünf unterschiedliche Kliniken anfahren müssen, und ständig abgewiesen werden, weil alle Betten belegt sind“, so Kapteinat.
Akutes und vorbeugendes Handeln ist gefragt
Auch die Bildung solle in den Blick genommen werden. Kitas und Grundschulen müssten unterstützt werden, es sollten Schulgesundheitspflegerinnen- und -pfleger eingeführt werden. „Statistisch gesehen gilt bei Einschulungen eine Minderheit als gesund. Die anderen haben schon Förderbedarf“, so Ott. „Das zeigt hohen Bedarf bei der Verbesserung der Versorgung und Unterstützung.“
„Ein Masterplan zur Stärkung der Kindergesundheit ist beides: Akutes und vorbeugendes Handeln“, teilt die SPD mit. „Er muss aufgreifen, was unter Rot-Grün begonnen und unter Schwarz-Gelb sträflich vernachlässigt wurde. Frühe Hilfen von Anfang an, um Präventionsketten im ganzen Land zu etablieren.“