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Kommentar

Bundestagswahl
TV-Duell Habeck gegen Weidel ist unfair und infam

Ein Kommentar von
Lesezeit 2 Minuten
Alice Weidel (AfD) und Robert Habeck (Grüne). /

Alice Weidel (AfD) und Robert Habeck (Grüne). /

ARD und ZDF wollen zwei TV-Duelle veranstalten: eines mit Olaf Scholz und Friedrich Merz, ein anderes mit Robert Habeck und Alice Weidel.

So viel vorweg: Dass Robert Habeck Kanzler der Bundesrepublik Deutschland wird, ist ungefähr so wahrscheinlich wie Schnee an Heiligabend. Der Grünen-Politiker weiß das auch selbst. Wenn überhaupt, dann spricht er von sich nur distanziert als Kanzlerkandidat. Daraus folgt, dass Habeck in einem TV-Duell der Kanzlerkandidaten streng genommen nichts zu suchen hat.

Gleiches gilt jedoch für Olaf Scholz, den amtierenden Regierungschef. Denn die Union ist in Umfragen seit Monaten doppelt so stark wie die SPD. Alice Weidels AfD wiederum liegt bei den Demoskopen ebenfalls noch vor den Sozialdemokraten. Doch Kanzlerin wird auch sie nicht, weil niemand mit der AfD koalieren will. Friedrich Merz hat derzeit mit Abstand die besten Chancen auf das Amt. Lediglich Markus Söder kann ihm noch gefährlich werden.

Allerdings kann der Sauerländer im Fernsehen schlecht mit sich selbst diskutieren. Insofern können die öffentlich-rechtlichen Anstalten bloß Merz, Scholz, Habeck und Weidel gemeinsam einladen.

TV-Duelle: Eine willkürliche Abstufung

Mehr als fragwürdig ist jedenfalls der Plan, zwei TV-Duelle zu veranstalten: eines mit Scholz und Merz, ein weiteres mit Habeck und Weidel. Es führt eine willkürliche Abstufung herbei, die von der Realität nicht gedeckt ist. Immerhin ist Habeck populärer als Scholz, Sozialdemokraten und Grüne liegen in den Umfragen relativ dicht beieinander.

Überdies kann man über Habecks Politik gewiss unterschiedlicher Meinung sein. Dass er sich in der politischen Auseinandersetzung mehr als andere um Anstand und Integrität bemüht, ist unbestreitbar. Weidel übt sich stattdessen in Hass und Hetze.

Beide in eine Sendung einzuladen, ist infam. Das muss Habeck ablehnen. Die Verantwortlichen hingegen müssen sich fragen lassen, wie sie überhaupt auf die Idee gekommen sind.