Der ukrainische Botschafter hofft auf eine zügige Regierungsbildung in Deutschland - und findet wohlwollende Worte für Olaf Scholz und Friedrich Merz.
KoalitionsverhandlungenUkrainischer Botschafter hofft auf rasche Regierungsbildung unter Merz
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Oleksii Makeiev, ukrainischer Botschafter in Deutschland, spricht am 26.02.2025 im Niedersächsischen Landtag.
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Der ukrainische Botschafter Oleksii Makeiev setzt nach der Bundestagswahl auf eine rasche Koalitionsbildung in Deutschland. „Wir in der Ukraine hoffen auf eine zeitnah handlungsfähige Regierung in Deutschland“, sagte Makeiev der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Freitagausgabe).
Friedrich Merz sei „ein Verbündeter“. Er hoffe deshalb, „dass in den Koalitionsverhandlungen, wie von Friedrich Merz angedeutet, das Thema Außen- und Sicherheitspolitik eine führende Rolle spielt“, sagte Makeiev.
Botschafter: Ukraine-Krieg wurde als Thema im Wahlkampf vermieden
Leider hätten die demokratischen Parteien dem Krieg in der Ukraine „im Wahlkampf nur sehr wenig Aufmerksamkeit gewidmet“, kritisierte Makeiev in der Zeitung. „Ich glaube, das Thema wurde gezielt vermieden.“
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Die Ukraine habe „auch Olaf Scholz viel zu verdanken“, betonte der Botschafter. Unter seiner Kanzlerschaft habe Deutschland bei Waffenlieferungen „einen sehr weiten Weg zurückgelegt“.
In absoluten Zahlen sei Deutschland der zweitgrößte militärische Unterstützer der Ukraine. Zudem leiste Deutschland erhebliche finanzielle und humanitäre Hilfe. „Ohne diese Unterstützung wäre unsere Lage heute deutlich schwieriger“, betonte der Diplomat.
Auch zu Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) äußerte sich Makeiev. Der SPD-Politiker sei ein „guter Freund der Ukraine“. Unter seiner Führung habe das Verteidigungsministerium der Ukraine „sehr weitreichende Unterstützung“ geliefert und „sehr viel Vertrauen gewonnen“. Welche Rolle Pistorius in Zukunft übernehme, sei „natürlich Gegenstand der Koalitionsverhandlungen“.