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Soforthilfen, Zugfahrten, Warn-SMSDas kommt im Dezember 2022 auf Verbraucher zu

Lesezeit 4 Minuten
Ein ICE fährt im Bahnhof Messe/Deutz ein, im Hintergrund ist der Kölner Dom zu sehen.

Zugfahren wird ab Dezember vielleicht leichter, aber auch teurer.

Auch kurz vor dem Jahreswechsel gibt es im Dezember 2022 noch Neuerungen, die Verbraucher im Blick haben sollten. Ob Zugfahrpläne, Warnsysteme oder Soforthilfen: Wir haben die wichtigsten Veränderungen zusammengefasst.

Dezember-Abschlag für Gas und Fernwärme wird übernommen

Um den Druck der gestiegenen Energiepreise in Deutschland zumindest etwas abzufedern, hat die Bundesregierung einige Maßnahmen beschlossen und arbeitet an weiteren. Eine dieser Maßnahmen greift im Dezember. Denn für diesen Monat sollen Verbraucherinnen und Verbraucher von ihren Abschlagszahlungen für Gas und Fernwärme befreit werden. Konkret geht es um sogenannte Letztverbraucher von leitungsgebundenem Erdgas sowie um Wärmekunden.

Wie funktioniert das konkret? Wer ein einzelnes Haus besitzt, zahlt im Dezember schlicht keinen Abschlag. Mietende zahlen ihre Nebenkostenvorauszahlung im letzten Monat des Jahres hingegen wie gewohnt. Sie erhalten die Soforthilfe dann über die jährliche Heizkostenabrechnung – das kann allerdings dauern. Ebenso läuft die Entlastung für Mitglieder von Eigentümergemeinschaften ab. Wie der Kölner Energieversorger Rhein-Energie die Hilfen an die Kundinnen und Kunden weitergeben will, teilte er zu Beginn dieser Woche mit.

Rentner bekommen Energiepauschale ausgezahlt

Eine weitere Maßnahme der Bundesregierung ist – oder war – die Energiepauschale. Denn an Beschäftigte wurden die 300 Euro bereits ausgezahlt. Nun sind auch Rentnerinnen und Rentner an der Reihe. Sie bekommen die Pauschale im letzten Monat des Jahres, geplant ist die Auszahlung spätestens bis zum 15. Dezember. Und das auch dann, wenn sie nebenbei noch angestellt sind und die Energiepauschale für Beschäftigte bereits erhalten haben.

Warntag mit SMS

Warntage sind in Deutschland keine Besonderheit. So werden beispielsweise regelmäßig die Sirenen in Städten und Kreisen auf ihre Funktionalität getestet. Am 8. Dezember ist wieder ein Warntag geplant, zu den Sirenen kommt dann allerdings ein neues Warnsystem hinzu: Cell Broadcast. Um 11 Uhr sollen alle im deutschen Netz eingewählten Mobiltelefone eine entsprechende SMS erhalten.

Im Vergleich zu Warn-Apps oder auch herkömmlichen Warnsystemen hat Cell Broadcast Vorteile. Anlass für die Einführung dieses zusätzlichen Systems war die Flut im Ahrtal im vergangenen Sommer.

Fristen für pünktliche Post zu Weihnachten

Ende Dezember stehen die weihnachtlichen Feiertage an, das bedeutet auch alljährlich ein volles Programm für die Post. Grußkarten müssen verschickt werden und Geschenke rechtzeitig ankommen. Deshalb setzt die Deutsche Post in jedem Jahr Fristen, bis zu denen Briefe und Pakete verschickt sein sollten, um pünktlich unter dem Weihnachtsbaum zu liegen.

So sollten Briefe spätestens bis zum 22. Dezember versendet werden. Damit Pakete rechtzeitig zum Weihnachtsfest ankommen, sollten diese spätestens bis zum 20. Dezember eingeliefert werden. Diese Fristen gelten jeweils für Zieladressen in Deutschland. Wer Briefe oder Pakete ins Ausland verschicken möchte, muss diese teils deutlich früher aufgeben. Eine genaue Auflistung findet sich auf der Website der Deutschen Post.

Wer sich für den Versand seines Weihnachtspakets nicht extra in die Warteschlange in der Postfiliale stellen möchte, hat mittlerweile einige alternative Möglichkeiten, sein Geschenk auf die Reise zu schicken.

E-Post wird eingestellt

Ab Dezember 2022 wird die Deutsche Post ihren Dienst E-Post nicht mehr für Privatkunden anbieten. Bereits im Sommer hatte das Unternehmen angekündigt, das Angebot ab Dezember ausschließlich für Geschäftskunden aufrechtzuerhalten. Mit E-Post konnten Verbraucherinnen und Verbraucher digital einen Brief erstellen, die Post druckte diesen dann aus und kümmerte sich um den Versand.

Vollständig abgeschafft ist das Feature für private Nutzerinnen und Nutzer damit allerdings nicht. Die Post arbeitet künftig mit den E-Mail-Anbietern GMX und web.de zusammen. Wer dort einen Account besitzt, kann bereits seit Ende August über die Funktion „Als Brief versenden“ aus dem integrierten Online-Office Briefe verschicken.

Deutsche Bahn: Mehr Verbindungen, höhere Preise

Am 11. Dezember gilt bei der Deutschen Bahn (DB) ein neuer Fahrplan. Wichtige Strecken sollen dann häufiger und schneller bedient werden. Dazu gehört unter anderem auch Verbindungen zwischen Köln und München sowie Köln und Hamburg. Zeitgleich erhöht DB allerdings auch die Preise, durchschnittlich fünf Prozent müssen Kundinnen und Kunden im Fernverkehr dann mehr zahlen.

Telefonische Krankschreibung wird verlängert

Wer krank ist und sich entsprechend bei seiner Arbeit krankmelden muss, kann die entsprechende Bescheinigung vom Arzt auch per Telefon bekommen. Diese Regelung wäre eigentlich Ende November ausgelaufen, der Gemeinsame Bundesausschuss von Ärzten, Krankenkassen und Kliniken hat sich jedoch dazu entschieden, sie bis Ende März 2023 zu verlängern. Mit dieser im Vergleich zum herkömmlichen Arztbesuch deutlich einfacheren Variante sollen Arztpraxen angesichts der Coronakrise und Grippesaison entlastet werden.

Kosmetikbetriebe brauchen Zertifikate

Kosmetikbetriebe, die Laserbehandlungen anbieten, müssen zum 31. Dezember ihre Qualifikation nachweisen. Die Regelung soll sicherstellen, dass nur geschultes Personal die Behandlung durchführt.

Silvesterfeuerwerk kehrt zurück

Nach zwei Jahren ohne Raketen- und Böllerverkauf wird Silvester in diesem Jahr voraussichtlich wieder lauter und bunter. Ein Verkaufsverbot und ein An- und Versammlungsverbot am Jahreswechsel sind nicht absehbar. 2020 und 2021 waren diese verhängt worden, um die Krankenhäuser in der Corona-Pandemie vor Überlastung zu schützen. Allerdings können die Kommunen Böllerverbotszonen einrichten. (mit dpa)