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Bildungsexperte schockiertZahl der Förderschüler in NRW stark angestiegen

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Nun doch: Förderschüler können in den ersten Weihnachtsferientagen eine Notbetreuung besuchen.

Düsseldorf – Die Zahl der Förderschüler in Nordrhein-Westfalen ist über den Zeitraum der Schuljahre 2009/10 bis 2020/21 stark angestiegen. Das geht aus einer Antwort des Bildungsministeriums auf eine Anfrage der SPD hervor, die dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ vorliegt.

Danach lag der Förderbedarf „Geistige Entwicklung“ in den weiterführenden Schulen im Regierungsbezirk Köln vor zehn Jahren bei 150 Schülerinnen und Schülern – im Schuljahr 20/21 ist er auf 426 gestiegen. Im Regierungsbezirk Münster hat sich die Zahl mehr als verfünffacht (2009/10: 51 Schülerinnen und Schüler; 2020/21: 275).

Noch signifikanter fällt der Anstieg in vielen Kreisen in Nordrhein-Westfalen für Schülerinnen und Schüler aus, bei denen der Förderbedarf „Geistige Entwicklung“ festgestellt wurde, die zuvor eine Grundschule besucht hatten. Im Regierungsbezirk Arnsberg beispielsweise hat sich die Zahl verzehnfacht (2009/10: Zwei Schülerinnen und Schüler; 2019/20: 20).

Alles zum Thema Jochen Ott

Ott lobt gute Arbeit der NRW-Förderschulen

Im Regierungsbezirk Köln gab es 2020/21 insgesamt 24 Förderschulen mit dem Schwerpunkt „Geistige Entwicklung“, in Düsseldorf sind es 33, in Münster 20. Es könne kein Zweifel daran bestehen, dass die meisten dieser Schulen sehr gute Arbeit leisteten, sagt SPD-Bildungsexperte Jochen Ott auf Anfrage dieser Zeitung. Der Anstieg der Zahlen sei jedoch erschreckend und man müsse nun nach Gründen suchen.

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Das größte Problem für die Schülerinnen und Schüler mit der Diagnose „Geistige Entwicklung“ liege darin, dass sie nach dem Besuch der Förderschule keinen Schulabschluss besäßen. Auch würden auf diesen Schulen keine Fremdsprachen wie Englisch unterrichtet, so dass der Wechsel in eine andere Schulform versperrt sei.

Ott fordert, die Diagnosen einer Überprüfung zu unterziehen, jeweils eine zweite Meinung einzuholen und bessere Möglichkeiten zu schaffen, ins Regelsystem zu wechseln. Ansonsten bleibe den betroffenen Kindern und Jugendlichen der Weg in eine gute und gerechte Zukunft versagt.