Einsatz in Bad MünstereifelHubschrauber-Crew rettet gestürzte Wanderin mit Seilwinde

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Ein Rettungshubschauber im Flug.

Mit einem Rettungshubschauber, hier ein Symbolbild, wurde die Frau aus dem Hang befreit.

In einer App war das unwegsame Gelände nahe des Radioteleskops in Effelsberg als Wanderweg ausgewiesen. Eine Frau brach sich ein Bein.

Eine ungewöhnliche Rettungsaktion ereignete sich am Montag in der Nähe des Radioteleskops bei Effelsberg. Für Thomas Bauerfeind, den stellvertretenden Leiter der Bad Münstereifeler Feuerwehr, war es sogar eine Premiere: Eine verletzte Frau musste aus der Luft gerettet werden. Bauerfeind: „Ich weiß nicht, ob es das im Stadtgebiet überhaupt schon einmal gegeben hat.“

Eine junge Frau hatte sich kurz vor 15 Uhr auf eine Wanderapp auf ihrem Smartphone verlassen und zwischen dem Radioteleskop und dem Imbiss am Parkplatz einen dort als Wanderweg gekennzeichneten Pfad genutzt. „Das ist ein früherer Rückeweg und war vielleicht mal ein Wanderweg, aber er ist mittlerweile komplett mit Rosen und Dornen zugewachsen und seine Nutzung auf keinen Fall zu empfehlen“, so Bauerfeind.

Wanderin stolpert im Hang und bricht sich dabei das Bein

Wie ein Begleiter der Frau der Feuerwehr mitteilte, sei sie auf dem unwegsamen Gelände, das sich in Hanglage befindet, über einen Laubhaufen gestolpert. Dabei sei sie so unglücklich mit einem Fuß umgeknickt, dass sie sich ein Bein gebrochen habe. „Die Frau war aber bei Bewusstsein“, so Bauerfeind.

Um 14.55 Uhr wurde die Löschgruppe Effelsberg, der der stellvertretende Wehrleiter angehört, als Unterstützung für den Rettungsdienst alarmiert. Doch sehr viel konnten die Feuerwehrkräfte auch nicht tun. „Das Gelände war so unwegsam, dass wir sie nicht wegbringen konnten. Das wäre sowohl für die Frau als auch für die Einsatzkräfte nicht ohne Schmerzen möglich gewesen und deshalb unzumutbar“, beurteilte Thomas Bauerfeind die Situation.

Rettungshubschrauber mit Zwischenladung vor Imbissbude

Der Notarzt, der mit vor Ort war, entschied dann, dass die Frau aus der Luft gerettet werden sollte. Der Bundeswehr-Rettungshubschrauber aus Nörvenich wurde geordert. Der landete zunächst auf dem Parkplatz nahe der Imbissbude. „Da ich unten bei der Frau war, habe ich nicht gesehen, warum. Ich vermute, dass dort die Seilwinde angehangen und in Betrieb genommen wurde“, so Bauerfeind.

Danach flog der Helikopter über die Frau, der Pilot ließ die Winde hinab und die Frau wurde, gesichert durch eine Vakuummatratze, in einen Transportsack manövriert und nach oben gezogen. Mit ihrem Retter hing die Verletzte dann am Ende der Seilwinde, als der Hubschrauber wieder zum Parkplatz flog und die Patientin herabließ. Mit einem Rettungswagen wurde sie anschließend ins Krankenhaus gebracht.

Wie Bauerfeind wusste, hatten die Frau und ihr Begleiter in einer Ferienwohnung übernachtet. Der Ausflug zum Radioteleskop bei Effelsberg war als letzte Wanderung vor der Heimfahrt geplant.