Kreis Euskirchen – Bis 2025 soll das gemeinsame Hochwasserschutzkonzept für Blankenheim, Dahlem, Hellenthal, Kall, Nettersheim und Schleiden erarbeitet sein. Dazu kooperieren die Kommunen mit dem Kreis und dem Wasserverband Eifel-Rur (WVER). Während große, langfristige Maßnahmen, etwa der Bau der Platißbach-Talsperre, ein gemeinsames Vorgehen erfordern, werden kleinere Maßnahmen bereits umgesetzt.
In vier der sechs Kommunen sind bereits eine ganze Reihe von Direktmaßnahmen zum Schutz vor Extremwasser entwickelt und – etwa in Nettersheim – als Förderantrag an die Bezirksregierung Köln geschickt worden.
Diese Direktmaßnahmen, von denen die Vertreter aus Hellenthal, Kall, Nettersheim und Schleiden einige bei der Ratifizierung ihrer Zusammenarbeit vorstellten, sollen unabhängig vom Gesamtkonzept umgesetzt werden können. Idealerweise, und um die Genehmigungsverfahren abzukürzen, auch schon vor Vorliegen eines Förderbescheids, wie auch Landrat Markus Ramers forderte.
Hellenthal, Kall, Nettersheim und Scheiden massiv betroffen
Die vier Kommunen waren vom Hochwasser an Olef und Urft massiv betroffen. In Dahlem waren die Schäden gering, in Blankenheim waren sie durch die Ahr und zulaufende Bäche verursacht. Im Einzugsgebiet der Gewässer geht es um ähnliche Lösungsmöglichkeiten: Entsiegelung von Flächen, Oberflächenbewirtschaftung, Renaturierung und Bau von Rückhaltebecken, Sperren oder von gesteuerten Poldern. In allen vier Kommunen ist das Hochwasser angepasste Bauen, die Planung von mobilen Hochwasserwänden, Deichen und Schutzmauern sowie der Objektschutz Thema.
Hellenthal setzt auf Eindeichung
In Hellenthal, so Bürgermeister Rudolf Westerburg, sind etwa Eindeichungsmaßnahmen an Schmalebach und Dommersbach sowie als Schutz für das Holtec-Betriebsgelände geplant. Für Kall stellte Bürgermeister Hermann-Josef Esser elf Projekte vor. Sie sollen in Urft, Anstois, Golbach, Kall, Diefenbach und Broich umgesetzt werden.
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In Anstois ist etwa eine umfangreiche Maßnahme zur Hochwasserlenkung mit Flutmulden, Geschiebesperren und anderem mehr nötig. Der Gillesbach soll mehr Platz durch Überflutungsflächen bekommen.
Gillesbach soll Sedimentationssperren bekommen
Bei Eintritt in den Ort Urft und vor dem Zulauf in die Urft ist der Einbau von Sedimentationssperren „zwingend erforderlich“. Für Nettersheim erläuterte Bürgermeister Norbert Crump sieben Projekte, die sich im Wesentlichen direkt auf Nettersheim beziehen, wo Urft und Genfbach erhebliche Schäden anrichteten.
Am Römerplatz, wo die Urft das Naturzentrum flutete, soll eine umfangreiche Eindeichungsmaßnahme solche Schäden verhindern. Hochwasser des Genfbachs soll durch elf Rückhaltebecken aufgefangen werden. Für Schleiden stellte Bürgermeister Ingo Pfennings Rückhaltebecken für Holgen-, Rinken- und Selbach vor.