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Fußball-Kreisliga AFrauenberg brauchte für die Auferstehung vier Tage

Lesezeit 7 Minuten
Erft-Schlussmann Max Vornweg faustet einen Ball weg.

War nicht so oft gefordert: Max Vornweg, Schlussmann der JSG Erft 01 Euskirchen, gegen Hellenthal.

In der Fußball-Kreisliga A kam es durch ein Nachholspiel zu einem Kuriosum: Frauenberg und DHO trafen in vier Tagen zweimal aufeinander.

SV Frauenberg – Sportfreunde DHO 3:1 (1:1). 53 Minuten plus die Nachspielzeiten beider Halbzeiten war der SV Frauenberg gegen die Sportfreunde DHO in Überzahl. Ab der 63. Minute hatten die Hausherren sogar zwei Mann mehr auf dem Feld. Was nach einem entspannten Nachmittag am Ostermontag für die Gastgeber klingt, war in Wahrheit ein hartes Stück Arbeit – besonders für die Zuschauer, die kein hochklassiges Kreisliga-A-Spiel zu sehen bekamen. Aber Leiden gehört zum Kar- und Osterwochenende ja irgendwie auch dazu.

Die Sportfreunde DHO waren in zweifacher Unterzahl dem 2:2 deutlich näher als der SV Frauenberg dem 3:1. Aber hüben wie drüben zeigten sich die beiden Schlussmänner in Topform. Bei Frauenberg hielt Christopher Hoßdorf sein Team mehrfach im Spiel, auf DHO-Seite tat es ihm Ole-Magnus Brauns gleich.

An Gründonnerstag siegten die Sportfreunde 2:0 gegen Frauenberg

Aber zurück zum Anfang: Während es von Kreuzigung zur Auferstehung drei Tage brauchte, benötigte Frauenberg einen Tag mehr. Am Gründonnerstag hatte die Elf von Sebastian Kaiser das Nachholspiel aus der Hinrunde bei DHO 0:2 verloren. Vier Tage später folgte eine mühsame Auferstehung, die aber drei wichtige Punkte im Abstiegskampf brachte, während DHO trotz der Niederlage mit vier Punkten Vorsprung auf Platz drei verharrt.

Der Torwart streckt sich vergeblich, der Ball passiert ihn. Auch die Verteidiger kommen zu spät.

Die Führung für Frauenberg erzielte Kapitän Christian Meier (Bildmitte, verdeckt), der nach Vorlage von Jan Pietrzyk (Nr. 5) DHO-Keeper Ole-Magnus Brauns überwand.

Ein Fußballer fällt nach einem Zweikampf auf den Boden und greift nach dem Ball.

Zweikampf: Dom-Eschs Jan-Gabriel Wottrich (in Blau) gegen Hellenthals Christoph Schneider (liegend).

Nach einer Abtastphase weckte Thomas de Vries mit einer Doppelchance (8./9.) die 22 Spieler. Beide Male parierte Brauns. Die 1:0-Führung von DHO ereignete sich aus dem Nichts. Nach einem Einwurf gelangte der Ball zu Salah Kacem, der aus 25 Metern abzog und unhaltbar für Hoßdorf ins Tor schoss (18.). Es sollte das einzige Auswärtstor einer Mannschaft an diesem Spieltag sein. Zehn Minuten später prallte ein Ball an Frauenbergs Justin Brams ab. Das Leder fiel Jan Pietrzyk vor die Füße, der trocken verwandelte – 1:1.

In der 37. Minute gab es den ersten Platzverweis. Wael Hassan fing eine Flanke als letzter Mann mit der Hand ab. Da ein Frauenberger Spieler in der Nähe stand, wurde eine klare Torchance unterbunden und es gab die Rote Karte. Frauenberg war in Überzahl, Chancen bis zur Pause hatte aber nur DHO, die dickste von Kapitän Aziz Neziri unterband Hoßdorf per Glanzparade.

DHO war zu neunt spielfreudiger als die vollzähligen Gastgeber

Nach der Pause ging Frauenberg in Führung. Einer der wenigen schöne Spielzüge der Gastgeber verwandelte Kapitän Christian Meier nach Flanke von Pietrzyk zum 2:1 (55.). Acht Minuten später musste DHO-Spieler Kevin Wulf mit Gelb-Rot vom Platz. Nach einer harten Gelben Karte eine Viertelstunde zuvor, war sein Einsteigen diesmal tatsächlich gelbwürdig. Zu neunt waren die Gäste weiterhin die Mannschaft, die schöner kombinierte und besseren Fußball zeigte. Gleich mehrfach musste Hoßdorf in höchster Not retten.

„Wir müssen das ruhiger ausspielen“, sagte SVF-Trainer Sebastian Kaiser, der sich in der Schlussphase selbst einwechselte und vormachte, was er gefordert hatte. Erst in der fünften Minute der Nachspielzeit gelang Pietrzyk das erlösende 3:1, nachdem Brauns einen Schuss des auf ihn zulaufenden Ben Huthmacher zunächst abgewehrt hatte, der Ball aber unkontrolliert in die Mitte prallte, von wo Pietrzyk einschob. „Ich mache meiner Mannschaft keinen Vorwurf“, sagte DHO-Trainer Andreas Erdmann zur Niederlage, die wegen der Spielanteile eher unverdient war.


Zülpichs Dominik Spies gelingen gegen Roitzheim fünf Tore

TuS Dom-Esch – SG Hellenthal 5:1 (1:1). Im Nachholspiel der Kreisliga A hat sich der TuS Dom-Esch am Karsamstag mit 5:1 gegen die SG Hellenthal durchgesetzt. Kevin Viltz brachte die Gastgeber in der 37. Minute in Führung, doch Miguel Klinkhammer glich kurz vor der Pause für Hellenthal aus (45.). Nach dem Seitenwechsel kippte die Partie: Daniel Zolfaghari traf doppelt (51., 85.), Jan-Gabriel Wottrich erhöhte auf 3:1 (69.). In der Nachspielzeit setzte Ralf Krusche den Schlusspunkt (90.+7). „Die Mannschaft, die weniger Fehler gemacht hat, hat gewonnen“, resümierte TuS-Trainer Dieter Höller. Besonders freute ihn der Treffer von Krusche: „Unser Betreuer hat sich wegen der Personalprobleme bereit erklärt zu spielen – und dann auch noch das 5:1 gemacht. Das hat er sich verdient.“

TuS Chlodwig Zülpich II – SC Roitzheim 14:0 (7:0). Der TuS Chlodwig Zülpich II hat beim 14:0 gegen den SC Roitzheim ein Torfestival gefeiert. Bereits nach sieben Minuten stand es durch die Treffer von Manuel Macherey (1.), Dominik Spies (4.) und Dennis Kutscheruk (6.) 3:0. Spies erzielte insgesamt fünf Tore (4., 23., 24., 49., 81.), Daniel Esser (36.), Jakob Fischer (38., 88.), Sebastian Zaun (51.), Lukas Fischer (66., 75.) und Torsten Heß (90.) trafen ebenfalls. „14:0 sagt schon alles aus“, meinte Zülpich-Coach Marc Altendorf, „so viele Gegentore zu kassieren, macht keiner Mannschaft Spaß.“ Umso mehr lobte er den Gegner: „Riesenrespekt an Roitzheim, die, egal wie es stand, ordentlich weitergespielt haben.“

SV Sötenich – SG Flamersheim/Kirchheim 3:0 (3:0). Mit einem starken Auftritt in der ersten Hälfte hat der SV Sötenich einen souveränen 3:0-Sieg gegen die SG Flamersheim/Kirchheim eingefahren. SG-Trainer Marco Markwald haderte: „Wir machen zu Beginn direkt drei Fehler, die zu Gegentoren führen.“ Marvin Neumann traf für den SV bereits in der 2. und 3. Minute doppelt, Jens Knebel legte in der 16. Minute nach. „Mit einer Top-Leistung in der ersten Halbzeit haben wir das Spiel direkt auf unsere Seite gezogen“, sagte Sötenichs Sportlicher Leiter Uwe Metternich, „da passte einfach alles.“ Immerhin, resümierte Markwald: „In der zweiten Halbzeit übernehmen wir die Kontrolle – machen aber das Tor nicht.“

Ein Fußballer zieht einen Gegenspieler am Arm.

Foul: Schönaus David Nolte (M.) hält Mechernichs Leon Radschibajev fest.

Versucht mit einem langen Bein an den Ball zu kommen: Zülpichs Dominik Spies.

Sammelte nach seiner langen Verletzung Spielpraxis in der zweiten Zülpicher Mannschaft, für die er gegen Roitzheim fünfmal traf und tankte damit wohl auch Selbstvertrauen für die Landesligatruppe: Dominik Spies (l.).

TuS Dom-Esch – SSV Lommersum 2:0 (1:0). Mit einer kämpferisch starken Leistung konnte der TuS Dom-Esch einen 2:0-Heimsieg gegen den SSV Lommersum feiern. Alexander Rückert brachte die Gastgeber früh in Führung (10.). In der zweiten Halbzeit erhöhte Kevin Viltz auf 2:0 (85.) und sorgte damit für die Entscheidung. „Das war ein Sieg des Willens. Die Mannschaft hat heute um jeden Zentimeter gekämpft“, lobte TuS-Trainer Dieter Höller. Trotz schwerer Beine vom Nachholspiel am Samstag und vieler Verletzter zeigte Dom-Esch eine geschlossene Teamleistung. „Ich muss den Jungs ein Kompliment machen – top!“ Lommersum kam zwar zu Chancen, scheiterte jedoch an der kompakten Defensive der Hausherren. „Leider insgesamt kein gutes Spiel von uns“, bilanzierte SSV-Coach Timo Bong. „In der ersten Halbzeit haben wir es versäumt, den Kampf anzunehmen, und in der zweiten Halbzeit wollte der Ball nicht über die Linie.“

SV Schöneseiffen – TB-SV Füssenich-Geich 3:0 (2:0). Der SV Schöneseiffen hat sein Osterwochenende mit einem souveränen 3:0-Heimsieg gegen den TB-SV Füssenich-Geich perfekt gemacht. Felix Zimmer traf früh für Schöneseiffen (5.), Max Jöbges legte kurz vor der Pause nach (43.). Den Schlusspunkt setzte Marcel Hupp per Handelfmeter (75.). „Wir sind zufrieden mit dem 3:0, es hätte auch höher ausfallen können“, meinte SV-Trainer Heiko Zimmer. „Mit dem Spiel von Samstag in den Knochen war das ein ungefährdeter Sieg.“ Lediglich die mangelnde Chancenverwertung kritisierte der Trainer des Kreispokalhalbfinalisten.

JSG Erft 01 Euskirchen – SG Hellenthal 8:0 (5:0). Mit einer dominanten Vorstellung hat die JSG Erft 01 Euskirchen die SG Hellenthal mit 8:0 bezwungen. Jan Walther (2., 44.) und Julian Riße (32., 81.) trafen doppelt, der Führende der Torjägerliste Luke Bungart (37., 47., 50.) sogar dreifach, Gian Luca Francesco Cardinale (30.) steuerte das übrige Tor bei. „Heute haben wir es wieder gutgemacht, waren von Anfang an da und haben unser Ding gemacht“, freute sich JSG-Trainer Christopher Kockerols. „Jetzt müssen wir zusehen, dass wir in den nächsten Wochen noch mehr Konstanz reinbekommen.“ Thomas Valtinke, Coach der Gäste, zeigte sich realistisch: „Wir haben gegen eine Mannschaft gespielt, die eine Klasse besser ist. Ich mache meinen Jungs keinen Vorwurf.“

TSV Schönau – TuS Mechernich 5:0 (1:0). Mit einem deutlichen 5:0-Heimerfolg hat der TSV Schönau wichtige Punkte gesammelt. In einer zähen ersten Halbzeit brachte Tom Lengersdorf die Gastgeber kurz vor der Pause in Führung (43.). Nach dem Seitenwechsel sorgten Tim Breuer (65.), Pawel Hoppe (67.) sowie Chris Schmauder mit einem Doppelpack (69., 77.) für klare Verhältnisse. „Aufgrund der zweiten Halbzeit war es ganz klar verdient“, resümierte TSV-Trainer Gerrit Ueckert. „Dann haben wir ein bisschen umgestellt und es lief einfach besser.“ TuS-Coach Nico Hohn sprach von einem „Spieltag zum Vergessen“. Aufgrund vieler Verletzungen und urlaubsbedingter Ausfälle standen ihm nur wenige Ersatzspieler zur Verfügung. „Die erste Halbzeit war noch in Ordnung, aber ab der 60. Minute sind wir untergegangen.“