Die Nominierten zur Sportlerwahl 2023 im Kreis Euskirchen stellen wir in loser Reihenfolge vor. Heute: Fußballerin Laura Barber.
Sportlerwahl 2023Den linken Fußballschuh zieht Laura Barber immer zuerst an
Innenverteidigung, Sechser-Position, Sturm – Positionen, auf denen Laura Barber in ihrer Fußballkarriere bereits gespielt hat. Inzwischen jedoch hat sie sich fest auf ihrer Lieblingsposition etabliert: im Sturm. Und das sehr erfolgreich.
Zur Rückrunde der abgelaufenen Spielzeit 2022/23 wechselte die Offensivakteurin vom Regionalligisten SC 13 Bad Neuenahr zum damals noch in der Bezirksliga spielenden TB-SV Füssenich-Geich. Kein einziges Spiel verlor ihr neues Team bis zum Saisonende, acht Tore steuerte Barber zum Aufstieg ihrer Mannschaft in die Landesliga bei.
Beim Kicken mit der männlichen Jugend hat Laura Barber viel gelernt
Und sie wird immer besser. In der Hinrunde der laufenden Spielzeit avancierte sie mit elf Treffern und zwei Assists zur Topscorerin der Liga. Wenn Axel Sendscheid, Trainer des TB-SV, über die Stürmerin spricht, gerät er ins Schwärmen: „Laura entwickelt sich immer mehr zur Schlüsselspielerin“.
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Mit ihrem Bruder begann die Palmersheimerin im Alter von vier Jahren zu kicken. Zunächst in der männlichen Jugend. Viel gelernt habe sie in dieser Zeit. „Das Training mit den Jungs ist intensiver, man lernt, körperbetont zu spielen“, erläutert die 22-Jährige. Dies erkläre auch, warum sie heutzutage häufig härter als viele ihrer Mitspielerinnen in die Zweikämpfe gehe.
Der Spagat zwischen Ausbildung und Regionalligafußball misslang
Nach dem Abitur begann die talentierte Angreiferin, die die Zeit in der B-Juniorinnen-Bundesliga-Mannschaft des SC Bad Neuenahr neben ihrer Teilnahme am Länderpokal-Sichtungsturnier für die B-Juniorinnen-Nationalmannschaft als ihren größten Erfolg betrachtet, in Köln eine Ausbildung zur Ergotherapeutin.
Ein halbes Jahr lang versuchte Barber, den Spagat zwischen Regionalligafußball und Berufsausbildung zu schaffen. Dann musste sie sich eingestehen, dass das wegen der Distanz zwischen Job und Trainingsstätte nicht machbar war. Die Fußballschuhe an den Nagel zu hängen, war jedoch keine Option. Marie Nolden und Anna Bönsch, beide Spielerinnen bei Füssenich, kannte sie noch aus Schulzeiten. Der Kontakt zum Trainer war schnell hergestellt.
„Die Mannschaft hat mich toll aufgenommen. Es hat sich von Anfang an so angefühlt, als wäre ich schon immer Teil des Teams gewesen“, schwärmt Barber und fügt an: „Natürlich erforderte die Umstellung von Regionalliga auf Bezirksliga Zeit. Zu verstehen, wie die Mannschaft denkt, das dauerte. Inzwischen kann ich blind loslaufen: Ich weiß, wie Marie mich schickt.“
Neben Schnelligkeit und Abschlussqualität sind es ihre mentalen Fähigkeiten, die die Stürmerin stark machen: „Über eine Niederlage ärgere ich mich nur noch am selben Abend. Mit meinem Bruder reflektiere ich, woran es gelegen hat. Dann konzentriere ich mich auf das nächste Spiel. Der Ansporn, das Rückspiel zu gewinnen, ist dann noch mal größer“, erklärt Barber.
Und dann gibt es noch dieses eine Ritual, das sie „für ihren Kopf“ benötige: „Ich ziehe immer zuerst den linken Schuh an.“ In ihrer Trainingstasche in einem Reißverschlussfach hüte sie zudem einen kleinen Zettel mit motivierenden Worten, den ihre Trainerin in Bad Neuenahr ihr gegeben habe. Vor wichtigen Spielen, wie zuletzt dem Pokalfinalspiel gegen Zülpich, finde sie hier positive Energie.