Der Stammtorhüter der TuS Mechernich verletzte sich im Spiel gegen die DJK Dreiborn. Also ging Verteidiger Cedric Kratz ins Tor.
Torwart verletztFeldspieler Cedric Kratz hält TuS Mechernich den Sieg fest
Es läuft die sechste Minute der Nachspielzeit. Noch eine Ecke, noch eine Chance auf den Ausgleich für die DJK Dreiborn. Es steht 2:3 aus ihrer Sicht, da wenige Minuten zuvor Kevin Mießeler für die TuS Mechernich getroffen hat. Ein Tor, das den Sieg bedeuten könnte. So weit, so gewöhnlich für die Kreisliga A. Was aber ungewöhnlich ist und damit gleichzeitig die große Chance für die Dreiborner: Im Tor der TuS steht mit Cedric Kratz seit 60 Minuten ein Feldspieler, weil Keeper Lukas Floß mit Verdacht auf Nasenbeinbruch ausgewechselt werden musste.
Da auch der andere Mechernicher Schlussmann verletzt ist, fragt Trainer Nico Hohn Kratz, ob er in die Kiste will. Der überlegt nicht lange und gibt hellgrünes Licht. Denn genau diese Farbe hat das Trikot, das zuvor Floß getragen hat, und das sich Kratz nun überzieht. Auch die Handschuhe leiht sich die neue Nummer eins vom etatmäßigen Torhüter. „Ich habe mal in der Jugend im Tor gespielt, bin aber nun eigentlich Verteidiger“, sagt der 20-Jährige. Mit einer Körpergröße von 1,92 Meter bringt er allerdings die perfekten Maße mit, um ins Tor zu gehen. Was aber fehlt, ist die Routine.
Cedric Kratz hat im letzten Moment die Kurve bekommen
Und genau darin liegt in der letzten Szene des Spiels die große Chance. Der Ball fliegt in den Strafraum – genauer gesagt zwischen Fünfmeterraum und Elfmeterpunkt. Kratz bleibt auf der Linie, verkalkuliert sich sogar leicht. „Ich war auf dem Weg ins falsche Eck. Ein Teil der Dreiborner war schon auf den Platz gelaufen und hat gejubelt“, erzählt Kratz: „Doch ich habe im wahrsten Sinn die Kurve bekommen und konnte den Ball halten.“
Und was macht ein Torhüter in der sechsten Minute der Nachspielzeit, wenn er den Ball sicher in den Händen hält? Er lässt sich auf den Bauch fallen und schindet so wertvolle Sekunden. Und genau so macht das auch Cedric Kratz, der Interims-Torwart. „Ich habe mich an die Worte von Mirko Lepartz erinnert, der meinte, dass wir ruhig und clever spielen sollen“, berichtet Kratz.
Gegen Rico Wolters Flatterball hatte Cedric Kratz keine Chance
Als er wieder steht, ist das Spiel zu Ende. „Wir alle hatten richtig Bock. Das hat man gemerkt“, so der „Torhüter“.
Den besseren Start hat aber Dreiborn. Die Gastgeber gehen nach 15 Minuten durch Philipp Konrad in Führung. Lepartz gleicht in der 39. Minute aus. Dann folgt mit dem Halbzeitpfiff die erneute Führung für Dreiborn durch Rico Wolter. „Das war ein Flatterball. Ich habe nur noch meine Finger an den Ball bekommen“, so Kratz.
Nach dem 2:2 durch Jens Honnef liegt das Momentum endgültig bei der TuS. Die Mechernicher Defensive lässt kaum einen Ball aufs Kratz-Gehäuse zu. Mit Tobias Lebert und Tobias Groß stehen aber auch zwei kopfballstarke Innenverteidiger vor Kratz. Das Duo verliert praktisch keinen Zweikampf. „Sie haben es mir leicht gemacht und mir während des Spiels immer wieder Mut zugesprochen“, so der Kommerner. Marcus Georgi aus dem Trainerteam der TuS scherzt: „Endlich haben wir für Cedric die passende Position gefunden.“ Ob es aber am kommenden Sonntag zu einer Wiederholung kommt, ist offen. Immerhin: Die Nase von Floß ist nicht gebrochen.
Sötenichs Dennis Jäckel trifft dreimal gegen den SV Frauenberg
BC Bliesheim – TuS Zülpich II 0:5 (0:2). Die Reserve des TuS Zülpich hat das Spiel beim BC Bliesheim souverän gewonnen. Unter anderem traf auch David Sasse (20.) beim 5:0-Erfolg. Die weiteren Tore erzielten Jakob Fischer (76., 79.), Sebastian Zaun (70.) und Daniel Esser (40.).
SV Frauenberg – SV Sötenich 1:4 (0:1). Garant des Sötenicher Auswärtserfolgs im Duell der früheren Bezirksligisten war Dennis Jäckel, der drei Tore erzielte (38., 54., 71.). Jens Knebel erhöhte auf vier Sötenicher Tore. Frauenbergs Tom Bauer hatte zum zwischenzeitlichen 1:2 verkürzt (69.).
SV Schöneseiffen – SSV Lommersum 2:3 (2:1). Trotz der Halbzeitführung nach Toren von Max Jöbges (13.) und Lukas Sauer (42.), kassierten die Schöneseiffener im Spitzenspiel die dritte Saisonniederlage. Andreas Struve zum 1:1 (35.) und Doppeltorschütze Timo Bong (57., 59.) drehten die Partie für Lommersum.
SC Roitzheim – TSV Schönau 2:2 (1:0). Justin Brams brachte die Roitzheimer in Front (39.), ehe Schönaus Pawel Hoppe im zweiten Durchgang ausglich (71.). Die Freude dauerte nicht lange an, denn Robin Meyer brachte die Roitzheimer wieder in Führung (73.). Mit einem Strafstoß glich erneut Hoppe (83.) zum 2:2-Endstand aus.
SSV Weilerswist – SG Flamersheim/Kirchheim 4:0 (0:0). Marius Hammes (61.), Nico Wiesen (68.), Felix Kortholt (76.) und Vladyslav Shukhovtsev (90.+3) machten aus Sicht des SSV alles klar. FlaKi hingegen kommt aus dem Tabellenkeller nicht heraus.