- 2,1 Millionen Euro hat das Land der Gemeinde Kall für die Anbindung bewilligt.
- Bauarbeiter haben entlang der existierenden Brücke schon Kabelschächte freigelegt.
- Die Feuerwehr musste bei Einsätzen Umwege fahren.
Kall – Der Arm eines Baggers senkt sich, die Schaufel gräbt Erdreich am Ufer der Urft ab. Mitten in Kall gibt es seit ein paar Wochen eine neue Baustelle, die eine grundlegende Veränderung der Kaller Infrastruktur mit sich bringen wird.
Das Wohngebiet „Am Hallenbad“ wird durch eine Verbindungsstraße und eine Brücke an die Bahnhofsstraße angeschlossen. Das ist nicht billig, und deshalb freute sich Kalls Bürgermeister Hermann-Josef Esser auch, als er vor Kurzem aus der Hand von Landesverkehrsminister Hendrik Wüst einen Bewilligungsbescheid bekam, der es in sich hatte: 2,1 Millionen Euro hat das Land der Gemeinde Kall für die Anbindung bewilligt, etwas mehr als die Hälfte der geschätzten Kosten von insgesamt 3,74 Millionen Euro.
Wohngebiet war nur unzureichend erschlossen
Bislang ist das Gebiet, in dem sich auch das Hallenbad und die Feuerwache befinden, nur über die Straße „Am Hammerwerk“ und die Hindenburgstraße an das Kaller Ortszentrum angeschlossen. Bei der Beantragung der Fördermittel hatte die Gemeinde gegenüber dem Verkehrsministerium argumentiert, das Wohngebiet sei nur unzureichend angeschlossen.
Das sei den Anwohnern nicht mehr zumutbar. Die Experten im Verkehrsministerium in Düsseldorf konnten diese Argumentation nachvollziehen. Denn außer den Anwohnern gehört auch der Löschzug der Gemeinde Kall zu den Anliegern in diesem Bereich.
Die Feuerwehr musste bei Einsätzen Umwege fahren
Und wenn die Freiwilligen Feuerwehrleute zu Einsätzen gerufen werden, dann müssen sie umständlich aus dem Ortskern über die Bahnhofstraße, die Hindenburgstraße, die Straße „Am Hammerwerk“ in dann zur Feuerwache „Am Hallenbad“ fahren, und meist mit ihren schweren Einsatzfahrzeugen diesen Weg aus dem Gebiet wieder herausfahren.
Künftig könne sie dann auf der kurzen Anbindung von der Straße „Am Hallenbad“ zur Hindenburg-und Bahnhofstraße fahren und sparen so wertvolle Minuten für die Menschenrettung und die Brandbekämpfung. „Die Situation hier wird deutlich verbessert“, teilte Bürgermeister Hermann-Josef Esser in einer Pressemitteilung der Gemeinde mit.
Der Ortskern soll aufrecht erhalten werden
In den Kosten von 3,74 Millionen Euro sind der Bau einer Straße, einer Brücke und von Nebenanlagen im Bereich der Hindenburg- und der Bahnhofstraße sowie die Herstellung von Retentionsflächen im Bereich des ehemaligen Sägewerkes zum Hochwasserschutz sowie der nötige Grunderwerb enthalten. Die Baumaßnahmen starteten zum Jahresanfang und sind laut Gemeinde Teil des Integrierten Handlungskonzepts (InHK), das den Verkehr im Ortskern nachhaltig aufwerten und verbessern soll.
Mit der Baumaßnahme wird auch eine neue Brücke gebaut, die als vierter Ast vom Hallenbad kommend an den Kreisverkehr am Übergang der Bahnhofstraße in die Hindenburgstraße bis Mitte 2021 errichtet werden soll. Der Kreisverkehr ist im Volksmund als „Rewe“-Kreisel bekannt.
Fußgänger können im Kreisel nur auf einer Seite gehen
Bauarbeiter haben entlang der existierenden Brücke schon Kabelschächte freigelegt. Fußgänger können deshalb im Kreisel nur auf einer Seite gehen.
Wenn die neue Brücke fertig ist, wird die bestehende Brücke in Zusammenarbeit mit dem Landesbetrieb Straßen an die neue Verkehrssituation angepasst, kündigte die Gemeinde an. Zudem wird es von der Hindenburgstraße künftig eine Rechtsabbiegespur in die Straße „Am Hallenbad“ geben, sodass die Verkehrsteilnehmer, die ans Hallenbad wollen, dann nicht über den Kreisel fahren müssen.
Verwaltung hat viel Arbeit mit dem Ortskern zurzeit
Die größte Herausforderung bestehe momentan für die Verwaltung darin, angesichts der vielen Baumaßnahmen rund um den Bahnhof, den Ortskern „erlebbar zu halten“, so Markus Auel, der Teamleiter Bauen bei der Gemeinde Kall in der Pressemitteilung. Mit dem Neubau werde der Ortskern für die Kaller im Wohngebiet „Am Hallenbad“ schneller erreichbar.
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Nachdem sich laut Gemeinde der Bund aus der Finanzierung des kommunalen Straßenbaus zurückgezogen habe, sei man in Kall froh, dass das Land die kommunale Infrastruktur vor Ort fördere“, sagte Bürgermeister Esser. Landesverkehrsminister Hendrik Wüst wird mit dem Satz zitiert, dass das Land die Lücke schließe und auch den Straßenneubau wieder fördere.