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Massive Schäden im Kreis Euskirchen43 Kreisstraßen wurden beim Hochwasser zerstört

Lesezeit 4 Minuten

Mit einem Bagger wird die alte Asphaltdecke auf Lastwagen verladen und abtransportiert.

Kreis Euskirchen – Kaputte und unterspülte Fahrbahnen, zerstörte oder beschädigte Brücken und zahlreiche verstopfte Abläufe und Durchläufe: Die Kreisbauhof ist seit der Flutkatastrophe im Dauereinsatz, um die massiven Schäden an den Kreisstraßen zu beseitigen. 43 Strecken sind nach derzeitigem Stand betroffen, zwölf mussten ganz oder teilweise gesperrt werden.

„Es wird noch Monate dauern, bis wir die Arbeiten abschließen können“, sagt Bauhofleiterin Simone El Massaoudi. Die Kosten für die Sanierungen werden grob auf vier Millionen Euro geschätzt. Zum vergleich: Der normale Etat für Instandhaltungsmaßnahmen an den Kreisstraßen liegt bei 200 000 Euro.

„Schon an dem Mittwochnachmittag mussten die ersten Kreisstraßen im Raum Blankenheim gesperrt werden. Mit der Zeit wurden es immer mehr“, erinnert sich El Massaoudi an den Beginn der Hochwasserkatastrophe. Ihre Mitarbeiter Eva Heinen und einige Kollegen waren bis 22 Uhr im Büro im Abfallwirtschaftszentrum (AWZ) in Strempt und mussten letztlich dort auch übernachten, „weil der Bleibach in der Nähe der Einfahrt des AWZ auf eine Breite von 50 Metern angeschwollen“ war.

Zusammenarbeit von Bauhof und Fremdfirmen zur Sanierung

Mitarbeiter des Kreisbauhofs halfen an dem Abend und in der Nacht noch mit einem großen Radlader und Lastwagen bei den Evakuierungen in der Urftseestraße und von Gästen der Jugendherberge in Gemünd. „Unter den Geretteten waren auch Kinder“, so Heinen.

Noch gesperrt

Aktuell sind noch die K 7 in der Ortsdurchfahrt Gemünd, die K 30 zwischen Langendorf und Juntersdorf, die K 32 in Vollem, die K 33 von Metternich bis zur Kreisgrenze (bis Ende nächster Woche), die K 47 in Arloff, die K 59 in Nettersheim sowie erneut die K 39 von Schönau in Richtung Holzmühlheim gesperrt. Die K 62 von Benenberg nach Hecken soll morgen wieder freigegeben werden.

Für die Stadt Schleiden habe man in den folgenden Tagen auch die Schäden an den Straßen aufgenommen und Entwässerungseinrichtungen in Mauel, Malsbenden, Olef und Oberhausen gereinigt, so die Leiterin. Parallel wurden mit Hochdruck die Gräben gesäubert, weil für das folgende Wochenende wieder Regen gemeldet war.

„In der ersten Woche nach dem Hochwasser sind wir in Trupps zu je zwei Mitarbeitern alle Kreisstraßen abgefahren und haben uns einen Überblick verschafft“, erzählt die Bauhofleiterin, die für 320 Kilometer Kreisstraßen zuständig ist. Anschließend habe man festgelegt, welche Arbeiten der Bauhof leisten kann und welche von Fremdfirmen übernommen werden müssten. Die Firmen wurden vor allem bei Brückenarbeiten, großflächigen Asphaltierungen sowie bei extremen Unterspülungen und Hangrutschungen eingesetzt.

Besonders große Schäden an der K 39 und K 24

Besonders groß waren die Schäden an der K 39 zwischen Holzmülheim und Schönau. Da waren gleich zwei Brücken und Teilbereiche der Fahrbahn dazwischen unterspült“, berichtet El Massaoudi. Weil Parallelrouten im Münstereifeler Höhengebiet wie die Landesstraße 194 auch gesperrt waren, habe man mit Hochdruck daran gearbeitet, die Kreisstraße zumindest einspurig wieder freigeben zu können. „Das war bereits am Freitagabend der Fall“, erinnert sich die Bauhofleiterin.

Viel Arbeit war auch nötig, um die K 24 zwischen Euskirchen und Palmersheim wieder befahrbar zu machen. „Dort war eine Brücke unterspült worden und die Fahrbahn eingestürzt.“ Mittlerweile konnte die Strecke zumindest provisorisch wieder hergerichtet werden. Ein ähnliches Bild bot die K 24 zwischen Palmersheim und Rheinbach, wo die Orbachbrücke eingebrochen war. „In der Einsturzstelle hing sogar noch ein Auto fest“, sagt El Massaoudi. Der Bereich ist ab heute wieder geöffnet, die Brücke kann aber zunächst nur einspurig befahren werden.

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Doch während mit Hochdruck an der Beseitigung der Schäden gearbeitet wird, tauchen an anderen Stellen immer wieder neue auf. So auch an der K 30 zwischen Langendorf und Juntersdorf. In der Straße liegt ein Kanal des Erftverbandes, der an ein Regenrückhaltebecken angeschlossen ist. „Unter der Straßendecke haben sich mehrere Hohlräume gebildet. Wir wissen noch nicht, wie es dazu gekommen ist“, sagt El Massaoudi, während sie auf die Mitarbeiter des Erftverbandes wartet.

Zwischen 15 und 20 Mitarbeiter des Kreisbauhofs waren seit dem Unwetter täglich bis zu zwölf Stunden im Einsatz. „Die anderen befanden sich im Urlaub oder waren selbst betroffen“, sagt die Chefin. „Die Hilfsbereitschaft war sehr groß. Keiner hat gejammert.“