Mechernich-Satzvey – Gute Freunde treffen sich gerne. Und wenn es auf ein Feierabendbier im Wahlkampf ist, dann treffen sie sich besonders gerne. So beschrieb CDU-Politiker Klaus Voussem, der sich im Wahlkreis 8 – Euskirchen I um ein Direktmandat bewirbt, die Veranstaltung mit Ina Scharrenbach. Die Landesministerin für Heimat, Kommunales, Bauen und Gleichstellung hat jetzt Burg Satzvey besucht. Das Treffen blieb vorwiegend eine CDU-interne Veranstaltung, freigiebig wurde gelobt und gedankt, Trillerpfeifen und kritische Töne blieben aus.
Nun sind Besuche von Scharrenbach derzeit allgemein gern gesehen, da sie als NRW-Heimatministerin in der Regel nicht mit leeren Händen kommt. Auch an diesem Abend machte sie da keine Ausnahme. Zwar hatte sie noch nicht den Förderbescheid dabei, doch sie verriet, dass sie wenige Tage zuvor Mechernichs Bürgermeister Hans-Peter Schick telefonisch die Zusage für eine Förderung in Höhe von 1,2 Millionen Euro gemacht hatte – ein Geldsegen für gleich mehrere Orte im Stadtgebiet.
Burg wurde von der Flut heimgesucht
Fast ein wenig programmatisch wählten Voussem und Scharrenbach den Ort ihrer Zusammenkunft. Denn Burg Satzvey ist wie viele andere Orte in der Eifel von der Flutkatastrophe heimgesucht worden. Im Interview mit Marco Kaudel – nicht nur CDU-Stadtverordneter, sondern auch mit der Feuerwehr während der Flutkatastrophe im Einsatz – berichtete Patricia Gräfin zu Beissel und Gymnich von der Nacht. „Marco hat gesagt: Ihr werdet evakuiert. Ich habe nein gesagt, er ,doch’“, erinnert sie sich. Alle Pferde seien in der Fluchtnacht in Sicherheit gebracht worden. Das sei gut gewesen, da diese bei einem Wasserstand von 1,82 Meter im Stall sicherlich ertrunken wären.
Durch die tatkräftige Hilfe vieler Menschen sei es bereits im Dezember wieder möglich gewesen, den Weihnachtsmarkt auf der Burg zu veranstalten. Ostermarkt und Hexenmarkt hätten auch stattfinden können. Nun werde der Reitplatz in Angriff genommen, so dass Pfingsten eine Reitveranstaltung durchgeführt werden könne.
Ministerium förderte Kreis mit 75 Millionen Euro
„Die Eifel ist aus meiner Sicht eine wunderbare Region“, sagte Scharrenbach. So oft sei sie nach dem Hochwasser in der Region gewesen, dass dies schon ihr zweiter Wohnsitz sein könne, ergänzte Voussem. Die Förderprogramme des Heimat- und Kommunalministeriums seien von der CDU-FDP-Regierung deutlich erhöht worden, so dass 75 Millionen alleine in den Kreis Euskirchen gekommen seien.
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So verlief der Abend in der freundlichen Harmonie Gleichgesinnter. Nur Christopher Wilms aus Mechernich machte deutlich, dass im Wiederaufbau nicht immer alles so glatt läuft, wie es sollte. „Mein Versicherungsvertreter hat mir jetzt geschrieben, ich solle nicht so gierig sein“, sagte er. Statt einer Ersatzanschaffung solle er die grüne Toilette aus den siebziger Jahren wieder saubermachen und in seinem frisch sanierten Badezimmer installieren. „Ich weiß, Sie können nichts dafür. Aber können Sie da nicht etwas machen?“, fragte er hoffnungsvoll die Ministerin, die versprach, sich im persönlichen Gespräch mit ihm zu informieren.