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AusgezeichnetDiese Schulen in Weilerswist und Euskirchen bieten besonders gute Berufsorientierung

Lesezeit 3 Minuten
Schüler und Schulleiter der LVR-Irene-Sendler Schule und der Gesamtschule Weilerswist stehen vor einer Mauer und halten Urkunden hoch.

Die LVR-Irena-Sendler Schule aus Euskirchen und die Gesamtschule Weilerswist haben das Siegel als Exzellenz-Auszeichnung für besonders gute Berufs- und Studienorientierung erhalten.

Für besonders gute Berufsorientierung sind jetzt die Gesamtschule Weilerswist sowie die LVR-Irena-Sendler Schule ausgezeichnet worden.

Es erinnert an die Nachmittags-Talkshows der späten Neunziger Jahre: das Talkstudio der „Euenheim Talks“. Im Studio steht eine leuchtend rote Stoffcouch auf hellblauem PVC-Boden.

Die Euenheim Talks finden aber nicht im Fernsehstudio statt, sondern in der Turnhalle der LVR-Irena-Sendler-Schule in Euskirchen-Euenheim, einer Förderschule mit dem Schwerpunkt körperlicher und motorischer Entwicklung.

Die Studiogäste werden auf der roten Couch interviewt. Sie kommen aus den Reihen ehemaliger Schüler, das Publikum besteht aus derzeitigen Schülern. Das Gespräch ist nicht gallig oder spöttisch, sondern aufmunternd, unterstützend und informativ.

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Im Euenheim Talk erzählen ehemalige Schüler von ihrem Werdegang

Die Ehemaligen erzählen 90 Minuten lang von ihrem Werdegang nach der Schule – sprechen über Ausbildung, Arbeit, Wohnen und Freizeit. Darüber, was nicht geklappt hat und darüber, was trotzdem möglich war, trotz körperlicher oder geistiger Einschränkungen.

So berichtet etwa ein ehemaliger Schüler der Förderschule, er habe inzwischen Realschulabschluss und Fachabitur nachgeholt und sei heute Intensivpfleger. Auch Monteure und Großküchen-Köchinnen sitzen auf der Couch.

Lehrerin Astrid Bruns sagt: „Das kommt bei den Schülern einfach gut an, wenn sie untereinander Erfahrungen austauschen können.“ Es sei einfach etwas anderes, als wenn die Lehrer von oben herab unterrichteten.

Die Schulen sind der Wegweiser für die anstehende Berufswahl

Es ist dieser unterstützende, wohlwollende und wegweisende Geist, der hinter Ideen und Maßnahmen wie diesen steckt, der die LVR-Irene-Sendler-Schule genauso wie die Gesamtschule Weilerswist zu besonders attraktiven Lehr- und Lernorten macht, was die Berufswahl nach der Schule angeht.

Deswegen wurden auch beide Schulen jetzt mit dem „Siegel“ ausgezeichnet – eine Exzellenzauszeichnung für Berufs- und Studienorientierung.

Eine unabhängige Jury entschied über die Vergabe des Siegels

Um das Siegel zu bekommen, mussten die Schulen sich darum bewerben. Im Anschluss besuchte eine unabhängige Jury die beiden Schulen einen ganzen Vormittag lang. Die Jury begutachtete Unterricht und Umgang miteinander.

Anschließend gab es ein Feedback von den Jurymitgliedern Patrizia Fox von der Agentur für Arbeit, Sabine Sistig vom KoBIZ und Uwe Günther, ehemaliger Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft, sowie Jochen Kupp vom BZE.

Landrat Markus Ramers und Vertreter der ausgezeichneten Schulen stehen in einer Turnhalle. Ramers übergibt die Plakette und die Urkunde.

Landrat Markus Ramers übergibt die Exzellenz-Auszeichnungen an die Schulleiter.

Das Siegel sei viel mehr als eine Plakette, die man sich vorne an die Eingangstür hängen könne, sagt Landrat Markus Ramers bei der Verleihung der Auszeichnung. Hinter so einer Auszeichnung stecke auch immer eine Menge Arbeit.

Wie etwa der alltägliche Unterricht, die Bewältigung immer wieder auftauchender Probleme und Krisen, Ideen, Engagement und das sorgfältige Anleiten der Jugendlichen.

„Überall fehlen die jungen Menschen — zum Beispiel in Handwerksbetrieben oder Pflegeberufen“, sagt der Landrat, und die Berufsorientierung, die diese beiden Schulen böten, sei einer der Schlüssel für das Problem.

Junge Menschen müssten in ein Arbeitsleben geführt werden, in dem sie auf der einen Seite einen Beitrag leisten können und auf der anderen Seite einen Platz für sich finden.