Kreis Euskirchen/Los Angeles – Für Euskirchens Bürgermeister Sacha Reichelt wird der Super Bowl ein ganz besonderes Spiel. Wenn in der Nacht auf Montag in Los Angeles die LA Rams und die Cincinnati Bengals aufeinandertreffen, ist klar, wem der Euskirchener Verwaltungschef die Daumen drückt: den Bengals. „Die Bengals sind in den USA bekannt als sympathisches, aber auch chronisch erfolgloses Team. Einen Super Bowl haben sie noch nie gewonnen. Die letzte Finalteilnahme ist auch schon mehr als 30 Jahre her“, sagt Reichelt, der großer Bengals Fan ist.
Helme sorgten für Fan-Dasein
Der Grund: die Tigerstreifen auf den Helmen der Athleten. Die haben heutigen Bürgermeister in Kindheitstagen fasziniert. In den USA herrscht ein ziemlicher Hype um die Bengals, weil viele der sonst neutralen Zuschauer von dem völlig überraschenden Aufstieg des Underdogs um den inspirierenden Quarterback Joe Burrow begeistert sind und dem Aschenputtel am Sonntag die Daumen drücken werden. „Auch mich persönlich hat diese Stimmung gepackt, ich bin total heiß auf das Spiel und hoffe sehr, dass die Bengals ihre überragende Saison krönen können“, so Reichelt. Eigentlich interessiere er sich schon immer für jede Art von Sport.
Herausragende Athletik
„Am Football mag ich die herausragende Athletik einerseits, aber auch die sehr komplexe dahinterstehende Strategie, die sich zugegebenermaßen erst nach tieferer Beschäftigung mit dem Spiel erschließt“, so der Bürgermeister: „Daneben gefällt mir die Organisation der Liga gut, die auf Ausgeglichenheit zwischen den Teams achtet, damit es spannend bleibt und nicht immer die gleichen Teams oben stehen. Fußball wird immer meine Sportart Nummer 1 bleiben, aber wer wünscht sich den Titelkampf in der Bundesliga nicht auch etwas spannender?“ Üblicherweise sei er kein Super Bowl-Gucker, weil das Sportliche neben der ganzen Show ein wenig in den Hintergrund geraten könne. „und natürlich auch, weil die Saison zu diesem Zeitpunkt für meine favorisierte Mannschaft bisher immer schon lange beendet war“, so Reichelt: „Diesmal ist das zum Glück anders und deshalb überlege ich, ob ich zu diesem besonderen Anlass, auch etwas ganz besonders Verrücktes unternehme.“
Erst Poker, dann Football
Joseph Griesehop wird das Endspiel mit Freunden schauen. Ab 20 Uhr wird zunächst gepokert, dann auf die große Show eingestellt. Der Sportliche Leiter des TuS Zülpich freut sich vor allem auf die Halbzeitshow, in der unter anderem die Rap-Legenden Dr. Dre und Snoop Dogg auftreten. „Für mich sind die Rams der Favorit. Aber wie sich die Bengals im Halbfinale zurückgekämpft haben, war schon famos“, so der Zülpicher, der in seiner Jugend zwei Jahre Baseball mit den Zülpich Eagles gespielt hat. Überhaupt habe es ihm der US-Sport angetan. Auch Baseball und Basketball verfolge er regelmäßig. „Wer sich einmal intensiv mit Football beschäftigt hat, den lässt der Sport nicht mehr los“, sagt Griesehop, der New England Patriots Fan ist.
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Vor einigen Jahren verfolgte der ehemalige Torhüter des Euskirchener TSC ein Spiel der NFL in London: „Das war ein überragendes Wochenende.“ Wenn es seine Zeit zulasse, wolle er in der kommenden Spielzeit auch mal zu einem Spiel der Euskirchen Lions gehen.
Vorfreude auf die Halbzeitshow
Mischa Tinius spielt Football, lebt Football, liebt Football. Der Akteur der Euskirchen Lions wird sich ebenfalls den Super Bowl anschauen. Er freue sich auf eine spannende Partie, in der die LA Rams favorisiert seien, sagt der Experte. „Da meine Lieblingsmannschaft bereits ausgeschieden ist, kann ich mir das Spiel ganz entspannt anschauen“, sagt Tinius, der bei den Lions vor allem für die Defensivarbeit zuständig ist. Als Kind der 1990er Jahre fiebere er auch der Halbzeitshow entgegen. „Leider können wir das Spiel nicht im großen Kreis mit der Mannschaft schauen. Das lässt Corona einfach nicht zu“, so Tinius.