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KlimaschutzWeilerswister Parents for Future lassen Schuhe sprechen

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Schuhpaare standen für jene Menschen, die nicht an der 'Parents for Future'-Klimaaktion in Weilerswist teilnehmen konnten.

Weilerswist – „Gegen den Ukrainekrieg“, „Gegen Umweltverschmutzung“ und „Für mehr Bewusstsein für die Natur und den Planeten, auf dem wir leben“ – die Botschaften auf den Plakaten vor dem Weilerswister Rathaus sprachen eine deutliche Sprache. Doch waren es keine Personen, die diese auf Pappkartons festgehaltenen Forderungen hielten, sondern lediglich deren Schuhe.

„Bei dieser Aktion haben wir uns durch die coronabedingten Lockdowns inspirieren lassen“, erklärte Angela Austermann von der Organisation Parents for Future, die vor vier Jahren als Unterstützung für die „Fridays for Future“-Bewegung ins Leben gerufen wurde: „Jedes Paar steht für einen Menschen, der heute nicht persönlich hier sein kann, sich aber dennoch an unserer Botschaft beteiligen möchte.“

Bewusst habe man sich dazu entschieden, paarweise Kinder- und Erwachsenen-Schuhe nebeneinander zu platzieren, da das Thema Umweltschutz jede Generation betreffe.

Klimaschutz nach wie vor wichtig

„Aktuell wird häufig die Frage aufgeworfen, ob wir derzeit nicht schlimmere Krisen zu bewältigen hätten. Dabei wird jedoch vergessen, dass all diese Krisen, wie zum Beispiel Dürre oder Flut, auf genau dieses Thema zurückzuführen sind“, sagte Austermann.

Die Dringlichkeit, mit der sowohl auf politischer als auch auf privater Ebene laut den Mitgliedern von „Parents for Future“ nicht nur ein Umdenken stattfinden, sondern auch entsprechende Taten folgen müssten, wollten sie den Weilerswister Bürgern mitteilen.

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Mit einer „Klima-Bodenzeitung“ gaben die Mitglieder von „Parents for Future“ Tipps für klimaschützende Handlungsmöglichkeiten, die sich auch im Alltag anwenden lassen. 

„Wenn wir das gesteckte Ziel von eineinhalb Grad Erwärmung noch erreichen wollen, müssen wir jetzt handeln. Und selbst dieser Wert würde schon viele Veränderungen in unserem Alltag mit sich bringen“, betonte Kerstin Ahrens.

Maßnahmen reichen nicht aus

Bereits in Kraft getretene Bestimmungen zum Thema Klimaschutz seien zwar ein guter Anfang, aber zur Erfüllung der Ziele deutlich zu wenig. „Die momentane Weltlage zeigt deutlich, dass Deutschland dringend energiepolitisch umsatteln muss. Dennoch verhindern nach wie vor Beschränkungen wie Abstandsregelungen den Bau neuer Windkrafträder“, so Austermann.

Trotz dieser Deutlichkeit konfrontierten die Mitglieder von „Parents for Future“ ihre Weilerswister Mitbürger aber nicht mit erhobenem Zeigefinger. Mit Handzetteln und kleinen Aktionen wie einer „Klima-Bodenzeitung“ gaben sie Tipps für klimaschützende Handlungsmöglichkeiten, die sich auch im Alltag anwenden lassen. Mit bunten Holzbausteinen konnten Spaziergänger dabei jene Hinweise markieren, die sie bereits umsetzen oder denen sie bislang weniger Beachtung geschenkt haben.

Umwelt soll in den Mittelpunkt rücken

Auf politischer und privater Ebene müssten die Umwelt und die Veränderungen, die bereits jetzt sichtbar seien, mehr in den Mittelpunkt rücken, betonte Roman Pietrzyk: „Wenn man heute durch den Wald spazieren geht, muss man schon Scheuklappen tragen, um die Auswirkungen des Klimawandels nicht zu erkennen.“

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Seit sechs Jahren lebe er in Weilerswist. Allein in dieser kurzen Zeit sei aufgrund von Krankheitsbefall und Trockenheit fast ein Drittel des Baumbestandes gefällt worden. Pietrzyk: „Ohne Wald können aber auch wir nicht überleben. Darum hoffen wir mit unserer heutigen Aktion viele Menschen dazu aufrufen zu können, am globalen Klimastreik teilzunehmen, um ein deutliches Zeichen an die Politik zu richten.“ Dieser findet am Freitag, 25. März, statt.