Euskirchen/Wißkirchen – Fachleute raten der Stadt Euskirchen, die am Veybach gelegene Kindertageseinrichtung in Wißkirchen abzubrechen. Sie war durch die Flut stark beschädigt worden. „Unsere Empfehlung lautet: Neubau statt Vollsanierung“, sagte Martin Schommer von der Revis Projektplan GmbH in der jüngsten Ratssitzung.
Nur das Dach ist noch intakt
Die Stadtverwaltung hat das Viersener Büro für die Projektsteuerung beim Wiederaufbau mehrerer Kitas engagiert. Das Gebäude in Wißkirchen ist nach Angaben von Geschäftsführer Schommer durch das Hochwasser derart stark in Mitleidenschaft gezogen worden, dass bis auf das Dach alle Teile zurückgebaut werden müssten. Dies haben die Untersuchungen der Experten ergeben.
Ein Neubau habe den Nachteil, dass er neun Monate länger dauere als eine Sanierung. Auch sei er nach jetzigem Stand rund 90 000 Euro teurer, nämlich knapp 2,5 Millionen Euro, erklärte Schommer.
Dem gegenüber stünden aber deutliche Vorteile wie eine höhere Planungs- und Kostensicherheit, eine längere Lebensdauer, eine energetische Verbesserung und geringere Unterhaltungskosten. Außerdem könne man den Grundriss neu planen. Dies sei ein weiterer Vorzug gegenüber einer Wiederherstellung des bisherigen Gebäudes, das mehrfach durch Anbauten erweitert worden sei.
AG Wiederaufbau berät
Die Sprecher mehrerer Ratsfraktionen plädierten nach dem Vortrag des Diplom-Ingenieurs für die Neubau-Variante. Mit der Angelegenheit wird sich zunächst aber noch die städtische AG Wiederaufbau befassen, die das nächste Mal im Januar 2022 tagt. Dabei wird es auch um die Standortfrage gehen, schließlich soll die Kita künftig möglichst gut gegen Überflutungen geschützt sein, sodass ein Grundstückswechsel nicht ausgeschlossen wird.
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Zunächst einmal wird die Kita, deren Gruppen nach der Flut auf andere Einrichtungen verteilt wurden, Anfang des Jahres ein Ersatzgebäude beziehen, das in Modulbauweise neben der Turnhalle an der Grundschule errichtet worden ist.
Über die anderen beschädigten Kitas, die die Projektplan GmbH unter die Lupe nimmt, sagte Schommer, man müsse bei jedem Objekt individuell abwägen, ob eine Sanierung infrage kommt oder Abriss und Neubau die bessere Lösung darstellen.