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Hockey-DamenSchiedsrichter sorgen für Kölner Frust

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Torschützin gegen Harvestehude und Düsseldorf: Kölns Nike Lorenz (vorn)

Köln – Frust und Stolz lagen am Wochenende nah beisammen bei den Hockeyspielerinnen des KTHC Rot-Weiss Köln. Der Bundesligist bot sowohl dem Harvestehuder THC (3:3) als auch dem Deutschen Meister Düsseldorfer HC (1:1) die Stirn, blieb aber erneut ohne Sieg gegen ein Spitzenteam.

„Ich bin wahnsinnig unzufrieden mit den Ergebnissen“, sagte Markus Lonnes. „Und noch unzufriedener mit den Schiedsrichterleistungen.“ Der Kölner Cheftrainer monierte in beiden Partien „gravierende Fehlentscheidungen. Die Referees haben uns nicht nur Nerven, sondern auch Punkte gekostet.“

Im Duell mit dem HTHC seien beide Gegentreffer durch Laura Saenger zum 1:1 (19.) und 2:2 (28.) aus unberechtigten Ecken resultiert. Im letzten Viertel stand die Doppeltorschützin erneut im Fokus einer strittigen Szene, als sie einen Schuss von Rebecca Grote offenbar mit dem Körper abwehrte (46.). Trotz Kölner Proteste blieb der Siebenmeterpfiff aus.

Nike Lorenz per Abstauber (7.) und Emma Boermans nach einer Eckenvariante (26.) hatten das Heimteam jeweils in Front geschossen. Auch auf die dritte Führung von Rot-Weiss (30./Katharina Reuten) hatten die Gäste die passende Antwort parat: Die Ex-Kölnerin Franzisca Hauke setzte sich auf der rechten Seite energisch durch und flankte scharf vors Tor, wo Albane Garot goldrichtig stand – 3:3 (35.).

Comeback gegen Düsseldorf

Tags darauf zeigte Köln seinerseits Comeback-Qualitäten: Die argentinische Nationalspielerin Agustina Albertarrio brachte Düsseldorf in Führung (10.), doch das letzte Wort hatte Lorenz (51./KE). Trotz des späten Ausgleichs haderte Lonnes hinterher mit dem Resultat.

Zum einen wegen des deutlichen Ecken-Plus (6:0), zum anderen wegen zweier Schiedsrichterentscheidungen. Nachdem ein Treffer durch Sophie Prumbaum unmittelbar vor der Halbzeit nicht anerkannt worden war (Lonnes: „Das war ein blitzsauberes Stechertor“), forderte Köln beim Stande von 1:1 erneut vergeblich Siebenmeter. Das Einsteigen gegen Lea Stöckel wertete der Coach als „glasklares Foul“.

Viel Zeit zum Hadern bleibt ihm nicht, denn schon am Donnerstag (20.30 Uhr) wartet mit der vorgezogenen Partie bei Uhlenhorst Mülheim die nächste Aufgabe. Ein Sieg ist Pflicht im Kampf um ein Viertelfinal-Ticket. Zwar trennen Köln in der Staffel A nur zwei Zähler vom Spitzenreiter Düsseldorf, doch der Vorsprung auf einen Nicht-Playoff-Platz beträgt auch nur fünf Punkte.

Männer bleiben an der Spitze

Die Spieler des KTHC Rot-Weiss führen das Bundesliga-Tableau indes weiter an. Dem enttäuschenden 2:2 (1:1) beim Crefelder HTC ließ der Titelverteidiger einen furiosen 5:0 (2:0)-Erfolg über den Harvestehuder THC folgen. „Das war die richtige Antwort und ein echtes Statement“, sagte Tom Grambusch nach der Neuauflage des Halbfinals der Vorsaison. Neben dem Abwehrchef (40./KE) hatten Elian Mazkour (10./17.), Mink van der Weerden (47./KE) und Fabio Seitz (50.) für klare Verhältnisse im Rewe-Sportpark gesorgt.

Tags zuvor war Köln nicht über ein Remis hinausgekommen – und das, obwohl der Aufsteiger aus Krefeld wegen großer Personalnot sogar seinen Trainer Ronan Gormley reaktivieren musste. Johannes Große brachte den Favoriten in Führung (8.), doch Masi Pfandt drehte die Partie (22./43.).

In der 45. Minute war es Grambusch, der seinem Ex-Teamkollegen Joshua Onyekwue Nnaji im Krefelder Tor mit einem Eckenschlenzer keine Chance ließ – 2:2. „Wir haben stark angefangen, aber leider auch stark nachgelassen“, fasste Co-Trainer Dominic Giskes die Kölner Leistung zutreffend zusammen.

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Für den 37-Jährigen kommt es am Mittwoch (20 Uhr) zum schnellen Wiedersehen mit seinem Ex-Klub Düsseldorfer HC. Dort beendete der deutsche U-16-Nationaltrainer im Sommer seine aktive Karriere und wechselte auf die andere Rheinseite. Auch Chefcoach Pasha Gademan wird im Heimspiel gegen das punktlose Schlusslicht auf der Kölner Trainerbank zurückerwartet.

Der Niederländer war nach einem Fahrradunfall mit dem Schrecken und einer aufgeplatzten Oberlippe davongekommen, musste am Wochenende aber seine genähte Wunde schonen und erhielt „Schreiverbot“. Am Sonntag war er zumindest stiller Beobachter des 5:0-Erfolgs – und ganz gewiss auch stiller Genießer.